Wie lässt sich das Material des Wannenkörpers bestimmen?
Bevor Sie chemische Mittel und mechanische Methoden zum Entfernen von Fliesenlack anwenden, müssen Sie den Werkstoff der Wanne bestimmen. Im Normalfall besteht der Wannenkörper aus emaillierten Stahl meist ohne Grundierung aufgebracht oder aus Sanitäracryl. Mehr und mehr kommt auch Mineralguss in unterschiedlicher Zusammensetzung auf. Mit einem aufgesetzten Magneten können Sie Stahlemaille identifizieren. Hilfsmittel und Methoden für die Lackentfernung dürfen das Material nicht beschädigen.
Welche Lacke gibt es?
Sie müssen die Balance zwischen maximaler Wirksamkeit und Schonung der Wannenoberfläche austarieren. Während Sie Acryllack leichter entfernen können, zeigt sich Zweikomponenten-Lack widerstandsfähiger. Da meist die genaue Lackzusammensetzung nicht mehr bekannt ist, müssen Sie die Methode „Versuch und Irrtum“ anwenden. Werden chemische Mittel aufgebracht, müssen Sie auf die Langzeitwirkung achten. Idealerweise löst sich der aufgeweichte Fliesenlack, bevor er Untergrund angreift.
Welche chemischen Reinigungs- und Lösungsmittel gibt es?
- Abbeizer (aggressives Mittel nur sehr dosiert anwenden)
- Aceton beziehungswiese Nagellackentferner (je nach Wannenmaterial möglich)
- Alkohol (da hochflüchtig, fast immer einen Versuch wert)
- Isopropanol (mit Alkohol vergleichbar)
- Pflanzenöl (die sanfteste Variante, um Fliesenlack mit Glück aufzuweichen)
- Spiritus (vorsichtig ausprobieren,
Welche Werkzeuge helfen beim mechanischen Entfernen?
- Drahtbrüste (eher weichere Drahtborsten)
- Rasierklinge (für punktuelles Entfernen von Lackspritzern)
- Schaber (beispielweise für Cerankochfelder)
- Schleifmitter (Paste oder Papier mit feiner Körnung ab 400)
- Spachtel (scharfe Klinge flach angesetzt)
- Wärme (Heißluftpistole)
Wie empfindlich sind die Oberflächen in den Wannenkörpern?
Grundsätzlich sind alle Oberflächen in einer Wanne kratzeranfällig.
Sanitäracryl
Die Oberfläche kann durch Mikrokratzer stumpfe Stellen bekommen. Dieser Effekt ist ebenfalls bei zu aggressiven Putzmitteln wie Beize möglich. Es gibt unterschiedlich stark beschichtete (drei oder fünf Millimeter) und versiegelte Oberflächen.
Emaille und Keramik
Ziemlich unempfindlich gegen Wärme, flachem mechanischem Abtragen und verträgt die meisten chemischen Lösungsmittel.
Mineralguss
Es gibt sechs unterschiedlich zusammengesetzte Mineralgussvarianten. Sie bestehen aus Acryl, Kunstharz und Polyesterharz und weiteren Inhaltsstoffen.
Eisen und Kupfer
Weich und sehr kratzempfindlich. Manche chemischen Hilfsmittel reagieren und können beispielweise zu Verfärbungen führen.