Auf der inneren Dachfläche oder in der seitlichen Dachumrandung
Eine Attika als umlaufende Dachumrandung erzeugt eine Art Becken oder Wanne, in dem sich Regen- und Schmelzwasser sammelt. Um es abzuleiten, sind generell folgende zwei Entwässerungswege möglich:
1. Eine außen liegende Entwässerung
2. Ein innen liegende Entwässerung
Nach außen führende Ableitungen laufen durch die Dachumrandung, also den Aufbau der Attika seitlich und waagerecht nach außen. Diese Öffnungen werden schon immer auch bei zusätzlich innen liegenden Entwässerungen als Notüberlauf der Attika installiert. Meist führen die seitlichen Rohre durch die Attikamauer und enden mit ausreichendem Tropfabstand zur darunter liegenden Fassade als Schnabelabfluss oder in Fallrohren.
Dachgullys nehmen das Wasser auf
Das Flachdach mit einer Attika hat immer ein Gefälle von ein bis zwei Prozent. Diesem muss das Entwässerungssystem Rechnung tragen. Verallgemeinernd gesagt muss auf der Seite, wo dass Wasser hinfließt, größere Ablaufkapazität bestehen.
Bei einer Außenentwässerung ist der Fluss offensichtlich. Bei einer innen liegenden Entwässerung nehmen Dachgullys das Wasser auf. Hier kann neben einem linearen Gefälle zusätzlich auch mit Vertiefungen rund um das Abflussloch gearbeitet werden.
Zwei physikalische Abflussmodelle
Auf einem Flachdach kommen folgende zwei Installationsarten für die Entwässerung zum Einsatz:
Freispiegelentwässerung
Bei der Freispiegelentwässerung werden „überdimensionierte“ Rohrquerschnitte installiert. Sie sind so berechnet, dass sie sich auch bei Spitzenbelastung nicht zu mehr als einem Drittel füllen. Das garantiert einen effektiven und zügigen Abfluss.
Druckentwässerung
Die Druckentwässerung nimmt die Schwerkraft zur Hilfe, um einen Unterdruck zu erzeugen. Die Dachgullys werden waagerecht in Sammelleitungen zu einem Fallrohr mit kleinem Querschnitt geführt. Dort stürzt das Wasser bis zur Mündung des Fallrohrs in die Grundleitung des Hauses. Die dortige Verbreiterung sorgt bei Füllung des Systems für einen kurzzeitigen Rückstaueffekt, der zu einem Art „Pfropfen“ führt. Dieser fällt in einem Schwung in den entstehenden Unterdruck an der Mündung. Das erhöht die Fließgeschwindigkeit des Wassers.