Fliesenfuge
Die Fliesenfuge ist der beim Verlegen von Fliesen entstehende Spalt, der dann mit Fugenmasse wasserdicht verschlossen wird. Mehr darüber gibt es in diesem Beitrag.
Mauerbau
Schon im Rohbau begegnen uns die ersten Fugen. Beim Ziegelmauerwerk gibt es Stoßfugen und Lagerfugen – also die horizontalen und vertikalen Spalte zwischen den einzelnen Ziegeln. Sie müssen beide vermörtelt werden, und schwinden später beim Verputzen.
Beim Mauern mit Plansteinen oder Porenbeton gibt es keine vertikalen Spalten mehr. Das hat positive Auswirkungen auf den U-Wert der Wand und vermeidet damit Wärmeverluste. Hier wird der Spalt mit Dünnbettmörtel sehr schmal vermörtelt.
Schwindfugen
Schwindfugen müssen beim Betonbau angelegt werden. Sie werden bewusst eingesetzt.
Wenn Beton erhärtet, verringert sich sein Volumen – in der Fachsprache heißt das, er schwindet. Um ein Reissen des Betons an einer Stelle zu vermeiden, werden in regelmäßigen Abständen sogenannte Schwindfugen eingearbeitet, die beim Schrumpfen des Betons die Rissbildung vermeiden sollen.
Schattenfugen
Schattenfugen entstehen durch das Aneinanderstoßen von verschiedenen Bauteilen mit unterschiedlicher Funktion. Wenn also beispielsweise eine Deckenkonstruktion abgehängt wird, wird der zur Seitenwand entstehende Spalt definitionsgemäß als eine Schattenfuge bezeichnet.
Unterschieden werden müssen sie von sogenannten Anschlussfugen. Anschlussfugen (etwa beim Aufeinandertreffen von Duschtasse und Raumwand) müssen immer verschlossen werden, Schattenfugen nicht.
Dehnungsfugen
Holz arbeitet und dehnt sich mit zunehmender Temperatur und Luftfeuchtigkeit aus. Das passiert auch bei vielen anderen Baustoffen. Bauteile müssen daher so angelegt sein, dass eine Dehnung des Baustoffs möglich ist, ohne dass es zur Rissbildung im Bauteil kommt.
Auch ganze Böden dehnen sich aus. Daher besteht zwischen schwimmend konstruiertem Boden und der Wand ebenfalls eine Dehnungsfuge. Damit der Boden nicht reißt, oder sich wölbt, werden diese Dehnungsfugen angelegt.
Wichtig ist, Dehnungsfugen immer mit elastischem Material zu füllen. Es muss unbedingt mit der Bewegung des Bodens mitgehen. Würde eine solche Fuge beispielsweise vermörtelt, könnte sich der Boden nicht mehr ausdehnen und würde sich an der unelastischen Schicht wölben.
Auch bei Verblendmauerwerk werden Dehnfugen mit eingeplant.
Arbeitsfugen
Arbeitsfugen sind nicht gewünschte, aber oft nicht vermeidbare Fugen. Sie entstehen im Betonbau, wenn einzelne Teile nicht gleichzeitig, sondern nacheinander betoniert werden. Im Bauablauf wird zwar darauf geachtet, sie möglichst zu vermeiden, das gelingt aber nicht immer.
Arbeitsfugen stellen vor allem hinsichtlich ihrer Abdichtung ein Problem dar. Durch diese Spalten kann Wasser eindringen und im Lauf der Zeit den Beton schwächen. Um das zu vermeiden, werden spezielle Abdichtungen vorgenommen. In der Praxis sind das meist Quellfugendichtbänder oder Kunststoff-Flächenabdichtungen.
Die Verbindung des Bewehrungsstahls, der ja durch die Fuge durchläuft, stellt bei Konstruktionen eine besondere Herausforderung dar. Für das Verbinden wird meist Streckmetall verwendet.