Die richtige Vorbereitung
Eine sorgfältige Vorbereitung des Flachdachs ist entscheidend für eine dauerhafte und funktionsfähige Bitumenabdichtung. Beachten Sie die folgenden Schritte:
- Gründliche Reinigung: Säubern Sie das Dach gründlich, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Verwenden Sie hierfür einen Besen, eine Drahtbürste oder einen Hochdruckreiniger, um jegliche Verunreinigungen wie Schmutz, Fett, Öle, Moos und lose Teile vollständig zu entfernen.
- Tragfähigkeit sicherstellen: Der Untergrund muss fest und tragfähig sein. Entfernen Sie alle Ablagerungen wie Steine und Altbeläge. Bei porösen Bereichen kann eine Behandlung mit Flüssigbitumen nötig sein, das vor der weiteren Bearbeitung antrocknen sollte.
- Schäden beheben: Reparieren Sie größere Risse und Schadstellen im Untergrund mit geeignetem Reparaturmörtel oder anderen Materialien, um Unebenheiten auszugleichen und eine ebene Fläche zu schaffen.
- Wetterbedingungen beachten: Arbeiten Sie idealerweise bei trockenen Bedingungen und mittleren Temperaturen. Stark beschädigte Dächer sollten bei niedrigeren Temperaturen oder feuchtem Wetter gegebenenfalls mit Blechen oder EPDM-Folien abgedichtet werden, da diese auch unter solchen Bedingungen verwendet werden können.
- Bitumenbahnen vorbereiten: Schneiden Sie die Bitumenbahnen auf die benötigte Größe zu und planen Sie Überlappungen ein, um eine dichte Abdichtung zu gewährleisten. Bei stark beschädigten Stellen kann es sinnvoll sein, die Bahnen größer zuzuschneiden, um die Dämmung nicht zu beeinträchtigen.
Indem Sie diese vorbereitenden Maßnahmen berücksichtigen, schaffen Sie die Grundlage für eine erfolgreiche Abdichtung Ihres Flachdachs mit Bitumen.
Bitumenbahnen fachgerecht verlegen
Sobald Ihr Dach sorgfältig vorbereitet ist, beginnt die Verlegung der Bitumenbahnen. Hierbei ist es wichtig, systematisch und genau vorzugehen, um eine langlebige Abdichtung zu gewährleisten.
- Bahnen vorbereiten: Lagern Sie die Rollen der Bitumenbahnen stehend und schneiden Sie die Bahnen auf die benötigte Länge zu. Planen Sie Überlappungen von mindestens 10 cm an den Stößen und 15 cm an den Anschlüssen ein.
- Ausrichten: Beginnen Sie in einer Ecke des Daches und rollen Sie die erste Bahn langsam aus. Richten Sie die Bahn so aus, dass sie faltenfrei und straff liegt. Achten Sie darauf, dass keine Luftblasen unter der Bahn entstehen.
- Verklebung vorbereiten: Erhitzen Sie die Bitumenbahn langsam mit einem Gasbrenner, um das Material geschmeidig zu machen. Achten Sie dabei darauf, dass die Bahn gleichmäßig erhitzt wird, um eine vollflächige Verklebung zu erreichen.
- Bahn fest verbinden: Rollen Sie die erhitzte Bitumenbahn in die vorbereitete Klebeschicht ein und drücken Sie sie fest an. Verwenden Sie ein geeignetes Werkzeug, um das Material an Ort und Stelle zu fixieren und sicherzustellen, dass keine Luftblasen zurückbleiben.
- Überlappungen sorgfältig ausführen: Die Überlappungsbereiche müssen ebenfalls erhitzt und fest verschweißt werden. Achten Sie darauf, dass der Bitumen dabei gleichmäßig verteilt ist, um eine lückenlose Verbindung zu erzeugen.
- Details beachten: Besondere Aufmerksamkeit erfordern Durchdringungen und Anschlüsse, wie sie etwa bei Dachdurchführungen oder an Wandabschlüssen vorkommen. Verwenden Sie hierfür spezielle Formteile und zusätzliche Dichtmassen, um diese empfindlichen Stellen zusätzlich zu sichern.
Durch die Beachtung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Flachdach eine dichte und langlebige Bitumenabdichtung erhält.
Alternative: Flüssigkunststoff
Flüssigkunststoff bietet eine vielseitige Option zur Abdichtung von Flachdächern, besonders an schwer zugänglichen Stellen und komplexen Aufbauten wie Lichtkuppeln oder Dachabläufen. Diese Abdichtungsmethode bringt mehrere Vorteile mit sich:
- Anpassungsfähigkeit: Flüssigkunststoff passt sich ideal den Konturen des Untergrunds und komplizierten architektonischen Details an. Dadurch lassen sich auch schwierige Stellen nahtlos ohne mechanische Befestigungen abdichten.
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Flüssigkunststoff kann auf nahezu allen Untergründen verwendet werden, egal ob Beton, Holz oder Metall. Er eignet sich sowohl für großflächige Abdichtungen als auch für Ausbesserungsarbeiten.
- Strapazierfähigkeit: Flüssigkunststoff führt zu strapazierfähigen, nahtlosen Oberflächen, die beständig gegen chemische und mechanische Einwirkungen sind. Durch die möglichen Tagesverarbeitungsleistungen von bis zu 1000 Quadratmetern ist er auch wirtschaftlich interessant.
- Einfache Anwendung: Viele Flüssigkunststoffe sind als 1-Komponenten-Systeme sofort einsatzbereit und erfordern keine aufwändige Vorbereitung. Sie können direkt auf die gereinigte und trockene Oberfläche aufgetragen werden. Häufig wird zur Armierung ein Vlies eingelegt, es gibt jedoch auch faserverstärkte Varianten.
- Schnelle Aushärtung: Die Abdichtung härtet innerhalb kurzer Zeit aus, was die Arbeitszeit verkürzt und das Risiko von Bauverzögerungen vermindert.
Achten Sie darauf, dass der Untergrund vor dem Auftragen des Flüssigkunststoffs vollständig sauber und trocken ist. Arbeiten Sie in mehreren Schichten und legen Sie gegebenenfalls ein spezielles Armierungsvlies ein, um die Belastbarkeit zu erhöhen. Die nahtlose Abdichtung ist besonders wertvoll, da keine Fugen oder Nähte entstehen, die potenzielle Schwachstellen darstellen könnten.
Wenn Sie sich unsicher bei der Anwendung sind, ziehen Sie einen Fachbetrieb hinzu, der über die notwendige Erfahrung und Ausrüstung verfügt, um Ihr Flachdach optimal abzudichten.