Low-E-Glas
Diese speziell beschichtete Glasart ist seit Mitte der neunziger Jahre in fast allen Isolierglasfenster vorhanden. Es ist ein speziell beschichtetes Wärmedämmglas.
Low-E steht für das englische Wort „low emmissivity“ und bedeutet soviel wie „geringe Abstrahlung“. Low-E-Glas ist mit speziellen polierten Metallen oder Metalloxiden beschichtet, die weniger Wärmeenergie abstrahlen als Glas selbst.
Das Prinzip dieses Glases ist schon von Thermoskannen her lang bekannt. Im Fensterbereich wird es aber erst in den letzten 20 Jahren eingesetzt. Die für Sonnenstrahlen hoch durchgängige Beschichtung sorgt auch für einen hohen Gesamtenergiedurchlässigkeitsgrad.
Verschiebungen im Bereich des sichtbaren Lichts, wie man ihn bei Sonnenbrillen bemerkt, werden durch die Low-E-Beschichtung ebenfalls verhindert. Der Nachteil der Low-E-Beschichtung ist die Dämpfung von Funkwellen. (Bei schlechtem Handyempfang das Fenster öffnen).
Durch eine spezielle Ausführung der Beschichtung lässt sich auch Sonnenschutzglas herstellen.
Sonnenschutzglas
Sonnenschutzglas kann eintreffende Sonnenstrahlen entweder absorbieren oder reflektieren. Die Wirkungsweise wird jeweils von der Art der Beschichtung bestimmt.
Absorbierendes Glas enthält in der Regel Eisen- oder Kupferbeschichtungen. Für eine reflektierende Schicht setzt man dagegen vor allem metallische, dielektrische Halbleiter ein.
Sonnenschutzglas wird vor allem eingesetzt, um ein übermäßiges Aufheizen von Räumen zu vermeiden. Das gelingt zu einem hohen Grad. Sonnenschutzgläser sind sehr leistungsfähig. Die Lichtdurchlässigkeit dieser Gläser liegt dennoch zwischen 50 und 70 %. Gewöhnliche Wärmeschutzverglasung lässt ungefähr 80 % des einfallenden Lichts durch.
Alternative: Sonnenschutzfolien
Eine ähnliche Wirkung kann auch durch das Aufkleben von Sonnenschutzfolien auf die Fensteraußenseite erzielt werden. Diese einfach anzubringenden Folien halten ebenfalls zwischen 80 und 90 Prozent der eintreffenden Sonnenwärme von Innenräumen ab. Dabei sind sie relativ kostengünstig und haben eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren.
Sicherheitsglas
Sicherheitsglas besteht aus mehreren, miteinander verklebten Schichten (Verbundglas oder VSG). Dieses Glas ist durchbruchs- und durchwurffest. Die Leistungsfähigkeit wird entsprechend der DIN EN 356 nach bestimmten Widerstandsklassen (P1A – P8B) bestimmt.
Alternativ kann der gleiche Schutz auch mit Sicherheitsschutzfolien nachträglich erreicht werden, allerdings maximal bis zur Widerstandsklasse P3A.
Selbstdimmendes Glas
Glas, das sich selbst je nach Temperatur oder Sonneneinstrahlung dimmt, oder elektrisch geschalten werden kann, nennt man „Smart Glas“. Die Technologie ist schon seit langem bei Sonnenbrillen bekannt, und wird seit einigen Jahren auch im Fensterbau eingesetzt. Bei Preisen von rund 700 EUR pro m² ist die Technologie derzeit aber noch relativ teuer. An einer Vergünstigung für den Massenmarkt wird aber bereits mit finanzieller Unterstützung des Bundes gearbeitet.
Die Schaltung von selbstdimmendem Glas kann auf verschiedene Arten erfolgen:
- bei thermochromem Glas automatisch durch Erwärmung der Glasfläche
- bei elektrochromem Glas durch das Anlegen oder Umkehren einer minimalen Stromspannung
- alternativ auch automatisch über Temperatursensoren, Lichtsensoren und Steuergeräte