„Massiv“ und „Fertighaus“- ein Widerspruch?
Sicher werden Sie sich fragen: „Sind Fertig- und Massivhäuser nicht eigentlich das Gegenteil?“ Im Prinzip ja, denn diese Hauarten unterscheiden sich grundlegend durch ihre Bauweise. Während das Massivhaus „Stein auf Stein“ gebaut wird, erfolgt der Zusammenbau des Fertighauses mithilfe vorgefertigter Teile und innerhalb weniger Tage.
Mit dem sogenannten „Massiven Fertighaus“ versuchen die Anbieter, das Beste beider Varianten zu kombinieren: Die schnelle, effiziente Aufbauweise des Fertighauses und die gute Wärme- sowie Schallisolierung der Massivbauweise. Durch verstärkes Dämmmaterial und den Einsatz von massiven Werkstoffen wie Beton oder Vollziegeln wird der Fertigbau so verstärkt, dass er die Eigenschaften der „harten“ Bauweise annimmt.
Wie wird das „Massive“ erreicht?
Ziel dieser Kombinationsbauweise ist, die typischen Nachteile des Fertigbaus zu verringern oder ganz zu vermeiden. Einer davon ist die geringere Fähigkeit gegenüber Massivhäusern, Wärme zu speichern. Durch den gezielten Einsatz wärmeisolierender Materialien an den Innen- und Außenwänden sowie der obersten Etagendecke und dem Dach kann eine Wärmeisolierung wie in gewöhnlichen Häusern erreicht werden.
Auch der Schallschutz wird durch das „massive Fertighaus“ verbessert: Ob Trittgeräusche beim Treppensteigen, das Verschieben von Gegenständen oder der Lärm des Straßenverkehrs – alle diese Geräusche können durch den Einsatz von Dämmstoffen verringert werden.
Wird mehr Langlebigkeit erreicht?
Obwohl Fertighäuser heutzutage von Grund auf die Haltbarkeit massiver Häuser erreichen, kann die Erhaltung der Qualität durch Verstärkungen gesteigert werden. Schutzschichten und Dämmstoffe sorgen dafür, dass die Hauptbestandteile wie Holzträger oder Grundwände vor äußeren Einflüssen geschützt werden.
Nicht nur die Witterung, sondern auch Naturereignisse wie zum Beispiel ein Hochwasser sind dafür verantwortlich, dass das Material eines Hauses über längeren Zeitraum verbraucht wird. Umso besser, wenn dem verstärkender Werkstoff entgegen wirkt; gerade hier ist ein Schutz des Grundmaterials äußerst sinnvoll.
Wie sieht es mit Kosten und Aufwand aus?
Da die meisten Fertighausfirmen auf eine zusätzliche Dämmung oder Verstärkung ihrer Häuser spezialisiert sind, ist der nachträgliche Einbau kein Problem. Wenn dieser überhaupt nötig ist; die meisten modernen Fertighäuser kann man von Grund auf schon als „massiv“ bezeichnen.
Falls Sie aber feststellen sollten, dass die Basisdämmung Ihres Fertighauses nicht ausreichend ist, kann diese nachgerüstet werden. Zu den einfacheren Methoden gehört zum Beispiel die Dämmung der obersten Etagendecke, um dem Wärmeverlust nach oben vorzubeugen. Diese ist relativ kostengünstig und, je nach Haus, im vierstelligen Bereich zu haben.
Kostenintensiver, aber ebenfalls wirksam ist die Dämmung des Daches, für die dieses allerdings abgetragen werden muss. Auch eine Komplettisolierung der Außenwand hilft meist entscheidend, ist aber deutlich teurer.