Wanddurchbruch abfangen
Frühe Häuser beziehungsweise Gebäude besaßen gar keine Fenster. Zum einen gab es kein Glas und zum anderen hatten die frühen Konstrukteure noch Schwierigkeiten mit dem Wanddurchbruch. Doch selbst als es Tierhäute und Pergament gab, um Lichtdurchlässe zu gestalten, mussten häufig Sprossen in die Fenstern gesetzt werden, um die Stabilität zu sichern. Im Grunde sind also alle frühen Fensterformen durch die Notwendigkeit entstanden, den Wanddurchbruch zu sichern.
Bogenfenster – traditionelle Lastverteilung
Bogenfenster sind entstanden, weil bei der traditionellen Technik der früheren Maurer der notwendige Sturz noch nicht gerade gestaltet werden konnte, sondern ähnlich einem Brückenbogen gemauert wurde. Die Last der darüberliegenden Mauerteile wird so abgefangen und abgeleitet. Die genaue Form der Bogenfenster unterlag dabei regelrecht der Mode und war je nach Jahrhundert mal spitzer und mal deutlicher abgeflacht.
Rechteckige Fenster im Holzbau
Blockhütten und Fachwerkhäuser sind die eigentlichen Gebäudeformen, durch die rechteckige oder quadratische Fenster entstanden. Hier wurde die Last der darüberliegenden Wand durch einen Balken oder einen Baumstamm abgefangen. Dadurch war es nicht nötig, runde oder halbrunde Stürze über die Fenster zu bauen.
Formen von Fenstern im Überblick
- rechteckiges Fenster
- Bogenfenster
- Dreiecksfenster
- Rundfenster
- Trapezfenster
Sonderformen im Fensterbau
Alle Fenster, deren Formen heute nicht rechteckig sind, gelten als Sonderformen. Runde Fenster oder Bogenfenster sind dabei meist deutlich teurer und verlangen auch beim Einbau einiges an Können. Dreieckige Fenster gibt es ebenfalls in zahlreichen Ausprägungen, die jedoch alle als Sonderformen gelten und ebenfalls in der Anschaffung deutlich teurer sind.