Fugen auffrischen oder erneuern – welche Möglichkeiten gibt es?
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie den Zustand Ihrer Fugen genau betrachten und entscheiden, ob eine Auffrischung oder eine Erneuerung notwendig ist. Es gibt verschiedene Ansätze, je nach dem Grad der Beschädigung und Ihrem gewünschten Ergebnis.
Oberflächliche Verschmutzungen und Verfärbungen beheben
Wenn Ihre Fugen lediglich oberflächlich verschmutzt oder leicht verfärbt sind, können Sie sie auf einfache Weise auffrischen:
- Reinigung: Verwenden Sie einen speziellen Fugenreiniger und einen Schwamm, um die Fugen gründlich zu säubern. Lassen Sie den Reiniger einige Minuten einwirken und entfernen Sie dann den Schmutz mit einer Bürste.
- Fugenfarbe verwenden: Um den Fugen ein neues Aussehen zu verleihen, können Sie spezielle Fugenfarbe auftragen. Diese Farben sind meist schimmelbeständig und abriebfest. Tragen Sie die Farbe mit einem Pinsel auf und achten Sie darauf, die gesamten Fugen abzudecken.
Kleinere Risse und Beschädigungen ausbessern
Zeigen Ihre Fugen kleinere Risse oder Fehlstellen, können Sie diese gezielt ausbessern:
- Entfernen Sie lose Fugenmasse mit einem Fugenkratzer oder Multitool.
- Mischen Sie frische Fugenmasse nach Herstellerangaben an und bringen Sie diese vorsichtig in die betroffenen Bereiche ein. Verbinden Sie die neue Masse sorgfältig mit der bestehenden Fuge und glätten Sie die Oberfläche.
Kompletterneuerung stark beschädigter Fugen
Sind die Fugen stark verschmutzt, bröckeln oder weisen Schimmel auf, ist eine komplette Erneuerung der Fugen erforderlich:
- Nutzen Sie hierfür einen Fugenkratzer, Multitool oder speziellen Fugenschneider. Entfernen Sie die komplette alte Fugenmasse sorgfältig.
- Säubern Sie die Zwischenräume gründlich von Staub und Rückständen, eventuell mit lauwarmem Wasser.
- Mischen Sie die neue Fugenmasse nach Herstellervorgaben an und tragen Sie diese diagonal in die Fugen ein. Nach der Trocknungszeit können Sie überschüssige Masse mit einem Schwammbrett entfernen.
Fugen ausbessern
Das punktuelle Ausbessern von Fliesenfugen eignet sich optimal für Fugen mit kleineren Rissen oder Fehlstellen. Hierbei müssen Sie nicht die gesamte Fuge erneuern, sondern lediglich die betroffenen Bereiche reparieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien bereit haben. Hierzu zählen ein Fugenkratzer, ein Cuttermesser oder ein Multitool mit Fugenfräsaufsatz, sowie die neue Fugenmasse.
- Entfernen der alten Fugenmasse: Nutzen Sie zunächst den Fugenkratzer oder das Multitool, um die vorhandene Fugenmasse komplett zu entfernen. Arbeiten Sie dabei vorsichtig, um die Fliesenkanten nicht zu beschädigen.
- Reinigung der Fugenräume: Säubern Sie die entstandenen Fugenräume gründlich von Staub und Mörtelresten. Verwenden Sie dazu eine Bürste und bei Bedarf lauwarmes Wasser. Lassen Sie die Fugen anschließend vollständig trocknen, bevor Sie neue Masse einbringen.
- Anmischen der Fugenmasse: Mischen Sie die neue Fugenmasse gemäß den Herstellerangaben. Für kleinere Mengen können Sie eine kleine Schüssel und einen Spachtel verwenden, für größere Mengen bietet sich eine Bohrmaschine mit Rührquirl an.
- Einbringen der neuen Fugenmasse: Tragen Sie die frische Fugenmasse mit einem Fugengummi oder einer Quetschflasche diagonal zu den Fugen ein. Achten Sie darauf, die Masse gleichmäßig zu verteilen und wartet, bis sie leicht anzieht.
