Begriffsvielfalt
Wer nicht gerade selber baut oder betoniert, hat oft mit den einzelnen Begriffen Schwierigkeiten. Gelegentlich wird hier auch immer wieder etwas verwechselt.
Fertigbeton ist jener Beton, den man im Baustoffhandel oder im Baumarkt fertig gemischt in Säcken kaufen kann. Er muss nur noch mit der richtigen Wassermenge vermischt werden, und ist dann gebrauchsfertig. Wenn die richtige Wassermenge verwendet wird, garantiert der Hersteller die Festigkeit und die Eigenschaften des Betons.
Frischbeton ist entweder frisch auf der Baustelle angemischter Beton. Die Betonzusammensetzung richtet sich dabei nach dem jeweiligen Einsatzzweck. Das Mischungsverhältnis kann individuell angepasst werden.
Transportbeton ist im Betonwerk hergestellter Beton, der über ein Mischfahrzeug angeliefert wird. In der Regel enthalten diese Transportfahrzeuge auch Vorrichtungen, mit denen Sie den Beton direkt über ein Rohr an die Einbaustelle pumpen können, etwa beim Gießen einer Bodenplatte. Der Betonhersteller garantiert für die Qualität und die Unversehrtheit des Betons, außer es kommt zu Beimischungen anderer Stoffe auf Kundenwunsch – etwa bei der Anlieferung von Stahlfaserbeton.
Qualitätsunterschiede
Bei Transportbeton können Sie immer davon ausgehen, dass der Betonhersteller für eine perfekte Qualität sorgt – schließlich haftet er vertraglich dafür. Der Beton erfüllt alle Voraussetzungen, die die DIN vorschreibt, die Rezepturen sind exakt eingehalten, die Betonqualität geprüft.
Bei Fertigbeton ist vor allem die Wasserzugabe problematisch. Verändert man den sogenannten Wasserzementwert des Betons, also das Verhältnis zwischen Wasser und Zement, ändert sich auch die Festigkeit des Betons. Bestimmte andere Eigenschaften verändern sich ebenfalls mit dem Wasserzementwert. Eine Prüfung des Betons auf seine Eigenschaften oder sein Mischungsverhältnis ist nur eingeschränkt möglich – Fachleute erkennen aber häufig schon beim Verarbeiten, wenn der Beton zuviel oder zu wenig Wasser hat. Auch das Mischen muss bei Fertigbeton auf die richtige Art und Weise erfolgen.
Bei Frischbeton, den man selbst auf der Baustelle herstellt, ist das noch problematischer, da das Mischungsverhältnis meist nicht völlig exakt ist, und man das sogenannte Anmachwasser auch nur nach groben Schätzungen zugibt. Wichtig ist hier auch, dass der Beton, wenn er in der Mischmaschine nach und nach hergestellt wird, nicht immer eine gleichbleibende Qualität hat, sondern unterschiedlich sein kann. Auch das kann ein Problem darstellen. Zudem fehlen bestimmte Zuschlagstoffe, wie sie im Fertigbeton oder im Transportbeton enthalten sind. Sie verbessern die Eigenschaften und die Verarbeitbarkeit des Betons oft maßgeblich.
Kostenunterschiede
Bei großem Betonbedarf und ausreichend Arbeitskräften auf der Baustelle ist Transportbeton fast immer die günstigste Lösung. In vielen Fällen ist es auch die technisch sinnvollste, etwa wenn eine Bodenplatte betoniert werden soll. Hier kann ein durchgehendes Betonieren ohne Unterbrechung für die Qualität der Bodenplatte durchaus entscheidend sein.
Das Selberanmischen von Frischbeton lohnt sich in der Regel nur bei kleinen, benötigten Mengen preislich überhaupt. Fertigbeton hat dagegen einige Vorteile, bei meist gleichen Kosten:
- exakte Rezeptur des Betons
- Zusatzstoffe, die die Eigenschaften des Betons verbessern
- garantierte Qualität und Festigkeit allein durch die Zugabe der richtigen Wassermenge.