Die gesprungene Fensterscheibe: Reparatur oder Austausch?
Ob eine gesprungene Fensterscheibe repariert oder ausgetauscht werden sollte, hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend sind der Umfang des Schadens und das Alter der Fensterscheibe. Kleinere Risse können oft von spezialisierten Fachkräften repariert werden. Das ist kostengünstiger als ein Austausch und stellt die Stabilität und Optik wieder her. Bei größeren Rissen oder einem vollständigen Glasbruch ist ein Austausch oft unerlässlich, um Sicherheitsrisiken und Energieverluste zu vermeiden.
Wenn Ihre Fensterscheiben älter sind und keine gute Wärmedämmung bieten, kann ein Austausch gegen moderne, energieeffiziente Scheiben sinnvoll sein. Neue Verglasungstechnologien mit Zweifach- oder Dreifachverglasung bieten eine deutlich bessere Dämmleistung und können Heizkosten reduzieren. Zudem kann der Wert Ihres Hauses steigen und die Wohnqualität verbessert werden.
Folgende Punkte sollten Sie berücksichtigen:
- Art des Schadens: Große Risse oder vollständiger Glasbruch erfordern meist einen Austausch.
- Energieeffizienz: Neue Verglasungen bieten bessere Wärmedämmung und senken langfristig die Energiekosten.
- Sicherheitsaspekte: Eine intakte Scheibe schützt besser vor Einbrüchen und Verletzungen durch Glassplitter.
- Alter der Fensterscheiben: Bei älteren Fenstern kann ein Austausch sinnvoller sein, besonders wenn die Dämmleistung verbessert werden soll.
Eine kompetente Fachkraft kann Ihnen dabei helfen, die für Sie geeignete Option zu wählen und gewährleisten, dass der Austausch oder die Reparatur fachkundig durchgeführt wird. Beachten Sie auch, dass staatliche Förderungen verfügbar sein könnten, wenn Sie Ihre Fenster im Rahmen einer energetischen Sanierung austauschen.
Fensterscheibe im Holzfenster austauschen
Bevor Sie die Fensterscheibe im Holzfenster austauschen, sollten Sie den Rahmen auf Schäden oder Abnutzung prüfen. Nur ein intakter Rahmen rechtfertigt den Austausch der Scheibe. Andernfalls sollten Sie einen kompletten Fenstertausch in Erwägung ziehen. Bei intaktem Rahmen gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Vorbereitung:
- Hängen Sie den Fensterflügel aus und legen Sie ihn auf eine stabile Oberfläche.
- Tragen Sie Schutzausrüstung wie Handschuhe und Schutzbrille, um Verletzungen zu vermeiden.
2. Entfernen der alten Scheibe:
- Lösen Sie die innen angebrachten Rahmenleisten vorsichtig mit einem Stechbeitel oder einem Schraubendreher. Falls die Rahmenleisten genagelt sind, entfernen Sie die Nägel behutsam, um die Leisten wiederverwenden zu können.
- Entnehmen Sie die alte Fensterscheibe vorsichtig und entsorgen Sie sie fachgerecht.
3. Rahmen reinigen und vorbereiten:
- Reinigen Sie den Rahmenfalz gründlich von alten Dichtungsresten und Schmutz. Verwenden Sie hierfür ein Cutter-Messer oder einen Schlitzschraubendreher, um hartnäckige Rückstände zu entfernen.
- Schleifen und lackieren Sie den Rahmen bei Bedarf, bevor Sie die neue Scheibe einsetzen.
4. Einsetzen der neuen Scheibe:
- Bringen Sie ein neues Vorlegeband im Rahmenfalz an, um eine elastische und dichte Verbindung sicherzustellen.
- Setzen Sie Montageklötze auf den Falz, die gewährleisten, dass die neue Scheibe gleichmäßig eingesetzt wird und nicht direkt auf dem Holz aufliegt.
- Platzieren Sie die neue Scheibe vorsichtig im Rahmen und justieren Sie diese. Eventuell können Saugnapfgriffe helfen, die Scheibe spannungsfrei und sicher einzusetzen.
5. Abschließende Maßnahmen:
- Bringen Sie die Rahmenleisten wieder an, um die neue Scheibe zu fixieren. Achten Sie darauf, die Leisten gut anzupassen und sicher zu befestigen.
- Dichten Sie die Fugen innen und außen mit einer geeigneten Dichtungsmasse wie Silikon ab. Das Abdichten verhindert Zugluft und schützt vor Feuchtigkeit.
Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre neue Fensterscheibe sicher sitzt und das Fenster wieder vollständig funktional ist. Bei Unsicherheiten oder speziellen Anforderungen empfiehlt es sich jedoch, eine Fachkraft zu Rate zu ziehen.
Fensterscheibe im Kunststofffenster austauschen
Der Austausch einer Fensterscheibe bei Kunststofffenstern kann kostengünstiger und einfacher sein als der komplette Fenstertausch. Hier sind die Schritte, die Sie beachten sollten:
1. Vorbereitung:
- Hängen Sie den Fensterflügel aus, um besser arbeiten zu können.
- Entfernen Sie die Halteleisten mit einem Schraubendreher oder Stechbeitel. Beachten Sie, dass diese meist mit Arretierungsschrauben befestigt sind.
2. Alte Scheibe entfernen:
- Lösen Sie die Arretierungsschrauben der Halteleisten vollständig.
- Heben Sie die alten Halteleisten vorsichtig ab und bewahren Sie sie auf, wenn sie noch intakt sind.
- Entnehmen Sie die beschädigte Scheibe.
3. Rahmen reinigen und vorbereiten:
- Säubern Sie die Fenstereinfassung gründlich von Schmutz, alten Dichtungsresten und Silikon.
- Bringen Sie ein neues Vorlegeband am Rahmenfalz an, um eine elastische und dichte Verbindung zu gewährleisten.
4. Neue Scheibe einsetzen:
- Positionieren Sie neue Montageklötze auf dem Rahmenfalz, um die korrekte Justierung der Scheibe zu unterstützen.
- Bringen Sie neue Dichtungsbänder an der Unterseite der neuen Scheibe an.
- Setzen Sie die neue Scheibe in die Einfassung und justieren Sie sie, bis sie spannungsfrei und korrekt sitzt.
5. Halteleisten und Abdichtung:
- Befestigen Sie die vorher entfernten Halteleisten wieder am Rahmen und ziehen Sie die Arretierungsschrauben fest.
- Versiegeln Sie die Fugen an der Innen- und Außenseite des Fensters mit Silikon, um Zugluft und Feuchtigkeit zu verhindern.
6. Überprüfung:
Prüfen Sie abschließend, ob sich der Fensterflügel problemlos öffnen und schließen lässt.
Durch diese Schritte stellen Sie sicher, dass Ihre neue Fensterscheibe sicher und korrekt eingesetzt ist. Bei Unsicherheiten oder speziellen Anforderungen ist die Unterstützung durch eine Fachkraft ratsam.
Welche Verglasung ist die richtige?
Die Wahl der richtigen Verglasung ist entscheidend für die Energieeffizienz und Funktionalität Ihres Hauses. Folgende Verglasungsarten stehen zur Verfügung, jede mit spezifischen Vor- und Nachteilen:
1. Einfachverglasung:
Diese Verglasung bietet schlechte Dämmeigenschaften und wird heute kaum noch verwendet. Sie ist nur für spezielle Anwendungen sinnvoll.
2. Zweifachverglasung:
- Der moderne Standard bietet eine gute Balance zwischen Kosten und Dämmleistung. Sie besteht aus zwei Glasscheiben, zwischen denen ein mit Edelgas gefüllter Hohlraum für bessere Isolation sorgt.
- Geeignet für die meisten Renovierungen und bietet eine deutliche Verbesserung gegenüber Einfachverglasung bei akzeptablen Kosten.
3. Dreifachverglasung:
- Bietet die beste Wärmedämmung, da sie aus drei Glasscheiben mit zwei dazwischenliegenden gasgefüllten Hohlräumen besteht. Sie ist besonders für Neubauten und umfassende energetische Sanierungen geeignet.
- Diese Variante ist schwerer und benötigt möglicherweise stabilere Fensterrahmen.
Beim Austausch der Verglasung sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:
- U-Wert: Dieser Wert gibt die Wärmedämmleistung an. Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmung. Ein U-Wert von 1,1 für Zweifachverglasung oder von 0,7 für Dreifachverglasung ist optimal für energieeffiziente Fenster.
- g-Wert: Der Gesamtenergiedurchlassgrad gibt an, wie viel Solarenergie durch die Scheibe gelangt. Ein g-Wert um 60 Prozent wird als optimal angesehen.
- Kondenswasser und Schimmelbildung: Besonders bei modernen, hochdämmenden Fenstern ist auf eine gute Belüftung zu achten, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Dies gilt besonders bei älteren Gebäuden mit schlechter Fassadendämmung.
Bevor Sie eine Verglasung wählen, sollten Sie die Gesamtdämmung Ihres Hauses und Ihre individuellen Anforderungen berücksichtigen. Ein Energieberater kann Sie bei Unsicherheiten unterstützen und die optimale Lösung für Ihre Immobilie finden.
