Silikonfugen richtig ausführen
Dehnungsfugen im Innenbereich werden häufig mit Silikon ausgeführt. Auch dort, wo es um Wasserdichtigkeit geht, und das Eindringen von Wasser verhindert werden soll, kommen in der Regel Silikonfugen zum Einsatz.
Richtige Fugenvorbereitung
Vor dem Verfugen müssen zunächst die betroffenen Fugen vorbereitet werden. Die Silikonfuge und die sogenannten Fugenflanken (also die die Fuge bildenden Grenzbereiche) müssen völlig sauber sein, auch in der Fuge darf sich kein Staub befinden.
Die Fuge ist daher immer nass zu reinigen, bis sie völlig sauber ist. Nach dem Reinigen muss die Fuge unbedingt völlig abtrocknen!
Danach muss die Fuge sauber abgeklebt werden. Bei Naturstein ist das besonders wichtig, da Silikon sonst hässliche, nicht mehr entfernbare Flecken auf dem Naturstein verursacht.
Richtiges Verfugen
Tiefe Fugen sollten immer mit einer passenden Rundschnur hinterfüllt werden. Das begrenzt die Fugentiefe und führt zu einer besseren Abdichtung und gleichzeitig zu einer besseren Haftung. Danach das Silikon aus der Spritze möglichst gleichmäßig einfüllen und mit einem Fugenglätter abziehen. Den Fugenglätter kann man für ein optisch besseres Ergebnis auch mit einem Glättmittel benetzen.
Fliesen richtig verfugen
Außer den Anschlussfugen und den Feldbegrenzungen werden Fliesenfugen in der Regel mit zementären Fliesenfugenmörtel verfüllt. Bei besonderen Anforderungen können auch besondere Fugenmörtel eingesetzt werden. Sie müssen unter Umständen aber anders verarbeitet werden.
Wichtig beim Verfugen von Fliesen
Fugenmörtel ist immer nur für bestimmte Fugenbreiten geeignet, die auf der Packung angegeben sind. Ist die Fuge breiter oder schmäler als angegeben, muss ein passender Fugenmörtel verwendet werden.
Verarbeitungszeit
Fugenmörtel hat wie alle Mörtel nur eine bestimmte Verarbeitungszeit und muss genau nach Anweisung angerührt werden. Verfugt wird immer abschnittsweise, außer bei Schnellmörtel.
Auftragen und Abwaschen
Fugenmörtel wird immer diagonal zu den Fugen mit einem Gummiwischer aufgebracht. Dadurch werden alle Unebenheiten gleichmäßig überdeckt. Zementäre Fugenmörtel müssen danach etwa 15 Minuten „anziehen“.
Danach kann mit einem Schwammbrett der überflüssige Mörtel abgewaschen werden. Auch dabei immer diagonal wischen. Nach dem Abwaschen den übriggebliebenen Zementschleier mit einem weichen Tuch von den Fliesen polieren und den Fugenmörtel vollständig aushärten lassen.
Fugen in Wänden schließen
Bei Wandfugen, auch bei Rigips-Platten, müssen Fugen meist armiert werden. Zur Armierung (=Verstärkung) der Fuge können entweder Papierstreifen oder besonderes Glasfasergewebe verwendet werden. Es handelt sich hier allerdings in der Regel nicht um ein Verfugen (außer wenn Silikonfugen eingebaut werden), sondern genau genommen um ein Verspachteln.
Fugen in Beton und Estrich schließen
Fugen im Estrich oder bei Beton müssen in manchen Fällen kraftschlüssig ausgeführt werden. Welche Arten von Fugen wie verschlossen werden, ist den jeweils geltenden Vorschriften aus dem Betonbau oder Estricheinbau (DIN) zu entnehmen.