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Fensterfalzlüfter

Warum trotz Fensterfalzlüfter Schimmel entstehen kann

Von Stephan Wayan | 24. September 2024
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Die Hauptaufgabe vom Fensterfalzlüfter ist die Verhinderung von Schimmel. Im ungünstigen Fall trägt er aber zur Schimmelbildung bei. Die Thermik eines Fensters muss aus mehreren Perspektiven betrachtet werden, da die passive Lüftungsfunktion stark von den äußeren Bedingungen beeinflusst wird.

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AUF EINEN BLICK
Wann tritt Schimmel trotz Fensterfalzlüfter auf?
Durch die permanenten Öffnungen strömt Luft, wenn Druckunterschiede vorhanden sind. Bei Windstille findet kein Luftaustausch statt. Feuchte Innenluft kondensiert im Fensterfalz und bildet einen Nährboden für Schimmelpilze. Auch zu kleine, zu wenige und verschmutzte Lüftungsöffnungen führen zu diesem Effekt.

Ist immer der Fensterfalzlüfter für Schimmel verantwortlich?

Bauphysikalisch gesehen ist ein Fenster ein Bauteil, an dem kalte und warme Luft sehr direkt aufeinandertreffen. Bei ungenügender Zirkulation entsteht Tauwasser, wenn warme Innenluft auf kalte Außenluft trifft. Materialien wie Gummi, Holz und Kunststoff bieten im feuchten Zustand einen guten Nährboden für Schimmelpilzsporen. Wenn Schimmel im Fensterfalz auftritt, kann dies von den Lüftungsöffnungen (mit)verursacht sein, muss aber nicht. Das Lüftungsverhalten muss immer mit berücksichtigt werden.

Wie kann ein Fensterfalzlüfter bei Schimmel beeinflusst werden?

Zur Beeinflussung der Lüftung im Fensterrahmen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum gibt es mehrere Eingriffsmöglichkeiten. So kann der jeweilige Querschnitt der Durchtrittsöffnungen vergrößert oder verkleinert werden, gegebenenfalls durch den Einbau zusätzlicher Fensterfalzlüfter. Die meisten Fensterfalzlüfter besitzen Lamellen, die sich je nach Winddruckverhältnissen öffnen oder schließen. Diese Lamellensteuerung sollte auf ihre Leichtgängigkeit und Sauberkeit überprüft werden. Befinden sich die Fenster auf der windabgewandten Seite des Gebäudes, können externe Luftumwälzer wie Gebläse oder Ventilatoren für Zirkulation sorgen.

Wie kann Schimmel im Fensterfalzlüfter entfernt werden?

Schimmelpilze dringen nach einiger Zeit in den weichen Untergrund der befallenen Fläche ein. Dies gilt auch für Fensterfalzlüfter aus Kunststoff. Wie bei den Fensterfalzdichtungen ist auch hier die Befalltiefe zu beachten. Haben sich die Sporen in das Material „gefressen“, müssen sowohl das Silikon als auch der Fensterfalzlüfter ausgetauscht werden. Bei nur oberflächlichem Schimmelbefall kann der Fensterfalzlüfter mit Alkohol, Spiritus oder Wasserstoffperoxid gereinigt werden. Eine intensivere Alternative ist der Ausbau und das Einlegen in eine Essig- oder Sodalösung.

Ist der Fensterfalzlüfter als Grund für Schimmel bestimmbar?

Bei Neubauten ist ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 vorgeschrieben, bei Bestandsbauten, wenn mindestens ein Drittel aller Fenster ausgetauscht wird. Teil dieses Konzeptes sind häufig Fensterfalzlüfter, die bei der Berechnung des Mindestluftwechsels einfließen. Daher muss beim Verschließen oder Entfernen von Fensterfalzlüftern der Luftwechsel auf andere Weise sichergestellt werden. Ein vorübergehendes Verschließen gibt nur dann Aufschluss über die Schimmelpilzbildung, wenn keine anderen Parameter verändert werden. Ein Fensterfalzlüfter kann nicht als alleinige Ursache für Schimmelpilzbildung verantwortlich gemacht werden.

Tipp: Fensterfalzlüfter als Übergangslösung
Wenn in einem bestehenden Gebäude ohne Lüftungskonzept Schimmelpilzbefall auftritt, ist es auf jeden Fall ratsam, die Fenster versuchsweise mit Fensterfalzlüftern nachzurüsten. Damit kann das Problem zumindest bis zu einer Sanierung gemildert oder sogar beseitigt werden.

Artikelbild: andrei310/stock.adobe.com