Kosten und Fördermöglichkeiten
Die Kosten für den Austausch einer Fensterscheibe variieren je nach Art der Verglasung, Größe der Scheibe und zusätzlichen Anforderungen wie Schall- oder Einbruchschutz. Für eine moderne, wärmedämmende Scheibe können Sie mit ungefähr 80 bis 100 Euro rechnen. Spezialglasarten wie Schallschutz- oder Sicherheitsglas können jedoch etwa 20 Prozent teurer sein. Wenn Sie den Einbau durch eine Fachkraft durchführen lassen, sollten Sie zusätzlich etwa 70 bis 120 Euro pro Fenster einplanen. Bei Holzfenstern können die Montagekosten aufgrund des höheren Arbeitsaufwands höher liegen, und zwar zwischen 120 und 250 Euro.
Fördermöglichkeiten gibt es im Rahmen der energetischen Sanierung. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt Einzelmaßnahmen wie den Austausch von Fensterscheiben. Wenn Ihre neuen Scheiben einen maximalen U-Wert von 1,3 W/m²K erreichen, können Sie Zuschüsse von 20 bis 25 Prozent erhalten. Wichtig ist, dass Sie die Fördermittel bereits bei der Planung zusammen mit einem Energieberater anfordern.
Zusätzlich können Förderungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch genommen werden. Hier sind Zuschüsse von 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben möglich. Sollte der Fenstertausch Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) sein, können noch einmal zusätzliche 5 Prozent hinzukommen. So könnten Sie insgesamt bis zu 20 Prozent der Ausgaben für den Fensteraustausch erstattet bekommen.
Vergessen Sie nicht, auch nach möglichen lokalen Förderprogrammen in Ihrem Bundesland oder Ihrer Gemeinde zu suchen. Es lohnt sich, diese mit den staatlichen Förderungen zu kombinieren, um maximale finanzielle Unterstützung zu erhalten. Der Steuerbonus für Sanierungskosten bietet ebenfalls eine Möglichkeit, Kosten zu senken, indem bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten über die Einkommenssteuer verteilt auf drei Jahre abgesetzt werden können. Beachten Sie hier, dass diese Option nur genutzt werden kann, wenn keine anderen Fördermittel in Anspruch genommen werden.
Selber machen oder Fachkraft beauftragen?
Ob Sie eine Fensterscheibe selbst austauschen oder eine Fachkraft beauftragen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ihre handwerklichen Fähigkeiten und die Art der Fensterglas können die Richtung vorgeben.
Wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen möchten, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Handwerkliche Erfahrung: Sie sollten bereits Erfahrungen mit handwerklichen Arbeiten, insbesondere im Bereich Fenster und Glas, gemacht haben.
- Werkzeug und Material: Für die Arbeit benötigen Sie verschiedene Werkzeuge wie Stechbeitel, Zange und ein Stemmeisen. Auch die richtige Schutzkleidung, wie Handschuhe und Schutzbrille, ist essenziell.
- Einfachverglasung: Der Austausch von einfach verglasten Fensterscheiben ist technisch weniger anspruchsvoll und somit einfacher selbst durchzuführen.
Eine Fachkraft sollten Sie hingegen beauftragen, wenn:
- Komplexe Glasarten und Verglasung: Bei Mehrfachverglasung oder speziellen Gläsern wie Schallschutz- oder Sicherheitsglas erfordert der Austausch spezielle Kenntnisse und Techniken, die eine Fachkraft beherrscht.
- Zeit und Effizienz: Eine Fachkraft kann in der Regel schneller und sicherer arbeiten. Ein einfacher Scheibentausch dauert für sie etwa drei bis vier Stunden.
- Gewährleistung und Qualität: Professionelle Arbeiten kommen meist mit einer Garantie und gewährleisten, dass die Montage fachkundig und sicher durchgeführt wird.
- Kostenrisiko durch Fehler: Fehler beim selbstständigen Austausch können die Gesamtkosten erhöhen, wenn nachträglich Schäden behoben werden müssen.
Kombinierte Lösungen sind ebenfalls möglich:
Vorarbeiten in Eigenregie: Sie können vorbereitende Arbeiten wie die Demontage der alten Fensterscheibe selbst übernehmen und danach die Fachkraft mit den komplexeren Aufgaben betrauen. Das spart Zeit und Kosten.
Insgesamt sollte der Entscheid sorgfältig überlegt sein, um sowohl Kosten als auch die Sicherheit und Qualität der Arbeit optimal abzuwägen.