Grundsätzliches über Fugenmassen
Anschlussfugen an angrenzende Bauteile werden grundsätzlich immer als Dehnfugen ausgeführt. Für die Füllung dieser Fugen wird in der Regel das wasserdichte Silikon verwendet.
Soweit spezielle Anforderungen nichts anderes verlangen, sollten am besten Fliesenkleber und Fugenmörtel zusammen ausgewählt und aufeinander abgestimmt werden. Die meisten Hersteller bieten Kombi-Pakete an.
Nur dort, wo spezielle Anforderungen bestehen, ist auch eine spezielle Fugenmasse für Fliesen notwendig.
Schnellfugenmörtel
Dort, wo es schnell gehen muss, kommen Schnellfugenmörtel zum Einsatz. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Raum mit Fliesenboden schnell wieder begehbar sein muss. Solche Anforderungen finden sich aber häufiger im gewerblichen als im privaten Bereich.
Die Fugenmörtel binden schon innerhalb weniger Stunden ab und sind damit voll belastbar. Die meisten Schnellfugenmörtel haben darüber hinaus noch weitere, optimierte Eigenschaften:
- sie binden völlig wasserdicht ab (das dauert meist aber länger als die Zeit bis zur Begehbarkeit)
- sie sind frostsicher (das heißt auch für den Außenbereich geeignet)
- sie können früher abgewaschen werden als herkömmliche Fugenmörtel
- sie bleiben länger abwaschbar als herkömmliche Fugenmörtel
Hochfeste Fugenmörtel
Hier kommen spezielle Entwicklungen aus dem Mikrozementbereich zum Einsatz. Die Fugen werden dichter und damit auch fester, wenn sie aushärten.
Ein weiterer Vorteil der hohen Fugenhärte ist auch die Abriebfestigkeit und die Beständigkeit gegen schwache Säuren. Sie werden deshalb in hoch belasteten Bereichen eingesetzt. Reicht die Fugenhärte nicht aus, wird in der Regel eine Epoxidharz-Fuge hergestellt.
EP-Harz Fugenmasse
Fugenmassen auf Epoxidharz-Basis sind äußerst fest und völlig dicht. Sie sind deshalb hoch beanspruchbar, leicht zu reinigen und chemikalienresistent. Das macht sie beispielsweise als Fugenmassen für Schwimmbäder geeignet.
Problematisch erweist sich bei EP-Harz Fugen vor allem die Verarbeitung. Sie werden mithilfe von Zweikomponenten-Produkten hergestellt, und sind sehr aufwändig zu verarbeiten. Überdies sind bei der Verarbeitung von Epoxidharz ausreichende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit einzuhalten, da die meisten Produkte vor dem Aushärten sehr gesundheitsgefährlich sind.
Ein weiteres Problem ist die Dampfdichtheit. Fliesen selbst sind dampfdicht, bei Epoxidharzfugen ist das auch die Fuge. Unterhalb der Fliesen eingedrungenes Wasser oder sich bildendes Kondenswasser kann also nicht mehr entweichen. Bei Frost kann es daher zur Sprengung kommen. Außerdem kann eingedrungenes Wasser mit der Zeit auch den Untergrund schädigen, wenn dieser nicht ausreichend abgesichert ist.
Dispersionsfugen
Polymerfugen sind im Gegensatz zu den herkömmlichen Zementfugen farbstabil. Verschmutzungen können immer wieder leicht abgewaschen werden, die Fugen dunkeln nicht nach und hellen nicht auf. Sie werden vielfach auch in Hygienebereichen eingesetzt, und können mithilfe bestimmter Zusätze elastisch ausgeführt werden.