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Flachdach

Ein Flachdach mit Schiefer decken – geht das?

Von Alexander Hallsteiner | 2. Mai 2023
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Schiefer wird in manchen Regionen als traditionelle Dacheindeckung verwendet. Immerhin bietet dieses Naturmaterial eine lange Haltbarkeit in Verbindung mit zeitloser Optik. Wer Schiefer als Abdichtung für ein Flachdach verwenden möchte, sollte sich über die Eigenschaften des Materials im Klaren sein.

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Höchstens die Umrandung des Flachdachs kann mit Schiefer gedeckt werden
AUF EINEN BLICK
Eignet sich Schiefer für die Flachdach-Abdeckung?
Schieferplatten werden bei der Dacheindeckung nach einem ähnlichen Prinzip wie Dachziegel verlegt, darum bekommt man ein Flachdach mit ihnen nicht dicht. Schließlich werden hierbei bestimmte Überlappungen für den Wasserablauf benötigt, die sich auf einer ebenen Fläche nicht dicht realisieren lassen.

Welche Eigenschaften hat Schiefer als Dacheindeckung?

Das natürliche Schiefergestein wird in Plattenform in bestimmten Deckungsarten auf ein Dach genagelt, sodass aufgrund der sich überlappenden Schuppenstruktur und einer gewissen Mindestdachneigung eine geschlossene Abdichtung der Gesamtfläche entsteht. Das Material selbst ist vergleichsweise lange haltbar, sodass Schieferdächer nicht selten eine Lebensdauer von mehr als 100 Jahren erreichen können. Dafür ist ein Dach mit Schieferdeckung aber auch relativ teuer: Pro Quadratmeter schlägt eine Schieferdeckung mit rund 60 bis 90 Euro zu Buche und ist damit deutlich teurer als Dachpfannen.

Warum sind Schiefer und ein Flachdach keine gute Kombination?

Im Gegensatz zu Bitumenbahnen können Schieferplatten nicht miteinander verklebt, sondern nur überlappend verlegt werden. Daraus ergibt sich, dass schon geringe Mengen an gestautem Regenwasser auf einer ebenen Fläche zwischen den Ritzen des Schieferdachs hindurch in die Dachkonstruktion eindringen würden. Das Deutsche Dachdeckerhandwerk hat in seinen Regularien daher festgelegt, dass je nach Deckungsart eine bestimmte Dachneigung vorgeschrieben ist:

  • bei Altdeutscher Doppeldeckung: 22 Grad
  • bei Schuppendeckung: 25 Grad
  • bei Spitzwinkeldeckung: 30 Grad

Nur mit einem wasserdichten Unterdach lässt sich diese Regeldachneigung um maximal 10 Grad unterschreiten.

Eignet sich Schiefer für die Randverkleidung eines Flachdachs?

Schieferplatten werden heutzutage durchaus häufig als dekorative Oberflächengestaltung für die Randverkleidung von Flachdächern genutzt. Allerdings sollten Sie beachten, dass die Anbringung von Schindeln aus Schiefergestein in exakt horizontaler und vertikaler Form ohne weitere Abdichtung keinen vollwertigen Schutz vor dem Eindringen des Regenwassers bieten kann. Die Anbringung des Schiefers sollte daher eher als eine Art von Wetterschutz mit dekorativem Charakter gesehen werden. Für die Langlebigkeit der Unterkonstruktion muss die Randverkleidung von Flachdächern unbedingt sorgfältig mit geeigneten Materialien abgedichtet werden.

Tipp: Welche Neigung muss ein mit Schiefer gedecktes Dach mindestens aufweisen?
Wenn die Dachkonstruktion mit einem wasserdichten Unterdach ausgestattet ist, darf laut den Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks statt der Regeldachneigung die Mindestdachneigung eines bestimmten Materials als Untergrenze angesetzt werden. Dies bedeutet, dass ein mit Schiefer gedecktes Dach in jedem Fall einen Neigungswinkel von mindestens 12 Grad braucht, wenn es mit der Rechteckdoppeldeckung oder mit Altdeutschen Doppeldeckung gedeckt wird.

Artikelbild: Sven Böttcher/stock.adobe.com