Fertigparkett besser kleben oder schwimmend verlegen?
Es gibt Umstände, die das Kleben eines Fertigparketts ausschließen. In gemietetem Wohnraum hängt die Ausführung von der Erlaubnis des Eigentümers ab. Auch wenn eine Erlaubnis erteilt wird, müssen Sie an den Rückbau in den Originalzustand bei Auszug denken. In eigenem Eigentum entstehen folgende Entscheidungskriterien:
- Wie ist der Untergrund beschaffen?
- Reicht eine Trittschalldämmung beim schwimmend verlegen aus?
- Auf welche Lebensdauer ist das Fertigparkett angelegt?
- Schwankt die Luftfeuchtigkeit im Raum (Badezimmer, Küche)?
- Schwanken die Temperaturen in stärkerem Maß (Fußbodenheizung)?
Welcher Untergrund für Fertigparkett kleben oder schwimmend?
Soll das Fertigparkett vollflächig verklebt werden, ist ein sehr ebener und glatter Untergrund erforderlich. Die Kleberschicht macht ungefähr einen Millimeter Höhendifferenz aus. Größere Unebenheiten gleichen sich nicht aus und es kommt zu unterbrochenen Klebeverbindungen. Je nach Saugfähigkeit muss ein Untergrund gegebenenfalls grundiert werden. Schwimmendes Verlegen kann Unebenheiten bis zu drei Millimetern relativ problemlos ausgleichen. Eine elastische und weiche Trittschalldämmung verstärkt diesen Effekt zusätzlich.
Wie sicher liegt Fertigparkett bei Kleben und schwimmend gelegt?
Bei schwimmendem Verlegen entsteht keine kraftschlüssige Verbindung zwischen Boden und Fertigparkett. Die mit Nut und Feder und gegebenenfalls mit Klicksystem zusammengehaltenen Paneele liegen lose auf. Daraus können sich immer folgende Effekte ergeben:
- Hohlräume und Schwingungen erhöhen den Trittschall
- Das Fertigparkett kann sich aufwölben
- Einzelne Paneele können sich verschieben oder wandern
- Auf einer Fußbodenheizung wegen der schlechten Wärmeübertragung ungeeignet
Alle möglichen Nachteile von Fertigparkett können durch vollflächiges Verkleben vermieden werden.
Ist Trittschall bei Fertigparkett kleben oder schwimmend leiser?
Vollflächig verklebtes Fertigparkett schlägt in der Schallabsorption deutlich. In erster Linie ist das Ausschalten der Funktion, als akustische Membrane zu wirken, ausschlaggebend. Beim schwimmenden Verlegen kann eine Trittschalldämmung beispielsweise aus Filz, Gummi oder Kork den Trittschall mindern, erreicht aber nicht die „Ruhe“ von verklebtem Fertigparkett.
Welches Fertigparkett immer kleben und nie schwimmend verlegen?
Wenn als Fertigparkett ein Zweischichtparkett gewählt wird, das nur aus Nutz- und Trägerschicht besteht, ist ein Kleben erforderlich. Theoretisch können Sie das Zweischichtparkett auch schwimmend verlegen, verlieren dann aber jede Gewährleistung des Herstellers. Empfehlenswert ist ein Kleben immer dann, wenn schwere Einrichtungsgegenstände (Billardtisch, Großschrank, Gerät, Klavier) oder dauernde, bewegliche Verkehrslast (rollender Bürostuhl) zu erwarten sind.
Schwimmend verlegtes Fertigparkett recyceln auch nach Kleben?
Schwimmend verlegtes Fertigparkett kann relativ einfach demontiert und rückgebaut werden. Nach einem Umzug lässt es sich wiederverwenden oder auch in gutem Zustand an Interessierte verkaufen. Geklebtes Fertigparkett ist fast nie wiederverwendbar, da bei der Demontage zumindest die untere Schicht (Gegenzug) beschädigt wird.