- Glätten der Fugen: Nachdem die Fugenmasse leicht angetrocknet ist, glätten Sie die Fugenoberfläche mit einem feuchten Schwammbrett oder Fugengummi. Überschüssige Masse entfernen Sie ebenfalls mit dem Schwammbrett, solange diese noch feucht ist.
- Trocknung und abschließende Reinigung: Lassen Sie die Fugenmasse vollständig trocknen, dies kann je nach Produkt und Raumklima bis zu 24 Stunden dauern. Säubern Sie danach nochmals die Fliesenoberfläche, um eventuell verbliebene Fugenmasse zu entfernen.
Fugen komplett erneuern
Das vollständige Erneuern der Fugen wird notwendig, wenn diese erheblich beschädigt sind. Dies kann der Fall sein, wenn die Fugen bröckeln, Schimmelbefall aufweisen oder stark verschmutzt sind. Eine gründliche Sanierung sorgt dafür, dass Ihre Fliesenflächen wieder attraktiv und hygienisch wirken.
Silikonfugen überarbeiten – so geht’s
Silikonfugen in Bereichen wie dem Badezimmer oder der Küche unterliegen hoher Beanspruchung und sollten deshalb regelmäßig gewartet und bei Bedarf erneuert werden. Mit den richtigen Materialien und Schritt-für-Schritt-Anweisungen gelingt dies auch Ihnen.
1. Alte Silikonfugen entfernen
Bevor Sie neues Silikon auftragen, ist es wichtig, die alten Silikonfugen vollständig zu entfernen, um eine optimale Haftung zu gewährleisten.
- Rund um die Fuge reinigen: Säubern Sie zuerst die Umgebung der Fuge, damit kein Schmutz in die neue Fuge gelangt.
- Mit Werkzeugen arbeiten: Verwenden Sie einen Fugenkratzer oder ein Cuttermesser, um das alte Silikon sauber herauszuschneiden. Achten Sie darauf, Ihre Arbeitsfläche und die Fliesen nicht zu beschädigen.
- Silikonreste beseitigen: Um verbleibende Silikonrückstände zu entfernen, tragen Sie einen speziellen Silikonentferner auf und lassen Sie ihn gemäß den Herstellerangaben einwirken. Anschließend lassen sich die Rückstände leicht mit einem Tuch oder einer Bürste abwischen.
- Desinfektion und Trocknung: Reinigen Sie die Fuge gründlich mit einer Bürste, gegebenenfalls mit etwas Reinigungsalkohol, und lassen Sie sie vollständig trocknen.
2. Neue Silikonfugen einbringen
Nach der gründlichen Vorbereitung kann nun das neue Silikon aufgetragen werden.
- Vorbereitung und Abdichtung: Kleben Sie die Bereiche neben der Fuge mit Malerkrepp ab, um ein sauberes Endergebnis zu erzielen. Dies verhindert, dass das Silikon auf die umliegenden Fliesen gelangt und sorgt für gerade Fugenränder.
- Silikonmasse auftragen: Tragen Sie die Silikonmasse gleichmäßig mit einer Kartuschenpresse auf. Führen Sie dabei die Spitze der Kartusche kontinuierlich entlang der Fuge, um eine gleichmäßige Schicht zu erzielen.
- Fugen glätten: Besprühen Sie die frische Silikonfuge leicht mit einer Seifenlauge (Mischung aus Wasser und etwas Spülmittel) und glätten Sie die Fuge anschließend mit einem Fugenglätter oder angefeuchteten Finger. Stellen Sie sicher, dass Sie die Fuge in einem gleichmäßigen Zug abziehen, um eine glatte Oberfläche zu schaffen.
- Klebeband entfernen: Ziehen Sie das Malerkrepp sofort nach dem Glätten der Fuge ab, um unscharfe Kanten zu vermeiden.
Mit diesen präzisen Schritten und etwas handwerklichem Geschick können Sie Ihre Silikonfugen selbst erneuern und Ihr Heim in neuem Glanz erstrahlen lassen. Achten Sie darauf, die Verarbeitungszeiten des Silikons gemäß den Herstellerangaben einzuhalten und lassen Sie die Fugen vollständig trocknen, bevor sie wieder beansprucht werden.