Schutzklassen im Überblick
Die Schutzklassen oder Widerstandsklassen für Fenster sind genormt. Die dafür geltende Normenreihe sind einerseits die DIN EN 1627 bis 1630. Andererseits gilt auch die DIN EN 356, die die geltenden Normvorschriften für die Verglasung enthält.
Bei den in der DIN EN 1627 definierten Schutzklassen (RC 1 – RC 6) ist eine jeweils dazu passende Verglasung nach der DIN EN 356 enthalten und zwingend vorgeschrieben.
Wer allerdings einen höheren Schutz bei der Verglasung benötigt, kann entweder auf eine höhere Schutzklasse zurückgreifen, oder einen zusätzlichen Schutz für die Verglasung wählen.
Eine weitere Option bieten auch sogenannte Sicherheitsschutzfolien. Zusätzlich kann man natürlich auch die Fenster mit mit Rolladen sichern oder auch Fenstergitter anbringen.
Auswahl der Schutzklasse nach Bedrohungsprofil
Je nachdem inwieweit das eigene Haus ein lohnendes Ziel für Einbrüche darstellt, sollte man versuchen, das Risiko abzuschätzen. Eine gute Möglichkeit bieten auch die mit den Schutzklassen verbundenen Täterprofile.
Wer fürchten muss, auch für einen professionell arbeitenden Einbrecher oder einen Profi-Einbrecher ein lohnenswertes Ziel zu bieten, muss auf eine Sicherheitsklasse ausweichen, die solche Täter auch lange genug abschreckt. In der Regel muss man einen Täter mindestens 10 – 15 Minuten aufhalten.
Auswahl nach der Lage des Hauses
Die Zeitspanne verlängert sich entsprechend, wenn sich das Haus in abgeschiedener oder schlecht einsehbarer Lage befindet. Das verschafft dem Täter mehr Zeit. Dementsprechend höher muss die Sicherheitsklasse sein.
Dieser „Lagenachteil“ kann auch für einzelne Stellen am Haus gelten. Etwa für Fenster, die in einen nicht einsehbaren Bereich in den Garten hinausgehen, oder für Terrassentüren bei schlecht einsehbaren Terrassen.
Abgeschiedene Lagen ermöglichen es einem Täter unter Umständen auch, professionelles Werkzeug oder Elektrowerkzeug zu verwenden. Wenn er nicht befürchten muss, gehört zu werden, verschafft dem Täter auch das zusätzliche Möglichkeiten.
Fensterlage
Fenster im Obergeschoss müssen in der Regel nicht ganz so gut gesichert sein. Wenn der Einbrecher keine Möglichkeit hat, über ein Garagendach oder ähnliches ans Fenster zu gelangen, muss er eine Leiter benutzen. Das schränkt die Möglichkeiten ein, die er zum Aufbrechen des Fensters hat, und verlängert die Zeitspanne für den Täter erheblich.
Mindestens Schutzklasse RC 2 sollte man aber auch im Obergeschoß auf jeden Fall verwenden. Fenster, die für den Täter gut zugänglich sind, und in deren Umgebung sich eine stabile Standfläche befindet, sollten auf jeden Fall wie Erdgeschoß-Fenster betrachtet werden.
Komplettsicherung
Die Sicherheitsklassen gelten für
- Fenster
- Fenstertüren (zum Beispiel eine Terrassentür)
- Türen und
- Rolladen
Jede einzelne Tür, Fenstertür und jeder einzelne Rolladen sollten ebenfalls die erforderliche Schutzklasse aufweisen.