Fenster ist nicht gleich Fenster
Wenn Sie die Immobilienangebote stöbern oder auch nur aufmerksam durch die Gegend fahren, fällt Ihnen schnell auf, dass Häuser insbesondere aus allen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, weniger häufig sogar aus den vorangehenden Jahrhunderten, vorhanden sind. Gerade Fenster sind dabei Elemente, die sich explizit im 20. Jahrhundert massiv entwickelt haben:
- Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1950er: Einfachverglasung
- 1930er bis 1960er: doppelte Einfachverglasung (zwei Fensterflügel nacheinander)
- 1960er bis 1980er Doppelfenster, die geöffnet werden können, aber ein Fenster mit Zweifachverglasung sind
- 1970er bis 1980er: Doppelverglasung mit Vakuum
- 1980er bis 1990er: Isolierfenster mit Vakuum oder Edelgasfüllung
- seit den 1990ern: Wärmedämmfenster, absolut luft- und gasdicht, mit Vakuum oder Gasfüllung
- Fenstereinsätze und eingekittete Fensterscheiben
Je älter ein Haus ist, desto wahrscheinlicher wurden die Fenster bereits einmal saniert und modernisiert. Ein deutlicher Unterschied, der zwischen recht alten, undichten und neueren Fenstern besteht: es wird kein Fensterkitt mehr verwendet, um Fenster zu verglasen. Vielmehr sind moderne Fenster eher Module, die zweifach oder dreifach verglast sind. Umher läuft ein Metallrahmen, der die Fensterscheiben fixiert und die Zwischenräume luftdicht abdichtet. Mehr erfahren Sie hier zum Fensteraufbau.
Moderne Wärmedämmfenster und traditionell gebaute Häuser
Ein Problem bei der Fenstermodernisierung kann es geben, wenn bei Bestandshäusern die Fenster getauscht werden sollen. Selbst bis ins erste Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende war die übliche Bauweise noch aktuell: Fenster, die mit Montageschaum montiert werden und nicht hundertprozentig dicht sind, dazu zur weiteren Hausentlüftung ein Kaltdach. Moderne Wärmedämmfenster sind aber absolut gas- und damit luftdicht.
Beim Fenster modernisieren nach RAL montieren
Wenn diese Fenster nun nach der Fenster- und Türenmontage nach RAL eingebaut werden, zeigt ein Blower Door Test schnell, dass das Haus eine absolut dichte Hülle besitzt. Gerade für Niedrigenergiehäuser ist das wichtig. Diese Häuser sind aber völlig anders konzipiert. So finden sich statt eines Kaltdachs ein Warmdach und eine weiße Kellerwanne statt der üblichen schwarzen Wanne. Natürlich auch die Wärmedämmfenster.
Beim Einbau moderner Wärmedämmfenster die Hausentlüftung nicht vergessen
Besonders wichtig: es ist ein gesondertes Entlüftungssystem integriert. Fehlt diese zusätzlich installierte Hausentlüftung (meist mit Wärmerückgewinnung usw.), kann auch die Feuchtigkeit nicht entweichen. An den kalten Stellen kondensiert die Luftfeuchtigkeit und es kommt sehr schnell zur Schimmelbildung. Wenn Sie also Ihre Fenster modernisieren möchten, müssen Sie vor allem berücksichtigen, dass Sie richtigen Fenster auswählen.
Es kann viel falsch bzw. nicht zusammenpassend modernisiert werden
Natürlich wird Ihnen der Fensterverkäufer von den enormen Einsparwerten bei aktuellen Wärmedämmfenstern erzählen. Der weiß aber wahrscheinlich gar nicht um die Bauweise Ihres Gebäudes. Dazu benötigen Sie daher unbedingt einen Fachmann, der Ihnen sagt, unter welchen Umständen moderne Wärmedämmfenster verbaut werden können bzw. was die Alternative dazu ist.