Artenschutz im Fokus: Frösche dürfen nicht einfach vertrieben werden!
Alle in Deutschland vorkommenden Froscharten stehen unter dem strengen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes und der Bundesartenschutzverordnung. Das Fangen, Verletzen oder Töten dieser Tiere ist streng verboten. Auch der Lebensraum der Frösche, einschließlich ihrer Laichplätze und der Lebensräume von Kaulquappen, darf nicht zerstört werden. Dies dient dem Schutz bedrohter Arten, von denen einige auf der Roten Liste des Bundesamts für Naturschutz stehen.
Das eigenmächtige Entfernen oder Umsiedeln von Fröschen kann erhebliche Strafen nach sich ziehen. Bußgelder können je nach Bundesland zwischen 5.000 und 65.000 Euro betragen. Diese hohen Strafen sollen den Artenschutz sicherstellen. Wenn die Froschpopulation in Ihrem Garten ein großes Problem darstellt, sollten Sie unbedingt die zuständige Naturschutzbehörde kontaktieren. Diese kann die Lage bewerten und legale Maßnahmen einleiten.
Artenschutz ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine moralische Verantwortung. Frösche spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem als natürliche Schädlingsbekämpfer und tragen zur Biodiversität und Gesundheit unserer heimischen Natur bei.
Lärmbelästigung durch Froschquaken? Die Naturschutzbehörde hilft weiter!
Quakende Frösche während der Fortpflanzungszeit von April bis Juni können erheblichen Lärm verursachen, der bis zu 90 Dezibel erreichen kann. Wenn der Lärm stört, können Sie sich an Ihre örtliche Naturschutzbehörde wenden. Ein Gutachter wird die Lärmbelastung vor Ort messen. Überschreitet das Quaken die Schwelle von 55 Dezibel, kann dies als Lärmbelästigung gewertet werden, und eine behördlich genehmigte Umsiedlung der Frösche in ein geeignetes Biotop kann folgen. So können Sie Ihren Gartenteich wieder als friedlichen Rückzugsort nutzen.
Vorbeugung: Garten für Frösche unattraktiv gestalten
Um zu verhindern, dass sich Frösche in Ihrem Garten ansiedeln, können Sie durch gezielte Maßnahmen Ihren Garten unattraktiv für diese Tiere machen:
1. Gezielte Bepflanzung und Vegetation:
- Reduzieren Sie Teichpflanzen: Weniger Pflanzen am Teichrand und eine geringere Anzahl an Schwimmpflanzen bieten weniger Versteckmöglichkeiten und Laichplätze für Frösche.
- Pflanzen, die Frösche abschrecken: Setzen Sie Pflanzen wie Knoblauch oder Pfefferminze in der Nähe des Teichs ein, da der Geruch dieser Pflanzen Frösche abschreckt.
2. Wasserbewegung im Teich:
Springbrunnen installieren: Bewegung im Teichwasser, beispielsweise durch einen Springbrunnen, kann Frösche abschrecken, da diese ruhiges Wasser bevorzugen. Dies macht den Teich weniger attraktiv für die Amphibien.
3. Fische im Teich:
Goldfische ansiedeln: Goldfische fressen Froschlaich und können so die Vermehrung von Fröschen im Teich verhindern. Achten Sie darauf, die Fische erst einzusetzen, bevor sich Frösche im Teich angesiedelt haben.
4. Physische Barrieren:
Engmaschige Zäune: Ein dicht schließender Zaun, der mindestens 50 Zentimeter hoch ist, kann verhindern, dass Frösche in Ihren Garten gelangen. Kontrollieren Sie den Zaun regelmäßig auf Schlupflöcher.
5. Vogelfreundlicher Garten:
Gestalten Sie Ihren Garten attraktiv für Vögel wie Reiher, die natürliche Feinde der Frösche sind. Indem Sie Futterstellen und Nistmöglichkeiten einrichten, schaffen Sie ein Umfeld, das Fröschen weniger zuträglich ist.
Hinweis: Alle Maßnahmen sollten von Herbst bis Frühling umgesetzt werden, bevor die Frösche im Frühjahr zu ihren Laichplätzen zurückkehren. Durch diese präventiven Maßnahmen machen Sie Ihren Garten weniger attraktiv für Frösche, ohne dabei die gesetzlichen Bestimmungen zu verletzen oder den Tieren Schaden zuzufügen.