DIN EN 1627
Die DIN EN 1627 ist die zugrunde liegende Norm für die Einbruchssicherheitsklassen. Zu beachten ist, dass die Norm 2011 überarbeitet wurde. Dabei wurden auch die Sicherheitsklassen überarbeitet.
In manchen Fällen sind bei Fenstern und Türen noch die alten Normen angegeben. Das ist daran zu erkennen, dass die Widerstandsklasse mit WK bezeichnet wird. Die aktuelle Norm bezeichnet die Widerstandsklassen mit RC (Resistance Class).
Weitere Normen
Neben der grundlegenden Norm DIN EN 1627 gibt es noch weitere Vorschriften in den nachfolgenden Normen (Normenreihe):
- DIN EN 1628
- DIN EN 1629
- DIN EN 1630
Gültigkeit der Norm
Die Norm gilt nicht nur für Fenster, sondern auch für Türen, Fenstertüren und sogenannte „Vorhangfassaden“. Damit sind Rolladen gemeint. Auch für sie gelten in Bezug auf die Einbruchssicherheit die gleichen Widerstandsklassen.
Nachfolgend werden aber nur die Widerstandsklassen und Einbruchsarten in Bezug auf Fenster näher beschrieben.
Ermittlung der Widerstandsklassen
Die Ermittlung der Widerstandsklassen erfolgt in der Norm über mehrere Parameter hinweg. Einerseits wird die Widerstandszeit von Fenstern bestimmter Bauweise gegenüber bestimmten Arten von Angriffen gemessen. Daneben werden die Art der Angriffe bestimmten Tätertypen und Vorgehensmustern zugeordnet.
Ein Gelegenheitseinbrecher lässt sich schneller abschrecken und verwendet anderes Werkzeug als ein erfahrener Profi-Einbrecher. Auch darauf wurde bei der Definition der Widerstandsklassen Rücksicht genommen.
Widerstandsklasse RC 1
Diese Fenster bieten keinerlei Schutz gegen mechanische Angriffe. Sie setzen auch einem Gelegenheitstäter keinen nennenswerten Widerstand entgegen. Der Einsatz solcher Fenster ist wenig ratsam. Sie können aber im Obergeschoss, wo der Täter eine Leiter braucht, und keine feste Standfläche hat, noch eingesetzt werden.
Widerstandsklasse RC 2N
Fenster dieser Klasse halten einen Gelegenheitstäter ungefähr 3 Minuten lang auf, wenn er nur einfache Werkzeuge (Schraubendreher, Zange) verwendet und das Glas nicht einschlägt.
Widerstandsklasse 2
Dasselbe wie Klasse 2N, nur dass hier eine Sicherheitsverglasung eingebaut ist (nach DIN EN 356)
Widerstandsklasse 3
Hält auch Gewohnheitstäter mit einem Kuhfuß und zwei Schraubendrehern für mindestens 5 Minuten auf.
Widerstandsklasse 4
Fenster dieser Widerstandsklasse halten auch erfahrene Täter mit Axt, Stemmeisen, Hammer und Meißel und Akkubohrmaschine für mindestens 10 Minuten auf.
Widerstandsklasse 5
Hält auch erfahrene Täter, die Elektrowerkzeuge benutzen, für mindestens 15 Minuten auf. Ein direkter Angriff auf die Verglasung bringt keinen Erfolg.
Widerstandsklasse 6
Fenster dieser Klasse halten auch erfahrene Täter für mindestens 20 Minuten auf, auch wenn er leistungsfähige Elektrowerkzeugen (Bohrmarschine, Stichsäge, Winkelschleifer) verwendet. Zusätzlich zur Klassifizierung nach DIN EN 356 (siehe unten) widersteht das Fenster auch einem direkten Angriff.
Durchbruchssicherheit und Durchwurfsicherheit
Die Widerstandsklassen aus der DIN EN 1627 beziehen sich nur auf den Fensterrahmen. Auch die Verglasung muss Angriffen standhalten können. Dazu definiert die DIN EN 356 Sicherheitsklassen für die Verglasung.
Gewöhnliches Glas bietet keinerlei Schutz gegen Durchwurf oder Durchbruch. Man kann Glas allerdings auch als Verbundglas oder als sogenanntes Panzerglas ausführen. Eine ähnliche, wenn auch schwächere einbruchhemmende Wirkung können Sicherheitsfolien haben.
Durchwurfhemmungsklassen
Die Durchwurfhemmung wird in die Klassen P1A bis P5A eingeteilt. Für P1A wird eine 4,11 kg schwere Kugel dreimal von 1,5 Metern Höhe auf die Verglasung gefallen lassen. Bei P5A muss das Fenster 9 solchen Angriffen auf die selbe Stelle aus 9 Metern Höhe widerstehen können.
Durchbruchhemmungsklassen
Die Durchbruchhemmungsklasse (P6B bis P8B) wird mithilfe einer Axt getestet. Bei P6B widersteht die Verglasung 30 – 50 Axthieben, bei P8B über 70 Axthieben.