Die individuellen Gegebenheiten bestimmen die Farbwahl beim Streichen der meisten Flure
Zugegeben, gerade in Bestands- und Altbauten möchte man oft meinen, der Flur sei überhaupt nicht mit geplant worden. Zu eng, zu klein, zu dunkel. Glücklicherweise sind bei Neubauten die Flure im Allgemeinen etwas großzügiger geworden, doch noch immer sind es zumeist fensterlose Räume. Daher sollten Sie Ihren Flur nicht unbedingt in aktuellen Trend- oder Ihren Lieblingsfarben streichen, wenn es sich dabei um dunkle Farben handelt. Die neigen nämlich dazu, einen ohnehin schon kleinen und dunklen Flur noch kleiner und dunkler wirken zu lassen. Frische, leuchtende Farben wie beispielsweise Pastellfarben sind am besten für einen Flur geeignet. Das sollten Sie schon von den Vorbereitungsarbeiten zum Streichen Ihres Flurs berücksichtigen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen vom Flur
- Grundierung
- Wandfarbe
- Spachtelmasse
- Klebeband
- Abdeckfolie
- Farbrolle
- eventuell Teleskopverlängerung
- verschiedene Pinsel
- Spachtel
- Schleifklotz
- Staffelei
1. Vorbereitungsarbeiten
Zuerst entfernen Sie Lichtschalterrahmen, Steckdosen (drehen Sie die Sicherungen vorab heraus!) und Zierleisten. Eventuell müssen Sie auch Lampen abnehmen, sorgen Sie also über ausreichend Licht mit Verlängerungskabel und Baulampe.
Den Flur streichen mit Tapete als Untergrund
Die Vorbereitungsarbeiten vor dem eigentlichen Streichen Ihres Flurs hängen natürlich stark von den Gegebenheiten ab. Wollen Sie auf Tapete (zum Beispiel Raufaser) streichen, müssen Sie die Tapete zunächst überprüfen, ob sie noch vollständig an der Wand anhaftet. Außerdem können Sie eine Tapete auch nicht beliebig oft überstreichen. In diesem Zusammenhang ist besonders wichtig, ob alte Anstriche beim anschließenden Streichen anhaften oder abblättern werden. Gegebenenfalls ist es also durchaus angebracht, die alte Tapete vor dem Streichen zu entfernen.
Den Flur streichen mit Putz als Untergrund
Verputze Wände, die bereits gestrichen wurden, müssen Sie nach Beschädigungen absuchen, also Bohrlöcher, Risse, Abbrüche und dergleichen. Die füllen Sie möglichst mit Reparaturspachtelmasse. Wenn Sie Gipsspachtel verwenden, müssen Sie beachten, dass nicht jedes Wandfarbensystem auf Gips haftet und abbindet. Alter Anstriche können zudem auch auf reinen Putzwänden dazu neigen, abzublättern. Daher sollten Sie alte Anstriche grundsätzlich weitgehend mit einer Spachtel abkratzen.
Sind Sie mit diesen Vorbereitungsarbeiten fertig, müssen Sie eventuell noch Flächen abkleben und spätestens jetzt Ihre Abdeckfolie auslegen.
2. Das Streichen vom Flur
Grundieren
Je nachdem, wie der Untergrund beschaffen ist, müssen Sie ihn zunächst mit einer Grundierung behandeln. Bei stark saugendem Untergrund kann das ein Tiefengrund sein, bei nicht saugenden Oberflächen ein Haftvermittler. Streichen Sie die Grundierung wie herkömmliche Farbe.
Streichen Sie erst Ecken und Kanten
Wenn die Grundierung abgetrocknet ist, können Sie mit dem Streichen vom Flur beginnen. Streichen Sie zunächst sämtliche Ecken und Kanten, die mit einem Pinsel gestrichen werden müssen. Streichen Sie hier ruhig großzügig in die freien Flächen hinein, denn später sollten Sie mit der Farbrolle möglichst nass in nass in diese gestrichenen Farben hineinrollern, um eine gleichmäßige Farbdeckung zu erzielen.
Mit der Farbrolle die großen Flurflächen streichen
Mit dem Farbroller streichen Sie nun in Auf- und Abbewegungen von oben nach unten. Ist es ein Erstanstrich, sollten Sie den ersten Anstrich quer rollern, den zweiten Anstrich dann auf und ab – also insgesamt betrachtet praktisch „kreuz und quer“. Je nach Farbqualität ist es durchaus normal, dass Sie Ihren Flur insgesamt in zwei Durchgängen streichen müssen.
3. Abschlussarbeiten
Nachdem die Farbe getrocknet ist, können Sie sämtliche Klebebänder entfernen. Dann installieren Sie Lampen, Steckdosen und Lichtschalter wieder. Vergewissern Sie sich jedoch, dass die Sicherungen immer noch aus sind. Jetzt nur noch die Abschlussleisten befestigt und die Abdeckfolie entfernt – schon erstrahlt Ihr Flur in frischen Farben.