Das Wichtigste in Kürze
Fliesen richtig verfugen
Das Verfugen von Wand- und Bodenfliesen gehört zu jenen Projekten, die auch von einem Hobbyhandwerker durchgeführt werden können. Wichtig sind dabei die Auswahl der Fugenmasse, eine passende Konsistenz und die richtige Technik beim Verfugen und Ausschwemmen.
Die Auswahl des Fugenmörtels hängt sowohl von der Fugenbreite als auch vom Bestimmungsort (man denke etwa an Nassräume) und vom Material der Fliesen ab. Wichtig ist, dass es sich um einen flexiblen Fugenmörtel handelt. Für offenporige Natursteinfliesen werden beispielsweise spezielle Zusammensetzungen angeboten, die eine Fugenbreite von 3 bis 15 mm abdecken und für stark saugende Materialien infrage kommen. Wandfliesen sollten hingegen eine schmalere Fuge erhalten und mit einem Mörtel verfugt werden, der besonders fein ist.
Produktempfehlungen
Legen Sie bei der Auswahl der Materialien ein besonderes Augenmerk auf die Kompatibilität: So muss die Fugenmasse zu den Fliesen und zu den äußeren Anforderungen passen. Wählen Sie einen Fugenmörtel, der sich entweder für den Innen- oder Außenbereich eignet. Gebrauchsfertige Produkte reduzieren außerdem den Arbeitsaufwand. Weitere wichtige Kriterien sind die Gebindemenge, die Farbe und eine hohe Beständigkeit.
Bei diesem Fugenmörtel handelt es sich um ein gebrauchsfertiges Produkt, dass Sie mit dem Verfugen direkt beginnen können. Die Gebindemenge wird mit 12,5 kg angegeben. Die Fugenmasse ist witterungs- und frostbeständig, abriebfest sowie abweisend gegenüber Unkrautbewuchs. Das sorgt für eine ideale Eignung im Außenbereich. Als Farbe wird Steingrau angegeben.
Dieses Reibebrett ist mit einer Zellgummiauflage in einer Stärke von 10 mm ausgestattet. Das ermöglicht nicht nur ein verzugsfreies Arbeiten, sondern auch glatte Oberflächen und eine sehr gute Bearbeitungsqualität. Das Reibebrett besitzt Abmessungen von 14 x 28 cm. Der Handgriff aus Kunststoff erleichtert die Arbeit mit diesem Gerät.
Wer eine Komplettlösung sucht, kann sich für dieses fünfteilige Set entscheiden. Es besteht aus einem Fliesenwaschbrett, einem Reibebrett aus Kunststoff, einem Eimer mit einem Volumen von 12 Litern sowie zwei Andruckrollen. Das Waschbrett ist mit einer Hydro-Auflage versehen, sodass die Dehnungsfuge effektiv ausgewaschen werden kann. Die Andruckrollen eignen sich für Fliesenlegearbeiten jeder Art.
Anleitung: Fliesen in 4 Schritten verfugen
- Fugenmörtel
- Wasser
- Fugensilikon
- evtl. Zementschleierentferner
- evtl. Haftgrund
- Elektrischer Quirl (etwa Rührquirlaufsatz für die Bohrmaschine)
- Wasserschieber
- Schwammbrett
- Fugenkratzer
- Silikonspritze
- Mörteleimer
1. Vorbereitung
Egal, ob bestehende Fliesen neu verfugt oder neue Fliesen mit einer Dehnungsfuge versehen werden sollen – in einem ersten Schritt sollten Sie dafür sorgen, dass die Fliesen möglichst sauber sind. Etwaige Fliesenkleberreste müssen vom Fliesenmaterial entfernt werden. Soll plan verfugt werden, muss ebenfalls ein passender Haftgrund auf die seitlichen Kanten der Fliesen aufgetragen werden.
Fugenkreuze entfernen. Nach dem Verkleben der Fliesen bleiben außerdem Klebereste in den späteren Fugen zurück. Diese müssen vor dem Verfugen entfernt werden. Warten Sie ab, bis die Trocknungszeit des Klebers abgelaufen ist, und kratzen Sie die Fugenkreuze dann mit einem Fugenkratzer aus. Bei Bodenarbeiten muss der Estrichrandstreifen allerdings erhalten bleiben.
