Fliesen vorbereiten und reinigen
Um ein optimales Ergebnis beim Überspachteln der Fliesen in Ihrer Dusche zu erzielen, beginnen Sie mit einer gründlichen Vorbereitung der vorhandenen Fliesenoberfläche. Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass alle Armaturen und Sanitärobjekte abgedeckt oder entfernt sind, um Beschädigungen zu vermeiden und die Arbeitsfläche frei zu halten.
Gehen Sie dann wie folgt vor:
- Silikon und Dichtstoffe entfernen: Verwenden Sie ein Cuttermesser, um alle vorhandenen Silikonfugen und sonstige Dichtstoffe sauber zu entfernen. Reste von Silikondichtungen können die Haftung der Spachtelmasse beeinträchtigen.
- Reparaturen durchführen: Überprüfen Sie die Fliesen und Fugen auf Beschädigungen. Reparieren Sie eventuelle Löcher oder Risse mit einer speziellen Fugenreparaturmasse. Lassen Sie diese gründlich trocknen, ehe Sie weitermachen.
- Fliesen reinigen: Tragen Sie Handschuhe und eine Schutzbrille, um sich vor Chemikalien zu schützen. Verwenden Sie einen fettlösenden Fliesenreiniger, um die Oberflächen gründlich von Schmutz, Fett und Kalkablagerungen zu befreien. Zusätzliche Maßnahmen wie Verdünner oder Brennspiritus können bei hartnäckigem Schmutz hilfreich sein. Vermeiden Sie Chlor- oder Schimmelstop-Mittel, da diese Rückstände hinterlassen könnten.
- Anschleifen glatter Fliesen: Wenn Ihre Fliesen eine glasierte oder besonders glatte Oberfläche haben, schleifen Sie diese leicht an, um eine bessere Haftung der Spachtelmasse zu gewährleisten. Ein feines Schleifpapier oder eine Schleifmaschine kann hierbei hilfreich sein.
- Fliesen trocknen lassen: Nach der Reinigung spülen Sie alle verwendeten Reinigungsmittel vollständig mit klarem Wasser ab und lassen die Fliesen anschließend gut trocknen.
Durch diese vorbereitenden Schritte schaffen Sie eine saubere und tragfähige Oberfläche, die eine optimale Haftung der Spachtelmasse ermöglicht und das Endergebnis erheblich verbessert. Achten Sie darauf, dass alle Materialien und Werkzeuge bereitliegen, bevor Sie mit dem eigentlichen Spachtelprozess beginnen.
Die verschiedenen Methoden zum Überspachteln
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, um Fliesen in Ihrer Dusche zu überspachteln. Nachfolgend werden drei Methoden erklärt, die Ihnen dabei helfen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
1. Spachteln mit Grundierung und Flächenspachtel
Für das Überspachteln von Fliesen wird die Kombination aus einer haftungsfördernden Grundierung und einer Flächenspachtelmasse empfohlen. Tragen Sie zunächst eine für Feuchträume geeignete Grundierung auf die gereinigte Fliesenfläche auf. Nach dem Trocknen der Grundierung verteilen Sie die Flächenspachtelmasse gleichmäßig mit einer Glättkelle. Je nach Unebenheiten kann es notwendig sein, mehrere Schichten aufzutragen.
2. Mehrschichtiges Spachteln bei tiefen Fugen
Falls die Fliesenfugen besonders tief oder uneben sind, empfiehlt es sich, in mehreren Schichten zu arbeiten. Tragen Sie zuerst eine dickere Schicht der Spachtelmasse auf, um die Fugen und größeren Unebenheiten auszugleichen. Nachdem diese Schicht getrocknet und geschliffen ist, können Sie eine weitere, dünnere Schicht auftragen, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.
3. Einsatz von Eckschutzprofilen
Für eine saubere und beschädigungsresistente Kante an Außenecken sind Eckschutzprofile nützlich. Diese Profile werden nach dem ersten Spachtelauftrag auf den Fliesen fixiert. Anschließend tragen Sie die Spachtelmasse auf beiden Seiten des Profils auf, sodass die Masse leicht aus den Löchern des Profils quillt. Diese Masse wird dann breit verstrichen, um fließende Übergänge zur Wand zu schaffen. Nach dem vollständigen Trocknen und Schleifen der Spachtelmasse sind die Eckschutzprofile nicht mehr sichtbar und bieten gleichzeitig einen soliden Kantenschutz.
Durch die Wahl der für Ihre Oberfläche und Anforderungen optimalen Methode können Sie sicherstellen, dass Ihre gespachtelte Fläche lange hält und optisch ansprechend ist.
Die richtige Spachtelmasse auswählen
Beim Überspachteln von Fliesen in Feuchträumen wie der Dusche ist die Wahl der passenden Spachtelmasse entscheidend für ein dauerhaft zufriedenstellendes Ergebnis. Hierbei sollten Sie auf folgende Kriterien besonders achten:
- Eignung für Nassbereiche: Verwenden Sie ausschließlich Spachtelmassen, die explizit für den Einsatz in Feuchträumen oder Nassbereichen deklariert sind. Diese speziellen Produkte sind wasserresistent und bieten eine hohe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit.
