Holz schwindet beim Trocknen
In einem Fachwerkhaus oder einem Haus in Ständerwerkbauweise entsteht die Situation, dass Fenster zwischen Holzbalken eingebaut werden müssen. Sowohl die Seiten als auch der Sturz bestehen aus einem lebenden Baustoff. Die Befestigung, Verbindung und Abdichtung muss „mitgehen“ können, wenn das Holz schwindet.
Grundlegend sind folgende Anforderungen beim Fenstereinbau gegeben:
- Statisch muss das Eigengewicht und Windeinwirkung beachtet werden
- Ein Schutz vor Tauwasser muss gegeben sein
- Es dürfen keine Kälte- und Wärmebrücken entstehen
- Der Rahmen und die Fensterflügel müssen luftdicht sein
Tauwasser ist ein zu vernachlässigendes Problem im Holzbau, da die dafür verantwortliche Bauwerksfeuchtigkeit entfällt.
Um die Bewegungen der Holzbalken auszugleichen, muss eine mindestens zehn Millimeter breite Fuge um das Fenster laufen, eher aber bis zu fünfzig Millimeter. „Frische“ Holzbalken können beim Trocknen um bis zu zwanzig Millimeter pro laufendem Meter schwinden.
Starre Verschraubungen wie in den Laibungen von Mauerwerk müssen durch bewegliche Varianten ersetzt werden. Hier können Befestigungsfedern, Klemmen, Spiralen oder vertikale Verklotzungen gewählt werden, die im herkömmlichen Fensterbau nur horizontal eingesetzt werden. Befestigungspunkte dürfen nicht weiter als achtzig Zentimeter voneinander entfernt liegen.
Abdichten der Fugen und Zwischenräume
Am idealsten eignen sich Stopfmaterialien, um die Fugen abzudichten und gleichzeitig zu dämmen. Folgende Werkstoffe eignen sich gut:
- Flachs
- Hanf
- Holzfaserdämmung
- Jute-Stopfwolle
Auch möglich sind mineralische Dämmstoffe wie Glas- und Steinwolle.
Wichtig ist das gleichmäßige Verfüllen der Fugen ohne Hohlräume. Auf der Außenseite können Holzleisten als Witterungsblenden aufgesetzt werden.