Fugenmörtel anmischen. Rühren Sie den Fugenmörtel je nach Herstellerangaben an. Wichtig ist, dass die Konsistenz stimmt – sowohl zu dickflüssiger als auch zu dünnflüssiger Mörtel lässt sich nicht richtig verarbeiten. Inzwischen gibt es aber auch viele gebrauchsfertige Produkte, die direkt verarbeitet werden können.
2. Fugenmasse auftragen
Tragen Sie die Fugenmasse danach großflächig auf. Arbeiten Sie sich mit dem Wasserschieber am besten quer zur Fuge vor und führen Sie halbkreisförmige Bewegungen aus. Das füllt die Fuge vollständig und verhindert Hohlräume. Prinzipiell ist die Vorgehensweise bei Boden- und bei Wandfliesen gleich. Achten Sie darauf, den Estrichrandstreifen nicht vorschnell zu entfernen. Füllen Sie die Kanten außerdem mit Acryl aus.
3. Fugenmörtel antrocknen lassen
Wurde der Fugenmörtel für etwa 20 bis 30 Minuten eingearbeitet und alle Fugen optimal gefüllt, folgt eine kurze Trocknungszeit. Lassen Sie die Fugenmasse so lange antrocknen, bis sie nicht mehr glänzt. Erst dann, wenn der Fugenmörtel matt wird, ist er lange genug angetrocknet. Warten Sie aber auch nicht zu lange – trocknet der Baustoff komplett durch, wird die nachfolgende Bearbeitung schwierig.
4. Fliesen reinigen
In einem letzten Schritt werden die Fliesen mit einem Schwammbrett gereinigt. Gehen Sie erneut halbkreisförmig vor und verwenden Sie für die schwer zugänglichen Stellen einen kleineren Schwamm. Entfernen Sie den letzten Fugenschleier mit einem sauberen Baumwolltuch und setzen Sie gegebenenfalls einen speziellen Zementschleierentferner ein.
Mögliche Probleme & Lösungen
Es kann schnell passieren, dass nach dem Verfugen ein gräulicher Schleier auf den Fliesen zurückbleibt. Dieser Schleier entsteht zumeist, wenn das Wasser oder das Werkzeug nicht sauber genug waren bzw. nicht oft genug zwischengespült wurden. Sparen Sie beim Reinigen auf keinen Fall am falschen Ende – wird nicht gründlich vorgegangen, entsteht ein deutlicher Mehraufwand durch eine zweite Reinigung.
FAQ
Können bestehende Fugen „überfugt“ werden?
Bei der Frage, ob alte Fugen überfugt werden sollten, streiten sich die Geister. Prinzipiell ist ein Überfugen möglich, solange der alten Mörtel nicht substanziell geschädigt ist. Das neue Material muss außerdem zum Altbestand passen. Es darf beispielsweise nicht härter sein.
Wie lange sollte zwischen dem Verlegen der Fliesen und dem Verfugen gewartet werden?
Üblicherweise werden Fliesen mit Fliesenkleber befestigt, der vor dem Verfugen komplett durchtrocknen sollte. Richten Sie sich nach den Angaben des Klebstoffherstellers. Die meisten Produkte benötigen bis zu 48 Stunden, bis sie vollständig ausgehärtet sind.
Wie lange benötigt Fugenmörtel zum Trocknen?
Die Trocknungszeit des Fugenmörtels ist sowohl vom Hersteller als auch von der Schichtdicke abhängig. Als Faustregel werden 24 bis 48 Stunden genannt, bis die Fliesen wieder begangen und belastet werden können. Warten Sie bei Fugen in der Dusche etwas länger ab, damit die verwendete Dichtmasse auch wirklich durchgetrocknet ist.
Wie verfugt man Fliesen am besten?
Entfernen Sie etwaige alte Fugenkreuze und mischen Sie den Fugenmörtel laut Herstellerangaben an. Verteilen Sie die Fugenmasse dann mit einem Fugenbrett und lassen Sie sie antrocknen. Reinigen Sie im Anschluss die Fliesen und entfernen Sie überschüssigen Mörtel.