Warum Fliesenkleber als Putz ungeeignet ist
Fliesenkleber mag in bestimmten Fällen als schnelle Lösung erscheinen, jedoch sind die Eigenschaften des Materials für die Verwendung als Putz nicht ideal. Es gibt mehrere Faktoren, die die Eignung von Fliesenkleber als Putz einschränken:
- Materialhärte und Elastizität: Fliesenkleber ist in der Regel deutlich härter als traditioneller Putz. Diese Härte bedeutet, dass das Material Bewegungen, die beispielsweise durch Setzungen des Gebäudes oder Temperaturveränderungen verursacht werden, weniger gut ausgleichen kann. Dies kann zu Rissen und Ablösungen führen.
- Feuchtigkeitstransport: Fliesenkleber ist nicht so diffusionsoffen wie herkömmlicher Putz. Dies beeinträchtigt die Fähigkeit der Wand, Feuchtigkeit aus dem Inneren nach außen abzuleiten. Infolgedessen kann sich Feuchtigkeit im Mauerwerk sammeln, was zu Schimmelbildung führen kann, insbesondere in feuchten Umgebungen.
- Verarbeitungsfreundlichkeit: Die grobkörnige Struktur herkömmlichen Putzes erleichtert die Verarbeitung auf großen Flächen und unterschiedlichen Untergründen. Fliesenkleber hingegen hat eine feinere Konsistenz, die für die Oberflächenglättung und Verfüllung größerer Bereiche weniger geeignet ist.
- Kosten: Fliesenkleber ist oftmals teurer als übliche Putzarten. Besonders bei großflächigen Anwendungen summieren sich die Kosten schnell und machen den Einsatz unwirtschaftlich.
- Langfristige Standfestigkeit: Auch wenn Fliesenkleber eine hohe Haftkraft aufweist, ist dies kein Garant für langfristige Stabilität an Wänden. Traditioneller Putz ist speziell darauf konzipiert, stabil zu bleiben und Kleber sowie Feuchtigkeit gleichmäßig zu verteilen, was für die Langlebigkeit der Bausubstanz förderlich ist.
Aufgrund seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften ist Fliesenkleber nicht ideal als Ersatz für Putz. Es gibt Alternativen wie Sanierputz oder Zementmörtel, die für die Stabilität und Gesundheit der Wandoberfläche besser geeignet sind.
Geeignete Alternativen zum Fliesenkleber
Wenn es um das Verputzen von Wänden geht, sind Materialien gefragt, die nicht nur haltbar, sondern auch an den jeweiligen Untergrund und Einsatzbereich angepasst sind. Statt Fliesenkleber bieten sich daher vielfältige, besser geeignete Alternativen:
- Mineralische Leichtputze: Diese speziellen Putze sind für moderne, wärmedämmende Konstruktionen perfekt geeignet. Dank ihrer geringen Rohdichte und Festigkeit verhindern sie Rissbildungen und die Zerstörung des Gefüges. Sie bieten eine gute Grundlage für nachfolgende Beschichtungen.
- Schnell-Estrich: Diese Materialien sind eine praktische Lösung, wenn die verputzten Flächen schnell belastbar sein müssen. Schnell-Estriche trocknen gleichmäßig und sind in kürzerer Zeit begehbar als herkömmliche Estriche. Sie eignen sich besonders für Flächen, die bald nach der Verlegung genutzt werden sollen, wie etwa Zugangsbereiche oder Treppen.
- Flexkleber: Diese spezielle Sorte von Fliesenklebern enthält Kunststoffzusätze, die für eine flexible Aushärtung sorgen. Diese Eigenschaft macht sie ideal für Untergründe, die Bewegungen ausgesetzt sind, z.B. Trockenbauwände, Fußbodenheizungen oder alte Fliesenbeläge. Sie gleichen Spannungen und Schwingungen aus und bieten eine hohe Haftkraft auf verschiedenen Oberflächen.
- Saniermörtel: Bei alten, stark beschädigten Wänden kann Saniermörtel eine effektive Option sein. Er stabilisiert das Mauerwerk und füllt Fugen, um die Struktur zu festigen. Dieser Mörtel eignet sich besonders gut für restaurierungsbedürftige Gebäude, wo es darauf ankommt, den historischen Charakter zu erhalten und gleichzeitig eine stabile Basis zu schaffen.
Diese Alternativen bieten nicht nur bessere physikalische Eigenschaften als Fliesenkleber, sondern sind auch speziell auf die Anforderungen verschiedener Anwendungen und Untergründe angepasst. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass Ihre verputzten Wände dauerhaft stabil und optisch ansprechend bleiben.