Das Fliesen auf Fliesen legen ist heute nicht mehr schwierig
Früher mussten Fliesen immer herausgeschlagen werden, wenn Sie erneuert werden sollten. Das ist insbesondere dann ärgerlich, wenn eigentlich genügend Toleranz für die Aufbauhöhe gegeben ist. Denn dann bilden die alten Fliesen zumindest von den grundsätzlichen Eigenschaften einen optimalen, weil ebenen Untergrund. Allerdings sind viele Fliesen glasiert und in keiner Weise dafür konzipiert, dass darauf eine weitere Fliesenschicht gelegt werden soll. Jedoch hat auch der Fachhandel mitbekommen, dass das Fliesen auf Fliesen legen oftmals durchaus eine sinnvolle Alternative zum vollständigen Herausreißen der alten Fliesen ist. Entsprechend haben die Hersteller entsprechende Produkte entwickelt, die auch einen guten Halt von Fliesen auf Fliesen versprechen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fliesen auf Fliesen legen
- Ausgleichs- oder Nivellierspachtel
- Haftgrundierung
- Sperrgrundierung
- Fliesen
- Fliesenkleber, flexibel
- Fugenmasse
- Fugenkreuze
- Silikon
- Bohrmaschine
- Bohrer (für das jeweilige Fliesenmaterial)
- Rührquirl
- Mörteleimer
- Winkelschleifer mit Schleif- oder Schruppscheibe
- Zahntraufel
- Traufel
- Fugbrett
- Fliesenschwamm
- Holzspatel
- Gummihammer
- Hammer
- Meißel
- Gummihandschuhe
- beim Bodenfliesen Knieschutz
1. Vorbereitung
Zunächst müssen die alten Fliesen nach Schäden überprüft werden. Klopfen Sie die Fliesen ab, ob sich große Hohlräumer darunter befinden. Ist das der Fall, schlagen Sie die betreffende Fliese vorsichtig mit Hammer und Meißel heraus. So können Sie auch bei stark gebrochenen Fliesen und zerbröseltem Fugenmörtel verfahren. Die Fugenmasse entfernen Sie am besten mit einem Fugenkratzer. Kleine Risse können Sie mit Ausgleichspachtel oder flüssigem Kunststoff ausgleichen. Entfernte Fliesen können Sie durch Fliesenkleber ersetzen.
Grundsätzlich sind Fliesen nicht dafür geeignet, sie mit neuen Fliesen zu bekleben. Also müssen Sie die alten Fliesen entsprechend vorbehandeln. Sie können sie mit dem Winkelschleifer (oder auch einem Bandschleifer) anschleifen. Stattdessen oder ergänzend können Sie auch eine Haftgrundierung auftragen. Eine Sperrgrundierung ist darüber hinaus im Außenbereich oder in Nassräumen wie Bädern empfehlenswert. Nach dem Abtrocknen der Grundierungen (beachten Sie die Herstellervorgaben) können Sie die Fugen ebenfalls plan mit Fliesenkleber oder Spachtelmasse verspachteln. Nun müssen Sie wieder warten, bis alles vollständig ausgehärtet ist.
2. Das Fliesenlegen auf Fliesen
Nun können Sie mit dem Fliesenlegen auf den alten Fliesen beginnen. Sie gehen dabei exakt so vor wie beim herkömmlichen Fliesen auf einem „normalen“ Untergrund. Ansonsten sind keinerlei Besonderheiten zu berücksichtigen.
3. Das Verfugen der auf Fliesen gelegten Fliesen
Auch das Verfugen führen Sie nun durch wie bei allen anderen verlegten Fliesenflächen. Bringen Sie die Fugenmasse diagonal zur Fuge mit dem Fugbrett ein. Nach dem Antrocknen (wenn der Fugenmörtel matt und nicht mehr glänzend ist) schwemmen Sie die Fugen aus. Abschließend spritzen Sie das Fugensilikon in die Dehnungsfuge ein. Das Silikon ziehen Sie mit einem Holzspatel ab und glätten es mit einem feuchten Finger.
Verwenden Sie einen möglichst flexiblen Fliesenkleber. Auch die Fugenmasse sollte flexibel sein. Außerdem sollten Sie explizit beim Fliesen auf Fliesen legen ausschließlich auf etablierte Markenprodukte zurückgreifen – nur die können eine dauerhafte Anhaftung der Fliesen auf den alten Fliesen gewährleisten.
Sie finden im Hausjournal zahlreiche Anleitungen speziell für andere Untergründe wie Holz oder Estrich, aber auch für Innen- und Außenbereiche, aber auch dazu, nach welchem Muster Fliesen gelegt werden sollen.