Die Tücken der Digits-Messung
Bei der Feuchtigkeitsmessung durch Digits gibt es verschiedene Herausforderungen, die beachtet werden müssen. Diese dimensionslosen Vergleichswerte können die Feuchtigkeit von Baustoffen nicht absolut darstellen und sind daher immer im Kontext zu interpretieren.
Eine der größten Schwierigkeiten besteht in der Abhängigkeit der gemessenen Werte von der Rohdichte der Baustoffe. Dichtere Materialien, wie Stahlbeton, zeigen bei gleicher Feuchtigkeit höhere Digits-Werte als poröse Materialien wie Gipskarton.
Zusätzlich verfälschen Salze im Mauerwerk die Messung. Insbesondere in Kellern ist dies relevant, da hier oft Ausblühungen durch gelöste Salze auftreten. Diese erhöhen die Leitfähigkeit und führen zu höheren Digits-Werten, was die tatsächliche Feuchtigkeit übertreibt.
Auch metallische Elemente beeinflussen die Messung. Wenn sich Metall in der Wand befindet, etwa Armierungen oder Leitungen, resultieren daraus ebenfalls überhöhte Werte. Deshalb sollten Sie bei der Messung stets den Aufbau der Wand und eventuelle Störquellen bedenken.
Weitere Faktoren, die das Messergebnis beeinflussen können, sind Umstände wie die relative Luftfeuchtigkeit und das Vorhandensein von Putzschichten auf dem Mauerwerk. Diese komplexen Umweltbedingungen erschweren eine präzise Quantifizierung der Feuchtigkeit.
Um die Werte sinnvoll zu nutzen, ist es ratsam, mehrere Messpunkte zu erfassen und diese miteinander zu vergleichen. Nur so erhalten Sie einen guten Überblick über den Feuchtigkeitszustand des Baustoffs. Seien Sie dabei stets kritisch und berücksichtigen Sie alle potenziellen Störquellen zur Interpretation der genauen Situation.
Wie Sie die gemessenen Werte richtig interpretieren
Um die Feuchtigkeit in Ihren Wänden richtig zu interpretieren, sollten Sie die Besonderheiten der Digits-Messung kennen. Die Einteilung der Skalenwerte in Digits variiert je nach Gerät und Baumaterial, deshalb ist es wichtig, mehrere Messpunkte zu überprüfen und die Werte im Kontext zu betrachten.
1. Skaleneinteilung verstehen: Digits-Werte sind dimensionslose Vergleichswerte, die nicht direkt in Prozent oder absolute Feuchte umgerechnet werden können. Dennoch bieten sie eine grobe Orientierung:
- Bis zu 40 Digits: trocken
- 40 bis 80 Digits: mäßig feucht
- 80 bis 100 Digits: erhöhte Feuchte
- Über 100 Digits: durchfeuchtet
2. Mehrere Messungen durchführen: Nehmen Sie Messungen an verschiedenen Stellen der Wand vor. So können Sie feststellen, ob es partielle Feuchtigkeitsherde gibt. Eine mehrfache Kalibrierung des Geräts ist dabei wichtig, um genaue Werte zu gewährleisten.
3. Vergleichsmessungen einbeziehen: Führen Sie Kontrollmessungen an sicher trockenen Stellen durch, um eine Basis für den Vergleich zu schaffen. Dies hilft Ihnen, relative Unterschiede besser zu erkennen.
4. Kontinuität der Messwerte analysieren: Prüfen Sie, ob die Feuchtigkeitswerte eine gleichmäßige Verteilung aufweisen oder ob es Spitzen gibt, die auf spezifische Probleme hinweisen könnten.
5. Professionelle Beratung einholen: Sollten die Messwerte Unsicherheiten hervorrufen oder auf schwerwiegende Probleme hinweisen, sollte eine Fachkraft hinzugezogen werden. Ein Sachverständiger kann durch fachkundige Analyse mögliche Fehlerquellen ausschließen und eine präzisere Diagnose stellen.
Durch ein methodisches Vorgehen bei der Messung und Interpretation der Feuchtigkeitswerte können Sie präzise Rückschlüsse auf den Feuchtigkeitszustand Ihrer Wände ziehen und notwendige Schritte zur Behebung eventueller Probleme einleiten.