Wann kann man einen Fensterbank-Überstand weglassen?
Eine Fensterbank braucht nicht zwingendermaßen den klassischen Überstand über der Mauerbrüstungskante. Manchmal kann er auch getrost weggelassen werden. Unproblematisch oder sogar sinnvoll kann das in folgenden Fällen sein:
- es handelt sich um einen Innenfensterbank
- reduzierter, puristischer Stil erwünscht
- Heizkörper unter dem Fenster
Auf den Überstand verzichten kann man grundsätzlich nur bei Innenfensterbänken. Im Außenbereich wird er als Schutz der Hausfassade vor Regentriefspuren und dauerhafter Durchnässung des Baukörpers gebraucht – also quasi als kleines Vordach. Wer in seinem Zuhause aber einen minimalistischen, geradlinigen Einrichtungsstil pflegt, kann den Überstand bei einer Innenfensterbank aber ohne Einbußen an der Gebäudesicherheit weglassen. In manchen Fällen ist das sogar sinnvoll: etwa beim Einbau einer Küchenzeile bis vor das Fenster oder bei einem klassischen Heizkörper unter dem Fenster, dessen Heizluft ohne oberseitige Begrenzung besser durch den Raum zirkulieren kann.
Wie baut man eine Fensterbank ohne Überstand ein?
Eine Fensterbank ohne Überstand ist in der Regel aus massiverem Material – besonders geeignet ist Holz. Denn zum einen ergibt sich aus einer hohen, brauen Holzkante bündig zu einer vielleicht weiß verputzten Innenwand ein attraktiver Kontrast. Zum anderen lässt sich Holz im Falle von Beschädigungen, die bei einem wandbündigen Einbau optisch besonders stören, relativ gut ausbessern. Beim Einbau selbst muss sehr genau gearbeitet werden. Zunächst ist die Mauerbrüstung sorgfältig vorzubereiten: das bedeutet, dass jegliche Unebenheiten und Macken in ihrer Oberfläche und insbesondere der Vorderkante ausgebessert werden müssen, damit es am Ende einen schön sauberen Übergang von der Fensterbank zur Wand gibt. Wichtig ist auch, dass der Wandbelag in Form von Tapete oder Putz vor dem Einbau schon vorhanden sein muss.
Was ist bei der Aussparung des Überstands noch zu beachten?
Wichtig beim Einbau einer Fensterbank ohne Überstand ist außer der akkuraten Vorbereitung der Mauerbrüstung eine sehr genaue Maßbestimmung der Fensterbank, insbesondere ihrer Tiefe. Gemessen wird dafür von der Hinterkante der Mauerbrüstung beziehungsweise des Fenster-Blendrahmens bis zur Vorderkante der fertig belegten Wand. Nach dem Einsetzen muss die Fensterbank penibel ausgerichtet werden, bevor sie endgültig mit der Mauerbrüstung verklebt wird. Schließlich sind noch die Fugen zwischen Fensterbank und Wand, Fensterrahmen und Laibung abzudichten. Zum Fensterrahmen hin sollte das mit Silikon geschehen, zur Laibung und Wand hin kann auch überstreichbares Acryl verwendet werden.