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Strom

FI-Schutzschalter nachrüsten - Kosten & Preisbeispiele

Von Johanna Bauer | 16. Februar 2022
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Die Kosten für Nachrüsten eines FI-Schutzschalters (RCD, Fehlerstromschutzschalter) liegen durchschnittlich zwischen 120 und 250 EUR, können aber im Einzelfall stark variieren. Unser Artikel zeigt Kostenbeispiele aus der Praxis und geht detailliert auf alle kostenbestimmenden Faktoren ein.

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Ein FI-Schutzschalter erhöht den Brandschutz
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Kostenbeispiel: FI-Schutzschalter nachrüsten

Beispielsituation:

  • Nachrüsten eines einzelnen FI-Schutzschalters
  • mittlerer Einbau-Aufwand
Posten Preis
Anfahrt 55 EUR
Schalter 35 EUR
Arbeitskosten 85 EUR
Gesamtkosten 175 EUR

Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.

Kostenfaktoren

  • Alter der Installation
  • Materialkosten
  • Dimensionierung
  • Arbeitskosten
  • Zusätzliche Arbeiten

Alter der Installation

Problemlose Nachrüstung bei Hausinstallation nach 1973. Bei Installationen, die nach 1973 eingebaut oder grundlegend modernisiert worden sind, sind moderne Schutzleiter vorhanden, FI-Schutzschalter können problemlos nachgerüstet werden. Das gilt weithin für die meisten Häuser, bei vielen älteren Häusern wurde die elektrische Anlage ja mittlerweile modernisiert.

Hausinstallation vor 1973 muss komplett erneuert werden. Bei Installationen vor 1973 mit klassischer Nullung (keine grün-gelben Schutzleiter vorhanden) oder bei Installationen, die noch vor dem 2. Weltkrieg eingebaut wurden (permanent anliegende Spannung, komplettes Fehlen jeder Erdung) bleibt nur die komplette Erneuerung der gesamten Hausinstallation.

Aus Sicherheitsgründen sollte das in solchen Fällen aber ohnehin zeitnah in Erwägung gezogen werden, die entstehenden Gefahren für Leib und Leben sind bei solchen Installationen enorm.

Übliche Kosten für komplette Neuinstallation. Für eine komplette Nachrüstung kann – je nach gewünschtem Ausstattungsstandard – von Kosten im Bereich von 50 – 100 EUR pro m² Wohnfläche ausgegangen werden, wenn die Installation komplett von einem Fachbetrieb erledigt wird.

Materialkosten FI-Schalter

FI-Schutzschalter Typ A. Die Materialkosten für einen einzelnen FI-Schutzschalter Typ A in üblicher Dimensionierung belaufen sich auf etwa 20 – 50 EUR.

FI-Schutzschalter Typ B. FI-Schutzschalter Typ B, Varianten mit höherer Ampere-Zahl und spezielle Ausführungen kosten je nach Ausführung zwischen 50 und 300 EUR.

Dimensionierung

FI-Schutzschalter (RCD-Schalter) gibt es in unterschiedlichen Dimensionierungen. Gebräuchlich sind:

  • 16 A
  • 25 A
  • 40 A
  • 63 A un
  • 100 A.

Welcher RCD-Schalter eingesetzt werden muss, ist abhängig davon, welche Sicherungen vorgeschaltet sind.

In den meisten Fällen sind 16 A FI-Schutzschalter im Bereich von Einfamilienhäusern ausreichend.

Arbeitskosten

Arbeitsaufwand bei problemloser Nachrüstung. In Fällen, in denen problemlos nachgerüstet werden kann, bewegt sich der Arbeitsaufwand bei rund 1 Stunde pro FI-Schutzschalter.

Individuelle Ausführungen der Installation entscheidet über die Kosten. Welcher Arbeitsaufwand insgesamt tatsächlich nötig ist, kann nur anhand der vorhandenen Installation im Einzelfall beurteilt werden.

Für eine realistische Kostenschätzung kommt man hier um eine Besichtigung durch den Elektriker nicht herum.

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Meist muss eine Stunde Arbeitslohn veranschlagt werden

Zusätzliche Arbeiten

Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:

  • Anpassungsarbeiten am Verteilerkasten
  • Brandschutzschalter nachrüsten

Anpassungsarbeiten am Verteilerkasten

Bei zu wenig Platz im Verteiler muss erweitert werden. FI-Schutzschalter werden in den Verteilerkasten – bei Bedarf auch in entsprechende Unterverteiler – eingebaut. Wenn dort nicht ausreichend Platz vorhanden ist, muss gegebenenfalls umgebaut werden.

