Was bedeutet RAL-Montage?
Die RAL-Montage ist eine qualitätsgesicherte Methode zur Installation von Fenstern und Haustüren nach anerkannten Regeln der Technik. Diese Methode gewährleistet eine effiziente Abdichtung und Dämmung von Anschlussfugen, um langfristig maximale Energieeffizienz und strukturelle Integrität zu erreichen. Die „RAL-Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren“, eine Organisation mit über 200 Mitgliedern, legt die entsprechenden Richtlinien fest und überwacht deren Einhaltung.
Wesentliche Merkmale der RAL-Montage umfassen:
Dreiebenen-Prinzip: Dieses Prinzip sieht ein dreistufiges Abdichtungssystem vor, das sicherstellt, dass jede Ebene spezielle Anforderungen erfüllt:
- Innere Abdichtung: Diese Ebene verhindert, dass Raumluft in die Fuge eindringt, wodurch Wärmeverluste und Feuchtigkeitsschäden vermieden werden.
- Mittlere Abdichtung: Diese Ebene konzentriert sich auf Wärmedämmung und Schallschutz.
- Äußere Abdichtung: Sie schützt vor äußeren Einflüssen wie Schlagregen und leitet eventuelle Feuchtigkeit nach außen ab.
Materialwahl: Unterschiedliche Materialien wie vorkomprimierte Dichtbänder, Montageschaum oder spezielle Fensterfolien werden je nach Einbausituation verwendet.
Einhaltung höchster Qualitätsstandards: Diese Methode gewährleistet, dass alle Bauvorschriften und Normen erfüllt werden, einschließlich Luftundurchlässigkeit, Schlagregendichtheit und Vermeidung von Tauwasserbildung.
Die drei Ebenen der RAL-Montage
Eine fachgerechte RAL-Montage basiert auf der Anwendung dreier Abdichtungsebenen, die spezifische Aufgaben zur Sicherstellung von Dichtigkeit und Energieeffizienz erfüllen.
Innere Abdichtungsebene (raumseitig)
Diese Ebene schützt vor Zugluft und Wärmeverlusten. Sie sollte luftdicht und diffusionsoffen ausgeführt werden, um keine Raumluft durch die Fensterfugen entweichen zu lassen und gleichzeitig Feuchtigkeitseintritt zu verhindern. Folgende Methoden kommen zum Einsatz:
- Kompribänder BGR: Diese Bänder dehnen sich in der Fuge aus und sorgen so für eine präzise Abdichtung.
- Fensterdichtstoffe mit Hinterfüllschnur: Besonders geeignet für den Einsatz in Altbauten.
- Fensterfolien: Eine einfache und effektive Lösung, vor allem im Neubau.
Mittlere Abdichtungsebene (Dämmungsebene)
Die mittlere Ebene übernimmt Aufgaben der Wärme- und Schalldämmung. Sie sollte flexibel sein und Bauwerksbewegungen aufnehmen können, ohne zu reißen. Geeignete Materialien sind:
- Montageschaum: Der flexible PU-Schaum füllt Hohlräume aus und bietet hervorragende Dämmwirkung.
- Stopfmaterialien wie Baumwollzöpfe: Diese werden insbesondere bei Allergien verwendet und dienen ebenfalls der Dämmung.
Äußere Abdichtungsebene (witterungsseitig)
Diese Ebene schützt vor Schlagregen und Witterungseinflüssen und muss zugleich diffusionsoffen sein. Folgende Materialien kommen zum Einsatz:
- Kompribänder BG1: Diese Bänder sind UV-resistent, witterungsbeständig und bieten eine Schlagregendichtheit von mindestens 600 PA.
- Konstruktive Regensperren: Diese können bei geringer Belastung ausreichen, um die äußere Ebene ausreichend abzudichten.
Durch die präzise Auswahl und Anwendung dieser Materialien für alle drei Ebenen sichern Sie eine dauerhafte, energieeffiziente und feuchtigkeitsresistente Abdichtung Ihrer Fenster und Türen.
RAL-Montage in verschiedenen Einbausituationen
Die RAL-Montage variiert je nach Gegebenheiten vor Ort. Hier einige empfohlene Vorgehensweisen:
- Einbau in Neubauten mit gleichmäßigen Fugen: Verwenden Sie vorkomprimierte Dichtbänder und PU-Schaum für eine gleichmäßige Abdichtung.
- Sanierung mit unverputzter Laibung: Vorkomprimierte Dichtbänder und Montageschaum bieten Flexibilität bei Bauwerksbewegungen.
- Sanierung mit Überdeckung der inneren Verkleidung durch den Fensterrahmen: Spezielle Fensterdichtstoffe gewährleisten eine zuverlässige Abdichtung.
- Unterer Anschluss bei Gefahr von aufgestautem Wasser: Nutzen Sie eine zusätzliche wasserführende Ebene neben der Abdichtung.
- Bodentiefer Anschluss: Die Abdichtung muss mindestens 15 cm über die wasserführende Ebene hinausreichen.
- Schwer zugängliche Bereiche und besondere geometrische Anforderungen: Verwenden Sie flexible Abdichtungsmaterialien und schmale Dichtbänder.
Durch die richtige Auswahl der Materialien und Methoden je nach spezifischer Einbausituation gewährleisten Sie die erforderliche Dichtigkeit und Energieeffizienz.
Die Verarbeitung von Kompribändern
Kompribänder bestehen aus vorkomprimiertem Polyurethanschaum, der sich nach dem Einbringen in die Fuge ausdehnt und eine lückenlose Abdichtung gewährleistet.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verarbeitung von Kompribändern
1. Vorbereitung:
Lagern Sie das Kompriband mindestens 24 Stunden bei Temperaturen zwischen 15 und 25 °C.
2. Fugenreinigung:
Säubern Sie die Fuge gründlich von grobem Schmutz und Verunreinigungen.
3. Zuschnitt:
Schneiden Sie das Kompriband auf die erforderliche Länge zu und planen Sie eine Dehnungsreserve von etwa 1-3 % ein.
4. Anbringen des Bandes:
Entfernen Sie das Abdeckpapier schrittweise und drücken Sie das Kompriband ca. 4-5 mm zurückversetzt an die Flanke der Fuge.
5. Verlegung in Ecken und Stößen:
Verlegen Sie das Band in den Ecken und Stößen gestaucht und mit leichtem Druck gegeneinander, ohne Überlappung.
6. Expansion abwarten:
Lassen Sie das Kompriband vollständig expandieren, bevor Sie weitere Arbeitsschritte durchführen.
Zusätzliche Tipps
- Temperaturabhängigkeit: Die Expansionszeit variiert je nach Temperatur. Höhere Temperaturen beschleunigen, während niedrigere Temperaturen den Prozess verlangsamen.
- Fixierung bei schwierigen Bedingungen: Fixieren Sie das Kompriband bei nassen oder staubigen Fugen mit Keilen, um ein Verrutschen zu verhindern.
Durch die präzise Verarbeitung und den fachgerechten Einsatz von Kompribändern schaffen Sie eine dauerhafte und wetterfeste Abdichtung für Ihre Fenster und Türen.