Einige physikalische Faktoren müssen berechnet werden
Eine frei stehende Überdachung muss nicht immer als solche zu erkennen sein. In vielen Fällen werden diese Konstruktionen auch als am Haus „angelehnte“ Terrassendächer ausgeführt. Entscheidendes Merkmal sind Stützbalken an allen Ecken, sodass dieses Dach im theoretischen Fall, dass das Haus einstürzt, stehen bleibt.
Die Befestigungen und Verbindungen dürfen zwar Stabilität und Statik verbessern, aber nicht die originären Krafteinwirkung abtragen. Folgende physikalische Kräfte haben entscheidenden Einfluss und müssen statisch berechnet werden:
- Auftrieb
- (Bruch-)Festigkeit
- Seitliche Scher- und Zugkräfte
- Schneelast
Sowohl die Befestigung des stützenden Unterbaus als auch die Dachabdeckung müssen den Beanspruchungen am jeweiligen Errichtungsort genügen.
Bodenverankerung und Dimensionierung
Wer eine Überdachung selber baut, muss mit der zunehmenden Größe und Dachfläche zwar zunehmende physikalische Krafteinwirkungen begegnen, erlangt aber gleichzeitig höhere Standfestigkeit. Vereinfacht gesagt tragen Pfosten mit größerem Abstand zueinander mehr Lasten ab als näher zueinanderstehende.
Bei der Berechnung muss die Balance zwischen beiden gegenläufigen Aspekten austariert werden. Besonderheiten entstehen bei einer runden Roundpen-Überdachung, unter der Luftwirbel einen hohen thermischen Auftrieb erzeugen können.
Bei einer frei stehenden Überdachung insbesondere im Garten sind die Niederschlagsabflüsse ein wichtiger Planungsfaktor. Durch ein Verlängern oder Verkürzen von Traufen und Tropfkanten kann der Ablauf gut beeinflusst werden. Überstehende Dachränder mindern zudem den seitlichen Eintrag von Niederschlag durch Wind.
Statik des Tragwerks planen
Beim Bau des frei stehenden Daches müssen die Anzahl und der Querschnitt der tragenden Balken beziehungsweise Pfosten festgelegt werden. Folgende Aspekte beeinflussen die Wahl:
- Eindeckungsart und Material
- Dachform
- Größe
- Höhe
- Physikalisches Werkstoffverhalten
- Querschnittsgeometrie
- Spannweiten