Was ist ein fugenloser Fußboden?
Der Name sagt eigentlich schon alles: Der fugenlose Fußboden ist ein durchgehender Bodenbelag ohne Fugen, in denen sich Schmutz und Feuchtigkeit sammeln könnten. Er kommt für ein Badezimmer oder Gäste-WC infrage, aber auch für alle anderen Wohnräume. Statten Sie eine komplette Etage mit einem Boden ohne Fugen aus, vermeiden Sie unschöne Übergänge zwischen den Räumen. Außerdem wirkt die Wohnung insgesamt etwas ruhiger als mit unterschiedlichen Böden oder sogar Fliesen.
Fußböden ohne Fugen sind als sogenannte Spachtel- oder Gießböden realisierbar. Sie werden direkt auf den Estrich oder Beton aufgebracht, können aber auch über Fliesen gelegt werden. Letzteres Vorgehen bietet sich an, wenn Sie einen nicht zu dick auftragenden neuen Bodenbelag wollen, ohne den alten zu entfernen. Vorhandene arbeitende Fußböden wie Dielen müssen Sie allerdings vorher herausnehmen. Das gleiche gilt für schwimmend verlegtes Laminat, Teppich und andere weiche Böden.
Der fugenlose Fußboden sorgt für eine einheitliche Optik, die vor allem kleinen Räumen zugute kommt, weil diese durch die fehlenden Fugen und glatten Flächen geräumiger wirken. Der Boden muss auch nicht einmal sehr hell sein, damit er in einem kleinen Zimmer gut wirkt. Auch beim Putzen hat der Boden einen Vorteil: der Besen und Wischmop bleiben nicht in den Fugen hängen, und wo keine Fugen sind, kann sich Schmutz schlechter ansammeln.
Fugenlosen Fußboden selbst machen?
Einen fugenlosen Fußboden können Sie durchaus selbst machen. Je nach gewähltem Material ist das einfacher oder schwieriger.
Zu den fugenlosen Fußböden gehören Epoxidharzböden, geschliffene Betonböden, Spachtelböden. Gerade Spachtelböden verlangen sehr saubere Arbeit und etwas Können.
Gießboden herstellen
Der Gießboden ist praktisch, weil Sie die Masse auf den Estrich oder vorhandene Fliesen gießen und/oder mit einer Rolle verteilen. Das Material ist so flüssig, dass es vorhandene Fugen und Unebenheiten von selbst auffüllt. Sie müssen diesen Boden also nicht mehr glätten. Zum Gießen bietet sich beispielsweise Epoxidharz an.
Wichtig ist, dass Sie den Untergrund gut vorbereiten. Vorhandene Fliesen müssen Sie auf jeden Fall säubern und mit einer Grundierung versehen, auf der der Bodenbelag gut hält. Erkundigen Sie sich beim Hersteller des Gießbodens, welche Grundierung geeignet ist. Außerdem ist die Tropfzeit des Materials zu beachten. Wird die angemischte Masse schon hart, kann sie sich nicht mehr richtig verteilen und bildet Schlieren und Unebenheiten.
Spachtelboden selber machen
Den Spachtelboden können Sie ebenfalls auf den Estrich oder auf Fliesen aufbringen. Er wird nach dem Trocknen noch geschliffen und poliert. Wenn Sie die Masse mit dem Spachtel auf der Fläche verteilen, fließt sie etwas ineinander, jedoch nicht so extrem wie beim Gießboden. Achten Sie daher darauf, schon beim Verteilen der Masse sehr gründlich zu arbeiten.
Schleifen und Polieren können Sie den Spachtelboden mit einer großen Maschine. Sie müssen sie nicht selbst kaufen, sondern können sie im Baumarkt ausleihen. Ein Spachtelboden wird nach dem Schleifen und Polieren versiegelt, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Machen Sie die Arbeit gut, erhalten Sie einen ebenen, abriebfesten und wasserabweisenden Boden.
Übrigens hat der Spachtelboden einen Vorteil gegenüber Fliesen: Er ist weniger fußkalt. Außerdem ist es natürlich problemlos möglich, eine Fußbodenheizung darunter zu installieren. Gerade, weil der Bodenaufbau mit einer Fußbodenheizung recht dick ist, ist ein dünner Spachtelboden (aber auch ein Gießboden) sinnvoll.