Verschiedene Fenster, die immer wieder abgedichtet werden müssen
Noch immer ist der Bestand an veralteten Fenstern in Deutschland sehr hoch. Neben der extrem schlecht wärmegedämmten Einfachverglasung sind es besonders Kastenfenster (an sich zweiflüglige Fenster mit zwei nacheinander zu öffnenden bzw. zu schließenden Fensterflügeln), die gerne zu Undichtigkeiten neigen. Aber auch „neuere“ Isolierfenster aus den 1970ern und 80ern müssen oftmals und alle paar Jahre erneut abgedichtet werden.
Was konkret abzudichten ist
Zunächst müssen Sie also ermitteln, weshalb es von Ihren Fenstern ausgehend „zugig“ oder kalt ist.
- schlechte Wärmedämmwirkung der Verglasung
- sehr alte Fenster mit sich lösendem Fensterkitt
- Undichtigkeiten zwischen Fensterlaibung und Fensterrahmen
Ist die Verbindung zwischen den Glasscheiben und Flügelrahmen der Fenster undicht, sollten Sie wirklich ernsthaft darüber nachdenken, die alten Fenster auszubauen und durch neue zu ersetzen. Sollen die Fenster nur noch kurze Zeit benutzt werden, können Sie sie natürlich auch noch für ihren letzten Einsatz abdichten.
Schrittweise Anleitung zum Abdichten von einem Fenster
- je nach Undichtigkeit Fensterkitt, ein Fensterdichtband oder Silikon bzw. Acryl
- Reinigungsmittel
- Cutter-Messer
- Spachtel
- Marker oder Kreide
- bei der Verwendung von Silikon- oder Acryl-Kartuschen eine Spritze
- eventuell eine Kerze zur Suche nach Undichtigkeiten
- eventuell Arbeitsleiter
- eventuell eine Arbeitsleuchte
1. Vorbereitungsarbeiten
a) Sichtprüfung
Zunächst sollten Sie eine Sichtprüfung der Verbindungselemente vornehmen. Sie können einen kalten Luftzug teilweise auch mit der Hand erfühlen. Wollen Sie sehr alte Fenster abdichten, die noch verkittet sind, müssen Sie sich den Kitt genau anschauen und gegebenenfalls mit Spachtel und Cutter-Messer vorsichtig herauskratzen.
Auch Bereiche, an denen Fenster beschlagen sind, sollten Sie sehr genau kontrollieren. Gefundene undichte Stellen markieren Sie bitte vor dem Weitersuchen. Überprüfen Sie auch, ob bei einem geschlossenen Fenster Spiel zwischen den aneinander aufliegenden Bauteilen Rahmen und Flügel festzustellen ist.
Haben Sie hier übrigens Probleme bei einem neuen Dreh-/Kipp-Fenster (schließt nicht mehr richtig, Flügel hängt im geschlossenen Zustand schief im Flügel usw.), dann können Sie ein solches Fenster einstellen.
b) Prüfung mit Kerze
Zunächst müssen Sie die Undichtigkeiten natürlich finden. Bei dem Verdacht, dass die Dichtung zwischen Rahmen und Fensterflügel oder aber zwischen Fensterrahmen und Laibung undicht sind, können Sie das mit einer brennenden Kerze feststellen. Dazu muss die Luft im jeweiligen Raum absolut ruhig sein. „Leuchten“ Sie das Fenster ganz nah mit der Kerze am Fenster langsam ab. Sobald die Flamme zu flackern beginnt, haben Sie eine Undichtigkeit entdeckt. Diese sollten Sie markieren und dann weitersuchen.
2. Abdichten vom Fenster
a) Mit Dichtband abdichten
Haben Sie die entsprechende Undichtigkeit an Ihrem Fenster identifiziert, können Sie mit dem Abdichten beginnen. Bevor Sie Dichtklebebänder ankleben, müssen Sie den Untergrund gut reinigen (fett- und silikonlösend).
b) Mit Fensterkitt abdichten
Ansonsten gehen Sie exakt nach Herstellerangaben vor (da es verschiedene Techniken bei den Dichtungen gibt). Fensterkitt rühren Sie ebenfalls nach Herstellerangaben an und schmieren ihn etwas in derselben Stärke wie den alten Kitt entlang der Kanten vom Flügel an der Glasfläche.
c) Mit Acryl oder Silikon abdichten
Ist das Fenster zwischen Rahmen und Laibung undicht, können Sie hier eine Raupe, wahlweise aus Silikon oder Acryl, gleichmäßig auftragen.
Sind die Fenster in der Wohnung, die Sie angemietet haben, undicht, können Sie unter Umständen eine Mietminderung geltend machen. Bei undichten Fenstern hängt die Höhe der Mietminderung zunächst vom Umfang der Undichtigkeit ab, aber auch von den jeweiligen Regionen, in denen Gerichte Urteile gesprochen haben. Demnach können Sie für ein undichtes Fenster zwischen 5 und 50 Prozent Mietminderung einfordern.