Verarbeitungsunterschiede und Verlegung
Herstellungsunterschiede
Fliesen können auf unterschiedliche Art und Weise hergestellt werden. Die Art der Herstellung entscheidet am Ende dann über die Eigenschaften der Fliesen.
So kann man beispielsweise drei grundlegende Fliesenkategorien unterscheiden:
- Steingut
- Steinzeug
- Feinsteinzeug
Steinzeug und Feinsteinzeug werden unter höherem Druck und höherer Temperatur gebrannt und sind daher völlig durchgesintert. Das führ zu einer wesentlich höheren Oberflächenhärte, die teilweise der von Diamant entsprechen kann.
Grundsätzlich kann man die einzelnen Fliesenarten wegen ihrer sehr unterschiedlichen Qualität schon kaum mehr miteinander vergleichen. Feinsteinzeugfliesen haben in manchen Bereichen teilweise völlig andere Eigenschaften als gewöhnliches Steingut.
Die unterschiedlichen Eigenschaften begründen dabei aber nicht nur Qualitätsmerkmale, sondern auch die Eignung für bestimmte Einsatzbereiche.
Verlegung
Auch die sachgerechte Verlegung der Fliesen spielt eine Rolle für die spätere Qualität eines Fliesenbodens. Für jede Fliese gibt es auch bestimmte Verlegeanweisungen, die befolgt werden müssen. Nur so ist die Gesamtqualität des Bodens am Ende sichergestellt.
Eigenschaftskategorien
Wasseraufnahmevermögen
Man kann Fliesenqualitäten schon einmal grundlegend aufgrund des Wasseraufnahmevermögens unterscheiden. Die geltenden Normen bilden hier fünf verschiedene Kategorien, die mit römischen Buchstaben bezeichnet werden.
Die Kategorien I a und I b haben das geringste Wasseraufnahmevermögen von nur 0,5 % beziehungsweise 3 %. Sie sind damit für frostgefährdete Bereiche geeignet, da die geringen aufgenommenen Wassermengen auch beim Gefrieren die Fliese nicht sprengen können.
Abriebfestigkeit
Sie ist das Qualitätskriterium für Fliesen schlechthin. Natürlich sind Feinsteinzeug-Fliesen aufgrund der wesentlich höheren Oberflächenhärte deutlich abriebfester als Steingut, aber auch innerhalb der einzelnen Fliesenkategorien gibt es deutliche Unterschiede.
Die Abriebklassen, die oft als Qualitätsmerkmal und zur Preisgestaltung herangezogen werden, gehen von 0 bis 5, wobei Klasse 0 in der Praxis nicht existiert. Sie ist lediglich technisch definiert.
Fliesen in der höchsten Abriebklasse, der Klasse 5, sind äußerst widerstandsfähig. Auf die Haltbarkeit umgelegt, kann man sagen dass solche Fliesen Jahrzehnte langen Gebrauch ohne die geringsten Abnutzungsspuren überstehen.
Rutschsicherheit
Diese Klassen, von R 9 (rutschgefährlich) bis R 13 (sehr rutschsicher) finden nur im industriellen und gewerblichen Bereich Anwendung. Im Privatbereich sind keine rutschfesten Fliesen vorgeschrieben. Die Einteilung kann aber dennoch als Qualitätsmerkmal betrachtet werden.