Dringt UV-Strahlung durch Fenster?
Ob und wie viel UV-Strahlung durch Fensterglas dringt, hängt stark von der Glasart und der Art der UV-Strahlen ab. UVC-Strahlen werden bereits von der Ozonschicht absorbiert und stellen daher keine Gefahr dar. Anders verhält es sich bei UVA- und UVB-Strahlen.
UVA-Strahlen können zu etwa 60 Prozent durch normales Fensterglas dringen. Diese langwelligen Strahlen gelangen in tiefere Hautschichten, was langfristig zu Hautschäden wie vorzeitiger Hautalterung führen kann und das Risiko für Hautkrebs erhöht.
UVB-Strahlen haben eine kürzere Wellenlänge und mehr Energie als UVA-Strahlen. Diese werden größtenteils von Fensterscheiben absorbiert und dringen nur minimal durch. Die wenigen durchdringenden Strahlen genügen nicht, um einen Sonnenbrand zu verursachen oder die Produktion von Vitamin D zu fördern.
Sie sollten, selbst wenn Sie sich hinter Fenstern aufhalten, Schutzmaßnahmen für Ihre Haut in Erwägung ziehen, besonders bei Fenstern mit geringem UV-Schutz.
Welches Glas bietet welchen UV-Schutz?
Die UV-Durchlässigkeit von Fensterglas variiert je nach Glasart. Ein Überblick über die verschiedenen Glasarten:
- Flachglas/Floatglas: Diese häufige Glasart lässt etwa 60 Prozent der UVA-Strahlen durch, bietet aber guten Schutz vor UVB-Strahlen.
- Isolierglas: Besteht aus mindestens zwei verbundenen Glasscheiben mit einem dazwischenliegenden Gas. Isolierglas absorbiert effizienter UV-Strahlen als einfaches Flachglas, doch etwa 50 Prozent der UVA-Strahlen dringen noch durch.
- Einscheibensicherheitsglas (ESG): Dieses für seine Robustheit bekannte Glas bietet keinen besseren Schutz vor UVA-Strahlen als Flachglas, wodurch ebenfalls etwa 60 Prozent der Strahlen durchdringen.
- Verbundsicherheitsglas (VSG): Enthält eine Kunststofffolie, die die Durchlässigkeit für UV-Strahlen signifikant reduziert. Nur etwa 2-4 Prozent der UVA-Strahlen dringen durch. Somit ist VSG besonders für sensible Anwendungen wie Dachfenster geeignet.
Durch die Wahl der richtigen Glasart können Sie die Belastung durch schädliche UV-Strahlen minimieren und Ihre Haut langfristig schützen.
Wie kann man sich vor UV-Strahlung hinter Fenstern schützen?
Wenn Sie sich längere Zeit in der Nähe von Fenstern aufhalten, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Hier sind einige effektive Möglichkeiten:
- Innenrollos und Außenmarkisen: Diese können mit UV-Schutz ausgestattet werden und bieten eine wirksame Barriere gegen schädliche Strahlen.
- Verwendung von Sonnencreme: Schützen Sie exponierte Hautpartien mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, besonders bei intensiver Sonneneinstrahlung.
- Kleidung aus UV-abweisenden Materialien: Tragen Sie Kleidung aus Stoffen mit UV-Schutzfaktor, wenn Sie längere Zeit hinter Fenstern verbringen.
- Verwendung von dicken Vorhängen oder UV-Schutzgardinen: Schwere, blickdichte Vorhänge oder spezielle Gardinen können einen Großteil der Strahlung blockieren, die Raumtemperatur angenehm halten und das Mobiliar vor dem Ausbleichen schützen.
- UV-Schutzfolien anbringen: Diese reflektieren UV-Strahlen und reduzieren gleichzeitig Wärme- und Lichteintrag. Sie sind in verschiedenen Schutzstufen erhältlich und einfach anzubringen.
Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Haut effektiv schützen und gleichzeitig die Vorteile des Tageslichts nutzen.
Besonderheiten bei Autoscheiben
Autoscheiben bieten einen differenzierten UV-Schutz, abhängig von der Glasart. Hier einige zentrale Aspekte:
- Windschutzscheiben: In der Regel aus Verbund-Sicherheitsglas (VSG) gefertigt, blockieren sie sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen effektiv, wodurch das UV-Risiko sehr gering ist.
- Seitenscheiben und Rückfenster: Diese bestehen oft aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) und lassen bis zu 60 Prozent der UVA-Strahlen durch. Daher besteht hier ein höheres Risiko für Langzeitschäden wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs.
- Kindersitzpositionen: Da Kinderhaut empfindlicher auf UV-Strahlung reagiert, sollten Sie besonders aufmerksam hinsichtlich des UV-Schutzes der Rücksitze sein.
Schutzmaßnahmen
- Sonnenschutzblenden: Mobile Sonnenschutzblenden oder Rollos können direkt einfallende Sonnenstrahlen wirksam abhalten.
- Schutz durch Kleidung und Sonnencreme: Tragen Sie bei längeren Autofahrten bedeckende Kleidung und cremen Sie exponierte Hautpartien mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ein.
- UV-Schutzfolien: Bringen Sie spezielle UV-Schutzfolien an den Seitenscheiben und am Rückfenster an. Diese blockieren fast 99 Prozent der UV-Strahlung und verringern die Wärmeentwicklung im Fahrzeuginneren.
Durch geeignete Schutzmaßnahmen können Sie das Risiko von Hautschäden durch UV-Strahlung im Auto erheblich reduzieren.