Hängt die Fugenbreite auf der Holzterrasse nur von der Dielengröße ab?
Breite, Dicke und Länge der Bretter oder Dielen dienen als erste und wichtigste Kriterien, um die Fugenbreite festzulegen. Im Allgemeinen werden Werte an mindestens vier Millimetern empfohlen, die bei zunehmender Größe der Dielen auf bis zu zehn Miilimeter anwachsen.
Folgende zwei Faktoren beeinflussen die Wahl der Fugenbreite und werden nicht selten übersehen:
Zustand des Holzes
Terrassendielen gelten als sogenanntes Bauholz, das mit einem Restfeuchtegehalt verbaut wird. Hundertprozentige Trockenheit (Darrtrocken) stellt nur einen theoretischen Zustand dar. Folgende Nutzklassen werden nach Baunormen eingeteilt:
- Normklasse eins = 5-15 Prozent Restfeuchte
- Normklasse zwei = 10-20 Prozent Restfeuchte
- Normklasse drei = 12-24 Prozent Restfeuchte
Da die Fugenbreite dem Holz ausreichenden Raum geben muss, um sich auszudehnen, ist der Ausgangszustand von entscheidender Bedeutung. Nur wenn das Holz die sogenannte Gleichgewichtsfeuchte besitzt (zehn bis 15 Prozent) ist es weder in geschwundenem noch gequollenem Zustand. Weicht die Restfeuchte ab, muss das auf die Fugenbreite aufgeschlagen werden.
Art und Lage des Gehölzes
Unterschiedliche Gehölze bringen verschiedene Schwind- und Quellwerte mit. Dabei müssen drei Bewegungsrichtungen berücksichtigt werden.
- In Faserrichtung (longitudinal)
- Quer zu Jahresringen (radial)
- Parallel zu Jahresringen (tangential)
Je nach Schnittrichtung müssen zwei Werte gemittelt werden, um das Quell- und Schwindmaß zu berechnen. Dafür werden die beiden holzspezifischen Schwindmaße durch zwei geteilt. Das Ergebnis wird mit der Differenz der gegenwärtigen Restfeuchte und der Gleichgewichtsfeuchte multipliziert. Die Bewegung in tangentialer Richtung ist am stärksten.
Welche Fugenbreiten empfehlen und realisieren Fachbetriebe?
Für die gängigen europäischen Gehölze werden Fugenbreiten zwischen vier und neun Millimeter empfohlen. Dielenbreiten bis neunzig Miilimeter sollten fünf Millimeter breite Fugen bekommen, 100 Millimeter erhalten sechs Millimeter. Als Standardstärken der Dielen werden für Nadelgehölze 24 Millimeter und für Laubgehölze zwanzig Millimeter angenommen. Alle Angaben setzen Restfeuchte = Gleichgewichtsfeuchte voraus. Thermisch behandeltes Holz kann mit geringeren Fugenbreiten verlegt werden (an einem Millimeter).