Kein Raum wird den Fliesenmaßen entsprechen
Das ein Raum mit den Fliesenmaßen übereinstimmt, ist wohl eher die große Ausnahme. Daher erhalten Sie, wenn Sie in einer Ecke des Raums mit dem Fliesenverlegen beginnen, immer eine unsymmetrische Fläche, weil Sie an den beiden Abschlusswänden nicht um das Schneiden der Fliesen herumkommen werden.Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie nun quer, längs oder diagonal verlegen. Bei diagonalen Verlegungen sollte eine Fliese im optimalen Fall immer mit einer Spitze so an der Wand abschließen, dass Sie die restliche Fläche mit einer halben Fliese verkleben können.
Deshalb wird nicht nur bei Diagonal-, sondern auch bei Längs- und Querverlegung mittig begonnen
Das funktioniert aber in nahezu allen Fällen nicht. Daher beginnen Sie, wenn Sie Fliesen wirklich perfekt verlegen wollen, grundsätzlich in der Mitte. Bei diagonal verlegten Fliesen benötigen Sie dieselben Maße wie beim Quer- oder Längsverlegen. Zusätzlich benötigen Sie noch den 45-Grad-Winkel zur (gedachten) Senkrechten der längsten Wand. Nachfolgend erklären wir Ihnen schrittweise, wie Sie beim perfekten Fliesenverlegen insbesondere beim diagonalen Verlegen von Fliesen vorgehen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum diagonalen Verlegen von Fliesen
- Fliesen
- Fliesenkleber
- Fugenmasse
- Silikon
- Fugenkreuze
- Abstandskeile
- Bohrmaschine mit Quirl
- Fliesenschneider
- Mörteleimer
- Zahntraufel
- Fugbrett mit Hartgummi
- Traufel zum Abziehen
- Gummihammer
- Fugenkelle
- Schlagschnur
- Maurerbleistift
- Zollstock oder Maßband
- Winkelschmiege
- Winkel
1. Vorbereitungen zum diagonalen Fliesenverlegen
Zunächst müssen Sie die Raummitte exakt bestimmen. Dazu spannen Sie die Schlagschnur von einer Ecke des Raums zur diagonal gegenüberliegenden Raumecke. Bei den anderen beiden Ecken verfahren Sie genauso. Die Schnittstelle der beiden Schlagschnüre bildet nun die Mitte des Raums.
Räume müssen nicht immer perfekt im rechten Winkel sein. Daher gehen Sie davon aus, dass die längste Raumseite die gerade Seite ist. Andernfalls müssten Sie bei nicht geraden Wänden immer mehr ausgleichen, was natürlich besonders dann auffällt, je länger der Ausgleich wird.
Deshalb ziehen Sie jetzt mit der Schlagschnur eine Senkrechte (eine Linie im rechten Winkel) exakt zur Raummitte. Gerne können Sie die Linien auch auf dem Boden aufzeichnen. Von dieser Senkrechten bilden Sie nun einen 45-Grad-Winkel.
Nun berechnen Sie den Plattenbedarf oder legen die Fliesen ohne Kleber aus. Sie können nämlich den Abstand zur letzten Fliese vor der Wand beeinflussen, indem Sie eine Fliese exakt mittig oder vier Fliesen um die Mitte herum in diesem 45-Grad-Winkel verlegen. Dabei ist dann der Abstand zur Wand der letzten Fliesenreihe unterschiedlich. Dabei sollte der möglichst komplett bzw. mit den dazwischen liegenden Fliesen hälftig abschließen.
2. Das diagonale Verlegen der Fliesen
Nun kleben Sie die erste Fliese fest. Diese Fliesenreihe verlegen Sie jetzt weiter bis zur Wand. Dann verlegen Sie die mittleren Fliesen zu beiden Wänden, also Fliesenecke an Fliesenecke. Sie folgen auch hier immer der Schlagschnur. Von dieser mittleren Fliesenreihe ausgehend verlegen Sie nun im Raum zu ersten und dann zur zweiten Wandseite. Anschließend können Sie die Fliesen verfugen.
Sie können einen perfekten Raumabschluss erreichen, wenn Sie ein Fries verlegen. Das bedeutet, Sie verlegen die letzte vollständige Fliese vor der Wand und schneiden die dazwischenliegenden Fliesen ebenfalls diagonal in der Mitte. Den Randstreifen fliesen Sie nun längs bzw. quer zum Raum. Optimalerweise verwenden Sie dafür bei quadratischen Fliesen halbe Fliesen bzw. etwas weniger – so viel Platz eben einschließlich Dehnungsfuge noch vorhanden ist.