- Materialauswahl: Geeignete Materialien sind unter anderem Mikrozement oder Epoxidharz. Beide Materialien haben sich im Feuchtbereich bewährt. Mikrozement ist besonders flexibel und anpassungsfähig, während Epoxidharz durch seine hohe Festigkeit und Wasserundurchlässigkeit überzeugt.
- Schimmelresistenz: Achten Sie darauf, dass die Spachtelmasse schimmelhemmende Eigenschaften besitzt. Das ist besonders in Bereichen wichtig, die ständig Feuchtigkeit ausgesetzt sind, um Gesundheitsrisiken und hygienische Probleme zu vermeiden.
- Strapazierfähigkeit: Die Spachtelmasse sollte strapazierfähig sein, damit sie den alltäglichen Belastungen in der Dusche standhält. Produkte mit höherer Abriebfestigkeit gewährleisten eine längere Lebensdauer der Spachtelschicht und beugen Beschädigungen vor.
Zusätzlich ist es ratsam, auf die Verarbeitungszeit der Spachtelmasse zu achten. Einige Massen müssen zügig verarbeitet werden, daher kann es hilfreich sein, nur kleinere Mengen anzurühren, um innerhalb der empfohlenen Zeit arbeiten zu können. Achten Sie zudem auf die exakten Mischungsverhältnisse und Verarbeitungsanweisungen des Herstellers, um eine optimale Konsistenz und Haftung zu erzielen.
Anmischen und Auftragen der Spachtelmasse
Bevor Sie mit dem Anmischen der Spachtelmasse beginnen, stellen Sie sicher, dass Sie sauberes, kühles Wasser (ideal sind etwa 10 Grad Celsius) bereit haben. Füllen Sie dieses gemäß den Herstellerangaben in einen sauberen Eimer und lassen Sie das Spachtelpulver langsam einrieseln. Verwenden Sie dabei einen Rührstab, um die Mischung gründlich zu verrühren und eine gleichmäßige Konsistenz zu erzielen. Achten Sie darauf, nur so viel Spachtelmasse anzurühren, wie Sie in der vorgegebenen Verarbeitungszeit auftragen können. Dies verhindert unnötige Verschwendung und erleichtert die Arbeit.
Beim Auftragen der Spachtelmasse nutzen Sie eine Glättkelle. Beginnen Sie damit, eine gleichmäßige Schicht in einer Breite von mindestens einer Malervliesbahn auf die vorbereitete Wandfläche aufzutragen. Vermeiden Sie es, die Kelle abzusetzen, um Kantenbildung zu verhindern. Halten Sie die Kelle leicht schräg, um ein gleichmäßiges Abziehen der überschüssigen Masse zu gewährleisten.
Arbeiten Sie zügig und achten Sie darauf, die Masse in die Fugen zu verdichten und gleichmäßig über die Fliesen zu verteilen. Lassen Sie die Masse für einen gleichmäßigen Materialauftrag durch einen Zahnspachtel durchkämmen. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Dicke der Spachtelschicht erzielt. Vermeiden Sie Luftblasen, indem Sie die Masse kontinuierlich und gleichmäßig aufziehen.
Nach dem Auftragen der Spachtelmasse lassen Sie diese gemäß den Herstellerangaben trocknen. Achten Sie darauf, dass die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit den Trocknungsprozess nicht negativ beeinflussen.
Trocknungszeiten und Nachbehandlung
Nachdem Sie die Spachtelmasse aufgetragen haben, lassen Sie diese gemäß den Herstellerangaben vollständig trocknen. Üblicherweise beträgt die Trockenzeit der ersten Schicht etwa 6 bis 24 Stunden. Während dieser Zeit sollten Sie darauf achten, dass die Oberfläche nicht mechanisch belastet wird und kein Wasser darauf gelangt.
Nach der Trocknung können Sie die Oberfläche mit Schleifpapier (Körnung 120) glätten, um Unregelmäßigkeiten zu beseitigen. Sorgen Sie dafür, dass alle Schleifarbeiten schonend durchgeführt werden, um die ebenmäßige Oberfläche nicht zu beschädigen.
Um die vollständige Schutz- und Funktionsfähigkeit der neu überspachtelten Fläche sicherzustellen, ist eine Versiegelung erforderlich. Tragen Sie eine wasserdichte Beschichtung auf und lassen Sie diese ebenfalls trocknen. Je nach Produkt kann es notwendig sein, zwei Schichten der Versiegelung aufzutragen, um die maximale Schutzwirkung zu erreichen. In der Regel sollten Sie zwischen den einzelnen Schichten eine Trocknungszeit von 8 Stunden einhalten.
Abschließend erneuern Sie die Silikonfugen mit einem für Sanitärbereiche geeigneten Silikon. Hierzu tragen Sie das Silikon in die Fugen ein und glätten es anschließend mit einem Fugenglätter. Beachten Sie, dass das vollständige Aushärten des Silikons mehrere Tage dauern kann. Erst nach dieser Zeit ist die Dusche komplett einsatzbereit und voll belastbar.
Während der gesamten Trocknungs- und Nachbehandlungsphase sollten Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit konstant gehalten werden, um den Trocknungsprozess nicht zu beeinträchtigen.