Wasser im Mörtel entwickelt Sprengkraft
In Außenbereichen wird zum Verfugen Zementmörtel und in einigen Fällen Kalkzementmörtel verwendet. Beide Mörtelarten sind grundsätzlich frostfest, sofern sie das richtige Mischungsverhältnis besitzen, sachgerecht verarbeitet werden, wozu ein vollständiges Abbinden ohne Störung zählt.
Wichtigstes frostverhinderndes Merkmal ist das Vermeiden von Wassernestern. Wenn in Hohlräumen eingedrungenes Wasser im Mörtel gefriert, entwickelt das Eis durch seine spezifische Ausdehnung Druck auf die Mörtelsubstanz. Bei gefüllten Hohlräumen kann der Druck nur durch den Mörtel selber entweichen und entwickelt ausreichende Kraft, um ihn zu sprengen. Um diesen Effekt zu verhindern, müssen für Außenbereiche folgende Faktoren sichergestellt werden:
- Der Mörtel muss beim selber mischen eine sehr gleichmäßige und homogene Masse ergeben, die keine Lufteinschlüsse besitzt
- Beim Abbinden und Trocknen entstandene Risse in Schamotte- oder Pflasterfugenmörtel müssen nachverfüllt werden
- Für Backofen und Kamin im Freien sollte der Schamottemörtel durch sachgerechte Dämmmaterialien unterstützt werden
- Wenn wasserdichter Mörtel verwendet wird, muss der Abfluss in den Fugen sichergestellt werden. Stehendes Oberflächenwasser, das gefriert, entwickelt ähnliche Sprengkraft wie in Hohlräume eingedrungenes Wasser
- Für wasserdurchlässigen Mörtel muss der Grundmörtel beziehungsweise das Kies- oder Sandbett ausreichende Drainagewirkung besitzen, um Rückstau und damit stehendes Wasser zu vermeiden
Aufbau von unten berücksichtigen
Bezüglich Frostsicherheit wir in den meisten Fällen vor allem das von außen eindringende Wasser beispielsweise durch Niederschläge berücksichtigt. Der gleiche „Sprengeffekt“ entsteht auch bei Wasser, das aus Mauerwerk oder Untergrund und Boden an den Mörtel heranreicht oder eindringt.
Fugen müssen gut verdichtet werden, um Hohlraumbildung zwischen Untergrund und Mörtel auszuschließen. Ein mehrschichtiger Eintrag mit gründlichem Nachdrücken kann das Risiko der Hohlraumbildung minimieren. Auf versickerungsfähige Untergründe wie Kies oder Sand sollte kein wasserdichter Mörtel verwendet werden. Er bildet eine Versiegelung für die unvermeidliche Bodenfeuchtigkeit, die bei Frost den Mörtel von unten sprengen kann.