Bäder sind nicht immer Feuchträume im bautechnischen Sinn
Eine Vorschrift oder eine gängige Praxis, tatsächlich im Bad und Küche immer durchgehend Feuchtraumplatten zu verwenden, gibt es nicht. Auch Bäder und Küchen sind nicht immer Räume mit ständig hoher Feuchtigkeitsbelastung, erst recht nicht, wenn sie gut durchlüftet sind. Unter Umständen ist also ein Ausbau mit herkömmlichen Gipskartonplatten anstatt mit Feuchtraum Rigips durchaus denkbar. Spritzwassergefährdete Bereiche müssen ohnehin beim Feuchtraumausbau besonders geschützt und abgedichtet werden – diese Abdichtung mittels Flüssigdichtfolie im Spritzwasserbereich und imprägniertem Fugenspachtel verhindert ohnehin bereits wirkungsvoll, dass überhaupt Feuchtigkeit an die Platten kommt. Im Zweifelsfall kann man jedoch sogenannte grüne Rigipsplatten oder Feuchtraum-Rigips verwenden, insbesondere bei hohen Dampfbelastungen und im Bereich des Deckenausbaus.
Abdichtung ist grundlegend wichtig im Feuchtbereich
Neben imprägniertem Fugenspachtel und Flüssigdichtfolie, die ganz einfach auf die verfugten Platten aufgestrichen werden kann, sind auch Dichtbänder und Dichtmanschetten wichtige Hilfsmittel beim Vorbeugen gegen Feuchtigkeits- und Schimmelschäden. Die Ausführung der Abdichtung muss möglichst sorgfältig und besonders exakt erfolgen, damit sie tatsächlich auch langfristig wirksam bleibt. Insbesondere an den Schnittkanten können auch imprägnierte Gipskartonplatten Feuchtigkeit aufnehmen, aus diesem Grund kommt der Verwendung von imprägnierter Fugenmasse besondere Bedeutung zu.
Doppelbeplankte Ausführung für nachfolgendes Fliesen
Experten raten auch eine Ausführung als Doppelbeplankung, das heißt dass entweder zwei Schichten Rigipsplatten angebracht werden, oder unter der Rigipsplattenschicht noch zusätzlich Spanplatten auf die Verlattung geschraubt werden, insbesondere dann, wenn später darauf gefliest werden soll. Das erhöht die Stabilität der Konstruktion.