Oft wird der Betonfrostschutz nur teilweise umgesetzt
Die Frage nach der Frostsicherheit stellt sich zumeist nur bei Fundamenten. Dann ist oftmals in entsprechenden „Ratgebern“ zu lesen, wie ein Betonfundament frostsicher erstellt, wird. Nur als Beton wird dann plötzlich C15 als absolut ausrechend dargestellt. Dabei sollte auch der Beton selbst ausreichend gegen Frost geschützt sein, was mindestens C25 voraussetzt.
So wirkt Frost
Bei frostsicheren Fundamenten wird folglich oftmals nur „der halbe Weg“ beschritten. Denn der Frost kann unterschiedlich einwirken:
- Frost im Erdreich, neben und unter dem Fundament
- Frost im Betonteil (auch bei oberirdischen Betonteilen (Hochbau, Gartenfiguren usw.)
Beeinflussung der Stärke des Bodenfrosts
Genau dieser Frost im Betonteil wird in der Regel nicht beachtet. Dazu aber später mehr. Zunächst zum Frost im Erdreich und wie ein Fundament im Aufbau frostsicher gestaltet werden kann. Das setzt voraus, zu wissen, wie tief Frost überhaupt in den Boden eindringen kann. Diese Werte unterscheiden sich nämlich deutlich entgegen der oft angenommen 80 cm. Denn Frost kann durchaus bis zu 1,5 m in das Erdreich eindringen. Das ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig:
- Ausrichtung (Himmelsrichtung)
- Erhöhung wie Hügel (kühlt schneller durch)
- wärmedämmende oder wärmeableitende Bodeneigenschaften
- Wasseranteil im Boden
- Einwirkungen der Witterungsverhältnisse
Was passiert mit Betonfundamenten bei Bodenfrost?
Ist ein Betonfundament nun nicht entsprechend frostschutzsicher, kann sich neben oder unter dem Fundament Wasser sammeln. Bei Frost gefriert dieses Wasser und dehnt sich aus. Damit wird das Fundament entweder angehoben (auffrieren) oder seitlich verschoben. Damit ist die Schadensausbreitung aber noch nicht abgeschlossen.
Ein Dominoeffekt wird ausgelöst
Nun entstehen Setzrisse im Beton und Wasser kann eindringen. Auch dieses Wasser gefriert, dehnt sich aus und sprengt nun den Beton. Aus diesem Grund kann auch kein C15-Beton verwendet werden. Dieser Beton hat eine geringere Druckfestigkeit als C25-Beton und damit auch eine geringere Dichte. Eine geringere Dichte bedeutet wiederum mehr Poren und eine erhöhte Saugfähigkeit. Damit kann über diese Poren bei nicht so druckfestem Beton Wasser ebenfalls eindringen und gefrieren.
Schutz gegen Bodenfrost und eindringendes Wasser in den Beton
Erstellen eines frostschutzsicheren Fundaments
Das Fundament wird geschützt, indem um das Fundament herum eine Schicht hergestellt wird, in dem sich das gefrorene Wasser ausdehnen kann, weshalb diese Schicht auch Expansionsschicht genannt wird. Das wird erreicht, in dem zwischen einer entsprechend großen Körnung genug Platz geschaffen wird, den das Wasser beim Gefrieren zu Eis zum Ausdehnen hat. Daher ist für die meisten Fälle auch eine Fundamenttiefe von 80 cm ausreichend. Der Aufbau ist dann folgendermaßen:
- 80 bis 100 cm tiefe Ausschachtung
- 20 bis 30 cm Schotter, maximal verdichtet
- 10 bis 20 cm Kies oder Splitt
- PE-Folie, damit der Kies bzw. Splitt dem Beton kein Wasser entziehen kann
- darauf das Betonfundament
- seitlich ebenfalls 5 bis 10 cm mit Splitt oder Kies verfüllen
- alternativ zum seitlichen Verfüllen mit Splitt eine Drainage
Beton (oberirdische Bauteile) gegen Frost schützen
Der Beton wird zunächst in C25 gewählt, da das bereits eine bessere Verdichtung gewährleistet. Zusätzlich müssen Sie noch den Beton verdichten und anschließend nachbehandeln. Nun sollte der Beton ausreichend gegen Frost geschützt sein.
Sollte es nach Jahren dennoch zu Setzrissen oder anderen Betonbeschädigungen kommen, ist es dringend anzuraten, in diesen Bereichen umgehend den Beton abzudichten oder zu sanieren (Beton reparieren). Noch mehr grundlegende Informationen zur Herstellung, Verarbeitung und den Eigenschaften von Beton erhalten Sie in unserer ausführlichen Baustoffserie über Beton.