Seit Menschen Häuser bauen, gibt es das Flachdach
Das Flachdach ist im Prinzip so alt wie der Hausbau des Menschen. Die wohl berühmtesten Flachdächer der Antike gab es in Babylon – die Hängenden Gärten der Semiramis. Aber vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es immer wieder verstärkte Bemühungen, das Flachdach besser zu etablieren. Jedoch sprachen die Nachteile stets für sich, und waren auch über Jahrhunderte immer ähnlich gelagert.
Der wohl bedeutendste Nachteil zieht sich durch die Jahrhunderte
Schon während der Renaissance und dem Barock erlebte das Flachdach eine Hochzeit. Auf Schlossdächern wurden Gärten angelegt. In der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts gab es ebenfalls zahlreiche Architekten, die sich an das Flachdach wagten. Unabhängig von der Epoche waren die Nachteile vom Flachdach jedoch immer ähnlich. Vor allem ein Nachteil stand und steht noch heute im Fokus: die schnelle Undichtigkeit von Flachdächern.
Das Flachdach kommt immer wieder
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte die Bauindustrie dann zahlreiche neue Produkte. Neben dem bereits seit Jahrtausenden bekannten Bitumen erlangte nun Kunststoff eine immer größer werdende Bedeutung. Damit wurden dann auch die technischen Gegebenheiten besser, ein Flachdach abzudichten. In den 1960ern und 70ern war man dann der Meinung, ein Flachdach entsprechend konzipieren zu können. Schließlich hat das Flachdach auch viele Vorteile, je nachdem, wie es geplant ist.
- bessere Raumausnutzung
- mögliche Nutzung des Dachs
- einfache nachträgliche Aufstockung des Gebäudes
Die Nachteile von Flachdächern im Wandel der Zeit
Wie so oft fehlten aber Langzeitstudien. Schon nach wenigen Jahren stieg die Zahl der undichten Dächer deutlich an. Damit schien die Popularität der Flachdächer zunächst besiegelt. Tatsächlich sollte es bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts dauern, bis endlich Baumaterialien erhältlich waren, mit denen ein Flachdach effizient abgedichtet werden kann. Daher ist das Flachdach inzwischen auch beim hochmodernen Passivenergiehaus eine selbstverständliche Variante.
Wollen Sie etwas über die Nachteile vom Flachdach erfahren, müssen Sie also zunächst unterscheiden.
- alte Bestandsflachdächer
- moderne Neubauflachdächer
Der Aufbau eines Flachdachs ist immer ähnlich
- Tragkonstruktion
- Wärmedämmung
- Dachhaut
Das Flachdach wird außerdem in drei verschiedenen Dachtechniken erstellt.
- Warmdach
- Kaltdach
- Umkehrdach
Das wohl gängigste Prinzip ist das unbelüftete Warmdach. Liegt die Wärmedämmung dann statt innen außen, spricht man von einem Umkehrdach. Das Kaltdach ist ein innenbelüftetes Dach, also eine untere und eine obere Dachhaut, dazwischen im Flachdachhohlraum ist es von außen belüftet.
Flachdächer nach den geforderten Eigenschaften unterscheiden
- Flachdach mit Begrünung
- begehbares Flachdach
- nicht begehbares Flachdach
Das begehbare Flachdach
Jedes Flachdachkonzept hat dabei unterschiedliche Nachteile. Das begehbare Flachdach wird zumeist mit Bitumenbahnen abgedichtet. Die müssen regelmäßig überprüft, gewartet und gegebenenfalls erneuert werden. Also ist dieses Dach sehr wartungsintensiv.
Das nicht begehbare Flachdach
Nicht begehbare Flachdächer weisen meist einen stärkeren Dachneigungswinkel aus. Bei einem Flachdach sollte der mindestens zwei Grad betragen, kann aber bis 10 Grad reichen. Damit sind sie weniger wartungsintensiv, dafür aber nicht nutzbar.
Das begrünte Flachdach
Das begrünte Flachdach bringt die meisten Vorteile. Es ist nicht so wartungsintensiv, schützt das eigentliche Dach vor Wärme, UV-Strahlung und auch Wasser, da die Begrünung das Regenwasser speichert und wieder an die Umgebung abgibt. Daher fördern einige deutsche Regionen grüne Flachdächer, indem sie die Abwasser- bzw. Kanalkosten senken. Dafür ist das begrünte Flachdach aber auch das kostspieligste, was ebenfalls ein Nachteil ist.
Mit diesen Nachteilen können Sie es je nach Flachdach zu tun haben
Zusammenfassend betrachtet kann ein Flachdach also viele unterschiedliche Nachteile aufweisen, die aber stark vom Zeitpunkt der Errichtung und der Art des Dachaufbaus anhängen.
- starke Undichtigkeiten
- pflegeintensiv
- kostenintensiv
- nicht weiter nutzbar bzw. begehbar
Es sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass das lediglich eine Zusammenfassung aller möglichen Nachteile ist. Jedem Nachteil stehen auch zahlreiche Vorteile gegenüber.
In Deutschland wird bis 25 Grad (44 Prozent Gefälle) Dachneigung von einem Flachdach gesprochen, in Österreich dagegen nur bis 5 Grad (8,8 Prozent Gefälle)
Wollen Sie ebenfalls ein Flachdach, finden Sie natürlich im Hausjournal weitere Artikel rund um das Flachdach, so zum Beispiel zum [Selberbauen von einem Flachdach] oder dem Abdichten des selbigen.