Fliesen direkt auf PVC verlegen: Ja oder Nein?
Fliesen direkt auf PVC zu verlegen, ist nur unter bestimmten Bedingungen empfehlenswert. Entscheidend ist die Art des PVC-Bodens: Homogenes, fest verklebtes Hart-PVC kann als Untergrund für Fliesen genutzt werden, sofern die Fugen verschweißt sind. Dies gewährleistet eine stabile und gleichmäßige Fläche, die das Risiko von späteren Rissen und Beschädigungen minimiert.
Allerdings sind mehrschichtig aufgebaute PVC-Rollenware oder elastische Bodenbeläge nicht geeignet und müssen entfernt werden. Diese Materialien können sich unter den Fliesen bewegen oder verformen, was zu Problemen mit der Haltbarkeit der Fliesen führt. Besonders in Feuchträumen führen Bewegungen und Feuchtigkeitsaufnahme dieser Beläge zu einem erhöhten Schadensrisiko.
Wenn der derzeitige PVC-Boden diese Voraussetzungen nicht erfüllt, ist es ratsam, ihn komplett zu entfernen und den Untergrund entsprechend vorzubereiten. Beachten Sie dabei auch, dass schwimmend verlegte Untergründe wie Laminat oder Parkett vor der Verfliesung entfernt werden müssen, um eine langfristig stabile und sichere Fliesenverlegung zu gewährleisten.
Methode 1: Fliesen auf Hart-PVC verlegen
1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass der Hart-PVC-Boden eben, sauber und trocken ist. Entfernen Sie alle Verschmutzungen, Staubreste und eventuelle Fettrückstände sorgfältig.
2. Grundierung: Tragen Sie eine geeignete Grundierung auf den Hart-PVC-Boden auf, um die Haftung des Klebers zu verstärken. Beachten Sie hierbei die Trocknungszeiten und Verarbeitungshinweise des Herstellers.
3. Wahl des Fliesenklebers: Verwenden Sie einen hochwertigen, kunststoffvergüteten Fliesenkleber, der speziell für die Verlegung auf PVC geeignet ist. Herkömmliche flexible Fliesenkleber erfüllen diese Anforderungen in der Regel nicht.
4. Auftragen des Klebers: Tragen Sie den Fliesenkleber abschnittsweise mit einer Zahnkelle auf den Boden auf. Arbeiten Sie in kleinen Bereichen, die Sie in etwa 15 Minuten verfliesen können. In Nassbereichen sollten Sie auch die Rückseiten der Fliesen mit dem Kleber bestreichen.
5. Fliesen verlegen: Beginnen Sie mit dem Verlegen der Fliesen in der Mitte des Raumes oder an einem bestimmten Punkt, je nach Raumeinteilung. Verwenden Sie Fliesenkreuze, um einen gleichmäßigen Fugenabstand sicherzustellen.
6. Trocknungszeit abwarten: Lassen Sie die Fliesen nach den Empfehlungen des Kleberherstellers trocknen, bevor Sie mit dem Verfugen beginnen.
7. Verfugen: Sobald der Kleber vollständig getrocknet ist, können Sie die Fugen mit einem flexiblen Fugenmörtel füllen. Entfernen Sie überschüssigen Mörtel sofort mit einem feuchten Schwamm.
8. Silikonfugen ziehen: In Nassbereichen sowie an Rand- und Anschlussbereichen sollten Sie dauerelastische Silikonfugen verwenden. Kleben Sie die Fugenbereiche mit Kreppband ab, tragen Sie das Silikon glatt auf und glätten Sie es mit einem geeigneten Werkzeug oder dem Finger.
Durch präzises Arbeiten und die richtige Materialwahl können Sie eine stabile und dauerhafte Fliesenverlegung auf Hart-PVC-Böden gewährleisten.
Methode 2: Fliesen auf alternativem Untergrund nach PVC-Entfernung
Sollte sich Ihr PVC-Boden als ungeeignet für eine direkte Verfliesung erweisen, muss er zuerst entfernt werden. Nach der Entfernung und je nach Art des Untergrundes sind folgende Schritte zu beachten:
Untergrundvorbereitung:
- Reinigung: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund gründlich gereinigt wird, um Staub, Schmutz und Klebereste zu entfernen. Eine saubere Oberfläche ist entscheidend für die Haftung des Fliesenklebers.
- Estrich: Überprüfen Sie den Estrich auf Risse und Unebenheiten. Ein rissfreier und ebener Estrich bietet die beste Basis für die Fliesenverlegung. Bei Beton- oder Zementestrich können Sie normalen Fliesenkleber verwenden. Für andere Estricharten sollten Sie flexiblen Fliesenkleber und flexiblen Fugenmörtel einsetzen.
- Holzuntergrund: Holzuntergründe wie Dielen oder fest verklebtes Parkett müssen stabil und eben sein. Häufig wird empfohlen, den Holzuntergrund mit Trockenestrichplatten oder einer Nivellierspachtelmasse zu überziehen, um eine glatte Basis für die Fliesen zu schaffen.
- Behandlung von Kleberesten: Nach dem Entfernen des PVC-Belags bleiben oft Kleberreste zurück. Diese können Sie mit einem speziellen Haftgrund behandeln.
- Riss- und Unebenheitsbehandlung: Füllen Sie Risse und Unebenheiten mit geeigneter Spachtel- oder Nivelliermasse. Lassen Sie die Masse vollständig trocknen.
- Gesundheits- und Sicherheitsaspekte: Beachten Sie, dass alte Kleber oft Asbest enthalten können. In solchen Fällen ist es wichtig, eine Spezialfirma mit der Entfernung und Entsorgung der Materialien zu beauftragen.
Vor der Verlegung: Wichtige Hinweise
Bevor Sie mit der eigentlichen Verlegung der Fliesen auf PVC oder nach der Entfernung des PVC-Bodens beginnen, sollten Sie einige wesentliche Punkte beachten:
Festigkeit und Unversehrtheit des Untergrundes: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund keine Beschädigungen oder Schwachstellen aufweist.
Reinigung und Trocknung: Ein sauberer und trockener Untergrund ist essenziell für eine gute Haftung des Fliesenklebers. Entfernen Sie Staub, Schmutz, Fett und Klebereste gründlich. Falls erforderlich, grundieren Sie den Untergrund.
Ausgleich von Unebenheiten: Glätten Sie unebene Stellen mit Spachtel- oder Nivelliermasse, um eine ebene Basis zu schaffen.
Geeignete Kleber und Materialien verwenden: Verwenden Sie nur geeigneten Fliesenkleber, der für die Verlegung auf PVC oder den vorbereiteten Untergrund vorgesehen ist.
Vorsichtsmaßnahmen bei alten Belägen: Falls der alte PVC-Belag oder der darunterliegende Kleber asbesthaltig sein könnte, verzichten Sie auf eigenhändige Entfernung und beauftragen Sie eine Spezialfirma.
Werkzeuge und Materialien vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien bereitgelegt haben, bevor Sie mit der Verlegung beginnen.
Durch die sorgfältige Beachtung dieser Hinweise legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche und langlebige Fliesenverlegung. Mit einer gründlichen Planung und präzisen Durchführung erzielen Sie ein optimales Ergebnis.