Womit können Fliesen geklebt werden?
Fliesen sind nicht gleich Fliesen – die Materialien reichen von Feinsteinzeug über glasiertes Steingut bis hin zu wasserundurchlässiger Fayence und Keramik. Womit Fliesen geklebt werden können oder sollten, hängt sowohl vom Material der Fliesen selbst ab, als auch von dem des Untergrunds. Aber auch die geplante Aufbauhöhe und der gewünschte Freiraum in puncto Verarbeitungszeit bzw. Korrekturmöglichkeiten spielen eine Rolle.
- Zementmörtel
- Klebemörtel
- Flexkleber
- Dispersionskleber
- 2-Komponenten-Kleber
- Fugenmörtel
Alle diese Haftmaterialien bis auf Dispersionskleber und 2-Komponenten-Kleber haben in der Regel eine Zementbasis, enthalten aber Zuschläge aus Kunststoff – außer Zementmörtel
Kommt Zement in fertigen Fliesenklebern vor?
Zement ist Bestandteil vieler Fliesenkleber. Das ist auch nicht verwunderlich, da Zement ein für steinerne Materialien gemachtes Bindemittel ist. Andere Fliesenkleber wie Flex- und Dispersionskleber bedienen sich vorwiegend synthetischer Harze als Bindemittel. Innerhalb der zementhaltigen Fliesenkleber wird allerdings noch zwischen denjenigen mit und denjenigen ohne Zuschläge unterschieden. Zementöser Fliesenkleber ohne Zuschlag ist dabei im Grunde nichts anderes als Zementmörtel, denn er besteht nur aus Zement, Gesteinskörnung und dem Amachwasser.
Wann eignen sich zementöse Fliesenkleber ohne Zuschlag?
Zuschlagsfreie Fliesenkleber auf Zementbasis werden nur bei unverputzten Wandflächen und im Dickbettverfahren angewandt, da sie starr aushärten und dann keinerlei Elastizität mehr gegeben ist. Die Gesteinskörnung liegt je nach Untergrund und dessen Saugfähigkeit zwischen 0 und 4 mm.
Wann eignen sich zementöse Fliesenkleber mit Zuschlag?
Zementöse Fliesenkleber mit Zuschlägen wie Methylcellulose, Luftporenbildner, Fruchtsäure, Lithiumcarbonat oder Kunststoffpulverdispersionen sind in ausgehärtetem Zustand elastischer und bieten auch bei dünnerer Auftragsschicht eine verhältnismäßig bessere Haftkraft als zuschlagsfreie Fliesenkleber. Deshalb werden sie auf verputzten Flächen angewandt und das im Dünn- oder Mittelbettverfahren. Bei zementösen Fliesenklebern mit Zuschlägen müssen ebenfalls die Eigenschaften des Untergrunds und die der Fliese berücksichtigt werden. Außerdem erlauben die Zuschläge längere oder kürzere Aushärtzeiten, sodass man bezüglich der Verarbeitungsdauer mehr Wahlfreiheit bei der Produktwahl hat.
Kann man Zement-Fliesenkleber selbst ansetzen?
Wenn Sie eine unverputzte Wand im Dickbettverfahren mit Fliesen bekleiden wollen, können Sie Ihren Fliesenmörtel natürlich auch selbst ansetzen. Sie brauchen nur zum Untergrund passenden Sand mit 0-4 mm Körnung, der je nach Untergrund im Verhältnis zwischen 1:4 und 1:8 mit dem Zement gemischt werden muss. Die Faustregel dabei lautet: je kleiner die Gesteinskörnung und je zementhaltiger die Mischung ist, desto fester wird der Mörtel und desto besser ist er für saugfähige Untergründe geeignet.