Kosten für den Umbau von Verteilern. Die Kosten für einen Umbau im Bereich der Verteiler richten sich immer nach dem individuell gegebenen Aufwand an Zeit und Material.

Brandschutzschalter nachrüsten

Pflicht für Gewerbebauten, Empfehlung für private Wohngebäude. In Gewerbegebäuden ist der Einbau von Brandschutzschaltern Pflicht. Für private Wohngebäude gilt lediglich eine Empfehlung, Brandschutzschalter einzubauen oder nachzurüsten.

Kosten für die Nachrüstung von Brandschutzschaltern. Die zusätzliche Nachrüsten mit Brandschutzschaltern kann dabei mit hohen Kosten verbunden sein.

Welche Kosten in üblichen Fällen zu erwarten sind, erfahren Sie in unserem Beitrag Brandschutzschalter nachrüsten: Kosten.

Kostenbeispiel aufwändige Ausführung

Beispielsituation:

  • Nachrüsten eines einzelnen Schalters
  • höhere Amperezahl
  • höherer Einbau-Aufwand
  • kleinere Umbau-Arbeiten erforderlich
Posten Preis
Anfahrt 55 EUR
Schalter 75 EUR
Arbeitskosten 120 EUR
Gesamtkosten 250 EUR

Kostenbeispiel einfache Ausführung

Beispielsituation:

  • Nachrüsten eines einzelnen Schalters
  • Nachrüstung im Zuge anderer Arbeiten (keine separaten Anfahrtskosten)
  • kostengünstige Schalterausführung
  • Einbau in vorhandene Installation schnell und einfach möglich
Posten Preis
Anfahrt 0 EUR
Schalter 25 EUR
Einbau 45 EUR
Gesamtkosten 70 EUR

Der Fachhersteller Voltus Gmbh schreibt auf seiner Seite: „Seit 1984 gilt die Pflicht für RCDs in Räumen mit Badewanne und Dusche (Neubau). Ab 01.02.2009 werden die Vorgaben auf alle Steckdosen-Stromkreise (inklusive 16A CEE-Steckdosen) in Neubauten erweitert. Für Altanlagen besteht ein bedenklicher Bestandsschutz.
In der neuesten Fassung der VDE (siehe DIN VDE 0100-410:2018-10) wird der Anwendungsbereich von FI-Schutzschaltern auf Steckdosen bis 32 A (vorher 20A), sowie alle Beleuchtungsstromkreise in Wohnungen ausgeweitet. […]
In Wohnhäusern empfiehlt es sich, alle Stromkreise über Gruppen-FIs abzusichern. Dabei macht es Sinn, die Stromkreise für Geräte wie Alarmanlagen, Kühl- oder Gefrierschränke über einen FI/-LS-Schalter separat abzusichern. Bei einem Fehlerfall bleiben diese Geräte dann weiterhin aktiv.“ [Voltus GmbH]

Kosten sparen

Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:

  • günstigen Pauschalpreis vereinbaren
  • Förderungen / Steuerabsetzungen

Günstigen Pauschalpreis vereinbaren

Günstiger Pauschalpreis bei Komplettnachrüstung sinnvoll. Gegebenenfalls kann man für die komplette Nachrüstung der elektrischen Anlage mit FI-Schutzschaltern einen günstigen Pauschalpreis mit dem ausführenden Elektrofachbetrieb vereinbaren.

Bei Einbau mehrerer Schalter verringert sich der Aufwand pro Schalter. Der Arbeitsaufwand pro FI-Schutzschalter reduziert sich bei der Nachrüstung mehrerer Schalter etwas, damit besteht ein kleiner Verhandlungsspielraum.

Förderungen oder Absetzen bei der Steuer sind möglich:

Die Handwerkerkosten sind steuerlich absetzbar, darüber informiert unser Beitrag Handwerkerkosten absetzen.

Video: Schutzschalter-Nachrüstung im Altbau

FAQ

Was kostet das Nachrüsten eines FI-Schutzschalters?

In unserem Beispiel kostet das Nachrüsten eines einzelnen FI-Schutzschalters 175 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis?

Die wichtigsten Faktoren sind die Gegebenheiten in der elektrischen Anlage des Hauses, die Art der benötigten FI-Schutzschalter und der individuelle Arbeitsaufwand beim Nachrüsten. Weitere Faktoren finden Sie hier.

Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?

Kosten lassen sich sparen, indem man gegebenenfalls einen günstigen Pauschalpreis beim Nachrüsten von FIs an der kompletten elektrischen Anlage verhandelt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.

Artikelbild: Sashkin/Shutterstock