Eigenschaften des Hebelwerkzeugs
Entscheidender physikalischer Faktor beim Abheben eines Kronenkorkens von einer Flasche ist die Hebelwirkung. Im Prinzip lässt sich jeder längliche Gegenstand als Flaschenöffner nutzen, wenn er
- stabil genug ist, um bei der Krafteinwirkung nicht zu brechen
- lang genug ist, um ausreichende Hebelwirkung entwickeln zu können
- eine Kante besitzt, die am Kronenkorken abrutschfrei angesetzt werden kann
Alle diese Eigenschaften treffen auf Feuerzeuge in Standardgröße zu. Allerdings muss bei dieser Art des Öffnens einer Flasche immer mit Kratzern durch die Metallzacken des Kronenkorkens gerechnet werden. Daher nutzt kaum jemand Schmuckfeuerzeuge, die zudem meist in weniger länglichen Proportionen ausgeformt sind.
Handhabung im Handballen
Der Hebel zwischen Kronenkorken und Hand wird durch eine Art Daumenwippe hergestellt. Das untere Ende des Feuerzeugs sitzt unter einer Zacke des Kronenkorkens. Auf etwa halber Strecke seiner Gesamtlänge liegt das Feuerzeuggehäuse auf dem Daumen auf. Dabei muss sich die Auflagehöhe über der des Flaschenkopfs befinden.
Mit dem eingerollten Zeigefinger wird das Gegenlager gebildet. Das obere Ende des Feuerzeugs wird im Handballen „eingeklemmt“. Gegebenenfalls kann dieses Klemmen auch den Ringfinger erreichen. Das hängt von der Länge des Feuerzeugs und der Größe der Hände und Finger ab. Der Knochen der Wippe (Daumen) und die Knochen des Gegenlagers (Fingers) bilden den Widerstand, um die Hebelwirkung zu ermöglichen.
Kontrollierte Quetschung unvermeidlich
Im streng physiologischen Sinne kommt es dabei immer zu einer Quetschung von Haut und Fleisch, das sich über dem Knochen befindet. Durch Lageveränderung des Feuerzeugs kann die Stelle auf Daumen und Finger, auf die es zur Krafteinwirkung kommt, möglichst quetschfrei gewählt werden. Der Daumen und das erste Glied des Fingers besitzen Stellen, die kaum durch Gefäße „unterfüttert“ sind.
Natürliche Grenzen entstehen durch körperliche Voraussetzungen. Sehr kleine Hände und Finger können als Gegenlager und Wippe zu geringe Hebelkraft entfalten. Große und fleischige Hände und Finger sind oft von einer ausgeprägten Hautspannung abhängig. Sie federt die Quetschungsintensität ab, die zu Hämatomen führt.
Hilfreiche Hinweise und Tipps
- Achten Sie darauf, den Zündkopf des Feuerzeugs nicht zu beschädigen. Er sollte möglichst druckfrei im Handballen lagern
- Bei kurzen Feuerzeugen mit unter fünf Zentimetern Länge erhöht sich Kraftaufwand auf ein Mehrfaches
- Auch industrielle aufgestanzte Kronenkorken können unterschiedliche Haltefestigkeit aufweisen. Bei großem Widerstand setzen Sie das Feuerzeug an einem anderen Zacken an
- Häufig zum Flaschenöffnen gebrauchte Feuerzeuge „fransen“ aus. Wechseln Sie die Ansatzseiten und Punkte so oft wie möglich