Asbest: Ein Gesundheitsrisiko im Fertighaus
Asbest war bis zu seiner Verbannung im Jahr 1993 ein weit verbreiteter Baustoff. Insbesondere in Fertighäusern, die vor diesem Datum errichtet wurden, findet sich Asbest häufig in verschiedenen Bauteilen. Aufgrund seiner Eigenschaften wie Hitzebeständigkeit, Haltbarkeit und Isolationsfähigkeit wurde Asbest geschätzt und kam in Fassadenplatten, Dachplatten, Lüftungskanälen und Heizungsanlagen zum Einsatz.
Die Gefährlichkeit von Asbest entsteht durch die Fasern, die beim Bearbeiten oder Beschädigen der Materialien freigesetzt und eingeatmet werden können. Diese Fasern können ernsthafte Lungenerkrankungen verursachen, darunter Lungenkrebs und Asbestose, bei der das Lungengewebe verhärtet. Eine kontinuierliche Exposition kann auch zum Mesotheliom, einer seltenen Krebsform, führen, die das Bauch- und Brustfell betrifft.
Besondere Vorsicht ist bei Sanierungsarbeiten geboten, da hierbei Asbeststaub freigesetzt werden kann. Hausbesitzer oder Kaufinteressenten älterer Fertighäuser sollten diese gezielt auf Asbest überprüfen lassen. Eine professionelle Materialanalyse durch ein qualifiziertes Labor kann Klarheit schaffen und die Grundlage für Sanierungsmaßnahmen bieten. So wird die Sicherheit des Hauses gewährleistet und gesundheitliche Risiken werden minimiert.
Möglichkeiten zum Umgang mit Asbest
Der richtige Umgang mit Asbest in Ihrem Fertighaus erfordert spezielle Maßnahmen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die folgenden Schritte geben Ihnen eine Orientierung:
1. Beauftragung eines Fachunternehmens
Asbesthaltige Materialien dürfen ausschließlich von speziell geschulten Fachunternehmen entfernt werden. Diese Firmen verfügen über die notwendige Ausrüstung und das Fachwissen, um Asbest sicher zu entfernen und zu entsorgen. Überprüfen Sie, ob das Unternehmen zertifiziert ist und Erfahrung in der Asbestsanierung hat.
2. Intakte Asbestmaterialien unberührt lassen
Wenn die asbesthaltigen Materialien in Ihrem Haus intakt sind, stellen sie oft kein unmittelbares Gesundheitsrisiko dar. Vermeiden Sie jedoch mechanische Bearbeitung wie Bohren, Schneiden oder Schleifen, da solche Tätigkeiten Asbestfasern freisetzen können.
3. Einsatz von Schutzmaßnahmen
Sollten Sie selbst kleine Sicherungsmaßnahmen durchführen müssen, verwenden Sie persönliche Schutzausrüstung wie Atemschutzmasken und Einweganzüge. Arbeiten Sie niemals ohne ausreichende Schutzmaßnahmen an Materialien, die Asbest enthalten könnten.
4. Regelmäßige Raumluftmessungen
Lassen Sie regelmäßig die Raumluft in Ihrem Haus auf Asbestfasern prüfen, besonders nach Sanierungsmaßnahmen. Speziallabore können diese Messungen durchführen und Ihnen Sicherheit über die Belastungssituation in Ihrem Haus verschaffen.
5. Abschottung betroffener Bereiche
Um eine Ausbreitung von Asbeststaub zu verhindern, sollten Sie betroffene Bereiche während der Sanierung abdichten. Verschließen Sie Türen und Fenster und decken Sie Lüftungsschächte mit Folie ab.
6. Sichere Entsorgung von Asbestabfällen
Asbesthaltige Abfälle müssen unverzüglich und fachgerecht entsorgt werden und dürfen keinesfalls in den normalen Hausmüll gelangen. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über geeignete Entsorgungsstellen und die geltenden Vorschriften.
Durch diese Maßnahmen tragen Sie dazu bei, dass Asbest in Ihrem Fertighaus keine Gefahr für Ihre Gesundheit und die Ihrer Familie darstellt. Planen Sie diese Schritte sorgfältig und ziehen Sie immer professionellen Rat hinzu, um Risiken zu minimieren und ein sicheres Wohnumfeld zu gewährleisten.