Warum ist der Flur oft kalt?
Flure sind häufig kälter als andere Bereiche des Hauses, da sie oft an unbeheizte Räume wie Treppenhäuser oder Kellerräume grenzen. Diese angrenzenden Bereiche haben niedrigere Temperaturen, was den Wärmeaustausch begünstigt und den Flur abkühlt. Darüber hinaus wird der Flur selbst selten beheizt und weist oft eine geringere Dämmung auf, was zu einem deutlich schnelleren Wärmeverlust führt. In vielen Altbauwohnungen ist die Isolierung besonders schlecht, wodurch ein ständiger Kaltlufteinfluss verursacht wird. Kalte Luft hat die Tendenz, nach unten zu sinken, weshalb sich im Flur besonders leicht kältere Luftschichten bilden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbindungsfunktion des Flurs innerhalb des Hauses. Türen zu Wohnräumen werden häufig geöffnet und geschlossen, was kalte Luft aus angrenzenden unbeheizten Bereichen einlässt. Hohe Decken, die in manchen älteren Gebäuden anzutreffen sind, tragen ebenfalls dazu bei, dass sich Wärme hauptsächlich im oberen Bereich ansammelt und unten Kälte herrscht.
Insgesamt trägt also eine Kombination aus baulichen Gegebenheiten, Temperaturunterschieden zwischen benachbarten Räumen und mangelnder eigener Beheizung dazu bei, dass Flure oft eine niedrigere Temperatur haben als die restlichen Wohnräume.
Lösungsansätze für einen warmen Flur
1. Türen geschlossen halten
Um den Wärmeverlust zu minimieren, ist es wichtig, dass alle Türen zu weniger beheizten oder unbeheizten Räumen geschlossen bleiben. Das verhindert auch die Entstehung von Zugluft, die kalte Luft in den Flur bringt. Ein effektiver Trick zur Vermeidung von Zugluft sind sogenannte Zugluftstopper, die einfach vor die Türen gelegt werden.
2. Bodenbeläge einsetzen
Der Einsatz von Teppichen oder Läufern kann die Wärme im Flur halten und das Gefühl von Kälte reduzieren. Gerade auf kalten Bodenbelägen wie Fliesen können Teppiche aus Materialien, die gut isolieren, wie Wolle, eine spürbare Verbesserung bewirken.
3. Effiziente Nutzung von Fenstern und Rollläden
Rollläden und schwere Vorhänge sind einfache und kostengünstige Mittel, um nachts die Wärme im Flur zu halten. Tagsüber sollten Sie diese offen lassen, um Sonnenwärme hereinzulassen, und abends schließen, um die Wärme im Raum zu halten. Dies reduziert Wärmeverluste durch die Fenster um bis zu 20 Prozent.
4. Alternativen zu elektrischen Heizkörpern
Wenn eine elektrische Beheizung notwendig ist, können energiesparende Infrarotheizer eine gute Option sein. Diese Geräte erwärmen nicht die Luft, sondern die Oberflächen im Raum, was eine effiziente und angenehme Wärmeverteilung ermöglicht. Achten Sie beim Einsatz auf ein Modell, das möglichst wenig Strom verbraucht und dennoch effizient arbeitet.
5. Lüften Sie strategisch
Regelmäßiges Stoßlüften ist essenziell, um die Luftqualität zu verbessern und die Feuchtigkeit zu regulieren. Öffnen Sie die Fenster im Flur mehrmals täglich für wenige Minuten vollständig und vermeiden Sie dauerhaft gekippte Fenster, die zu einem Auskühlen führen können.
6. Berücksichtigen Sie individuelle bauliche Gegebenheiten
In einigen Fällen kann die Installation zusätzlicher Heizkörper im Erdgeschoss sinnvoll sein, besonders wenn diese gezielt dimensioniert sind, um Wärme nach oben in den Flur steigen zu lassen. In kleineren Räumen können gut platzierte Infrarotheizungen für zusätzliche Wärme sorgen, ohne dass die Heizkosten drastisch steigen.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Temperatur im Flur erhöhen und gleichzeitig Energie effizient nutzen.