Die Horizontalsperre
Es muss zunächst zwischen Horizontal- und Vertikalsperre unterschieden werden. Die Vertikalsperre schützt vor seitlich durch die Wände eindringender Feuchtigkeit, die Horizontalsperre vor Feuchtigkeit, die durch den Boden aufsteigt. Heute sind beide Sperren im Neubau Standard, in älteren Kellern kann es aber sein, dass diese auch nachträglich installiert werden müssen.
Die Horizontalsperre kann aus verschiedenen Komponenten bestehen. Es gibt eine ganze Reihe an geeigneten Methoden, eine Horizontalsperre zu installieren, welche wie folgt zusammengefasst werden können:
- wasserundurchlässiger Beton (WU-Beton),
- Bitumendickschicht oder Bitumenbahnen,
- Estrich mit Dampfsperre,
- nachträglich eingebrachte physikalische oder chemische Horizontalsperren.
Im Neubau wird die Feuchtigkeitssperre heute meist durch die Kombination aus WU-Beton und Estrich ermöglicht. Gerade für die Horizontalsperre gibt es aber auch eine ganze Reihe an Verfahren, die eine Abdichtung im Nachhinein ermöglichen. Dazu wird meist das Mauerwerk eingeschnitten oder angebohrt und die entstehenden Hohlräume mit abdichtenden Massen verfüllt. Bekannt ist zum Beispiel die Schleierinjektion, bei der durch Bohrungen der Bodenplatte darunter ein Bett aus Dichtungsgel entsteht, welches den Kellerboden schützt.
Die Vertikalsperre
Die Vertikalsperre schützt die Wände vor seitlich eindringendem Wasser und durch die Wände kommender Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Für diese stehen weniger viele Optionen zur Verfügung. Besonders die nachträgliche Abdichtung gestaltet sich schwieriger als bei der Horizontalsperre. In Frage kommen:
- WU-Beton,
- Bitumendickschicht oder Bitumenbahnen,
- Innenabdichtung.
Idealerweise wird heute schon im Neubau der gesamte Keller aus WU-Beton gegossen. Bei gemauerten Kellern kommt hingegen eine Dichtung auf Basis von Bitumen zum Einsatz, welche allerdings durch Zersetzungsprozesse und Umwelteinflüsse nach etwa 30 Jahren ersetzt werden muss. Das Mittel der Wahl zur Errichtung einer neuen Vertikalsperre ist das Aufbaggern und Neuabdichten von außen mit Bitumendickschicht. Da dies nicht immer möglich ist, gibt es auch spezielle Systeme zur Abdichtung der Wände von innen.