Gesetzlich geforderte U-Werte
Die EnEV lässt in Deutschland keine ungedämmten Fenster mehr zu. Alte Fenster dürfen so bleiben wie sie sind, neue Fenster dürfen aber höchstens einen U-Wert von 1,3 W/(m²K) haben.
Alle alten Fenster, die über diesem Wert liegen, sollten möglichst auf neue, energiesparende Fenster umgerüstet werden.
Passivhausstandards
Bei Passivhäusern geht man von U-Werten bei den Fenstern aus, die auf jeden Fall unter 0,8 W/(m²K) liegen sollten, besser noch um die 0,6 W/(m²K).
Für Nicht-Passivhäuser macht das in der Regel nicht viel Sinn, schon gar nicht, wenn auch die Wanddämmung keinen Passivhaus-Standard (weniger als 0,15 W/(m²K) bei der Außenwand) hat.
Fenster mit U-Werten von 0,8 oder sogar noch darunter sind dann bei einem gewöhnlichen Haus nicht unbedingt sinnvoll. Die sehr hohen Kosten für solche Fenster rechnen sich in der Regel dann nicht mehr für ein gewöhnliches Haus.
Sinnvolle U-Werte
Moderne Energiesparfenster haben heute durchwegs U-Werte zwischen 0,9 und 1,1 W/(m²K) . Das bietet bereits eine hervorragende Wärmedämmung, die üblichen Außenwanddämmungen angemessen ist. Auch das Preis-Leistungsverhältnis solcher Fenster ist angemessen – immerhin muss sich der Fenstertausch auch einmal amortisieren.
Standardwerte älterer Fenster
Welchen U-Wert ein altes Fenster hat, hängt vorwiegend vom Herstellungsdatum ab. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Fenster mit einem Einbaudatum vor 1995 heute nicht mehr zeitgemäß sind.
Die schlechtesten U-Werte finden sich bei Fenstern, die zwischen 1975 und ungefähr 1985 eingebaut wurden. Dort kann der U-Wert des Fensters durchaus bei 2,0 W/(m²K) oder sogar darüber liegen.
In einigen Fällen ist der Fenstertausch beim Altbau aber gar nicht so sinnvoll. Das gilt beispielsweise bei sehr alten Kastenfenstern aus Holz, die durchwegs recht passable U-Werte haben können – je nach Bauweise oft sogar 1,4 oder 1,6 W/(m²K).
Wann es sich lohnt, und welche Amortisierungsdauer man veranschlagen muss lesen Sie in in diesem Beitrag.
Einsparungspotenziale durch neue Fenster
Zahlreiche Online-Rechner im Internet versprechen, auf den Cent genau das jährliche Einsparungspotenzial durch einen Fensteraustausch zu berechnen. Solche Berechnungen sollte man immer mit Vorsicht genießen, da sie keinesfalls exakt sein können.
Welche Einsparungen möglich sind, hängt von vielen Faktoren ab:
- der insgesamten Fensterfläche (die man oft noch angeben kann)
- der Lage der Fenster (auf der Südseite fängt die Sonnenwärme die Energieverluste teilweise wieder auf)
- dem genauen U-Wert der derzeitigen Fenster (oft nicht exakt ermittelbar und nicht bekannt)
- der Art der Heizung und ihrem Wirkungsgrad (bei Gas-Brennwertheizungen sind die Einsparungen meist minimal)
- den Kosten für Heizmittel (wer mit Biomasse heizt, spart durch den Fenstertausch oft nur wenig)
- der insgesamten Dämmung im Haus (Wärmedurchgangswerte der Wände und Decken)
- dem Zustand der Türen (auch Türen führen zu Wärmeverlusten)
Eine exakte Berechnung ist also praktisch unmöglich.