Warum beschlagen Fenster von außen?
Das Beschlagen von Fenstern an der Außenseite ist ein häufiges Phänomen, das vor allem bei modernen, gut isolierten Fenstern auftritt. Dieses Phänomen kann auf die folgenden physikalischen Gegebenheiten zurückgeführt werden:
- Temperaturunterschiede: Nachts sinken die Temperaturen oft erheblich ab, während die Luftfeuchtigkeit ansteigt. In den Morgenstunden erwärmt sich die Umgebungsluft schneller als die Fensterscheibe. Die kalte Glasoberfläche kommt mit der wärmeren Luft in Kontakt, wodurch die Luft abkühlt, ihre Feuchtigkeit verliert und Kondenswasser auf der Außenseite des Fensters entsteht.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Besonders während der Herbst- und Frühlingsmonate ist die Luftfeuchtigkeit in den frühen Morgenstunden hoch. Diese Feuchtigkeit kann an kalten Oberflächen, wie den Außenscheiben von gut isolierten Fenstern, kondensieren und dadurch das Beschlagen verursachen.
- Gut isolierte Fenster: Fenster mit hoher Dämmwirkung, wie Dreifachverglasung, halten die Wärme effektiv im Inneren des Raumes. Die äußere Scheibe bleibt daher besonders kalt, weil kaum Wärme nach außen dringt. Der Kontakt der kalten Scheibe mit der vergleichsweise warmen, feuchten Außenluft führt zur Kondensation.
- Energiesparende Fenster: Diese Fenster reflektieren die Wärme von Innen zurück in den Raum und reduzieren den Energieverlust. Dadurch bleibt die Außenscheibe im Vergleich zur Umgebungstemperatur kälter, was besonders in feuchten Umgebungen zur Kondenswasserbildung beiträgt.
Beschlagen Ihre Fenster von außen, kann dies einen Hinweis auf die gute Qualität und hohe Energieeffizienz Ihrer Fenster geben. Es ist ein natürlicher Prozess und zeigt, dass die Fenster ihre dämmende Funktion erfüllen, indem sie die Wärme im Inneren halten.
Was können Sie tun?
Manchmal kann es störend sein, wenn Fenster am Morgen von außen beschlagen sind, selbst wenn dies ein Zeichen für eine gute Isolation ist. Um die Zeitspanne zu verkürzen, in der Kondenswasser auftritt, und für eine klarere Sicht zu sorgen, gibt es einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
- Fensterglas reinigen: Verschmutzungen wie Ofenschlamm, Ruß oder Nikotin können das Beschlagen verstärken. Reinigen Sie die Außenseite der Scheiben regelmäßig mit Glasreinigern oder Spiritus und einem weichen Tuch. Wichtig ist das anschließende Nachwaschen mit klarem Wasser.
- Luftpolster schaffen: Rollläden oder Jalousien, die nachts geschlossen werden, können ein isolierendes Luftpolster zwischen Lamellen und Scheibe schaffen. Dies kann das Abkühlen der Außenscheibe mindern und die Kondenswasserbildung reduzieren.
- Zimmerpflanzen und Luftbefeuchter: Falls die Luft in Ihrem Haus zu trocken ist, können Zimmerpflanzen oder Luftbefeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Platzieren Sie gegebenenfalls Wasserschalen auf Ihren Heizkörpern, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Fensterdichtungen überprüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Fenster keine Undichtigkeiten aufweisen, da diese die Bildung von Kondenswasser fördern können. Lassen Sie undichte Stellen fachgerecht reparieren, um eine optimale Funktion der Fenster zu gewährleisten.
- Fenster mit spezieller Beschichtung: Bei der Wahl neuer Fenster kann es sinnvoll sein, auf Modelle mit Anti-Tau-Beschichtung oder selbstreinigendem Glas zurückzugreifen. Diese Technologien sorgen für eine gleichmäßigere Oberfläche und verhindern das Ansammeln von Tropfen, indem sie Feuchtigkeit als dünnen Wasserfilm ablaufen lassen.
Durch diese einfachen Maßnahmen können Sie die Häufigkeit und Dauer des Beschlagens Ihrer Fenster von außen deutlich reduzieren und eine klare Sicht genießen.
Selbstreinigende Fenster als innovative Lösung
Selbstreinigende Fenster bieten eine moderne und pflegeleichte Möglichkeit, dem Problem beschlagener Außenscheiben zu begegnen. Dank spezieller Beschichtungen behalten Sie eine klare Aussicht und reduzieren gleichzeitig den Reinigungsaufwand. Diese Fenster arbeiten durch zwei Hauptmechanismen, die zusammenwirken:
- Photokatalytische Schicht: Unter Einwirkung von UV-Licht werden organische Schmutzpartikel auf der Glasoberfläche zersetzt. Diese photokatalytische Reaktion sorgt dafür, dass sich weniger Schmutz absetzen kann, da die Verunreinigungen von der Oberfläche gelöst werden.
- Hydrophiler Effekt: Die Beschichtung zieht Wasser an und bildet einen dünnen, gleichmäßigen Film anstelle von Tropfen. Dieser Film fließt über die Glasoberfläche und nimmt dabei den zersetzten Schmutz mit, sodass Regen oder einfaches Abspülen genügt, um die Scheiben sauber zu halten.
Diese Technologie macht selbstreinigende Fenster besonders nützlich für schwer zugängliche Bereiche wie Dachfenster, große Glasfronten oder Fassaden in Hochhäusern. Auch in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder starken Verschmutzungen, etwa in stark industrialisierten Gebieten, erzielen sie hervorragende Ergebnisse.
Vorteile selbstreinigender Fenster:
- Reduzierter Reinigungsaufwand: Sie müssen Ihre Fenster seltener putzen, was Zeit und Mühe spart.
- Geringere Wasserfleckenbildung: Durch den gleichmäßigen Wasserfilm entstehen keine unschönen Wasserflecken.
- Längere Haltbarkeit der Sauberkeit: Die UV-aktive Schicht sorgt dauerhaft für sauberere Scheiben, insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung.
Diese Fenster sind in zahlreichen Varianten erhältlich und lassen sich sowohl bei Neubauten als auch im Rahmen von Renovierungen einsetzen. Durch die kombinierten Effekte der Beschichtung bleibt Ihre Sicht auch bei unterschiedlichen Wetterbedingungen klar, und das Beschlagen der Außenscheiben wird minimiert.