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Fugen

Eine Fugenschnur in der praktischen Anwendung

Von Stephan Wayan | 8. Juli 2022
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Die richtige Anwendung von Fugenschnüren kann entscheidend zur Langlebigkeit und Ästhetik Ihrer Bau- oder DIY-Projekte beitragen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über den Zweck und die Verwendung von Fugenschnüren, unterschiedliche Materialien und wie Sie dadurch sogar Fugenfüllmaterial einsparen können.

fugenschnur-anwendung
Fugenschnüre gibt es in unterschiedlichen Stärken
AUF EINEN BLICK
Wofür wird eine Fugenschnur verwendet?
Die Anwendung einer Fugenschnur besteht darin, sie als zusätzliches Füllmittel in Fugen einzusetzen, um Fugenmaterial zu sparen und die Abdichtung zu verbessern. Sie wird aus elastischen Materialien oder als brandsichere Option aus Mineral- und Glasfasern gefertigt.

Welche Aufgabe erfüllen Fugenschnüre?

Eine Fugenschnur wird als zusätzliches Füllmittel in einer Fuge verlegt. Dabei kann sie unter der eigentlichen Füllmasse platziert werden. Dadurch wird Fugenfüllmaterial eingespart und die bautechnisch kontraproduktive Dreiflankenhaftung sicher vermieden.

Die Fugenschnur kann auch ohne zusätzliche Verfüllung als elastische Fugenabdichtung eingesetzt werden. Typische Anwendungsbeispiele sind Fugen unter überstehenden Bauteilen, die nach unten offen sind (Badewannenrand, Waschtisch).

Fugenschnüre werden aus als Versiegelung über einer bereits bestehenden Fugenfüllung verwendet. Sie können oben geöffnet bleiben oder zusätzlich an der Fugenoberseite versiegelt werden.

Woraus bestehen Fugenschnüre?

Wenn keine besonderen Brandschutzauflagen zu erfüllen sind, werden Fugenschnüre aus elastischem Polyethylen- und Polyurethanschaum verarbeitet. Sie lassen sich stopfend in die Fuge einbringen und klemmen durch ihre Ausdehnung.

Muss eine brandsichere Abdichtung erfolgen, bestehen Fugenschnüre aus einer nicht brennbaren Mineralstoffbasis, die mit geflochtenen Glasfasern ummantelt sind. Die meisten Produkte erfüllen Brandschutzklasse F90, einige bis zu F180.

Wie wird eine Fugenschnur sachgerecht eingebracht?

Es gibt einige Voraussetzungen, um die optimale Anwendung einer Fugenschnur zu gewährleisten:

  • Die Fugen müssen gründlich gesäubert werden (Dämmstoffreste, Schäume)
  • Die Fugenflanken sollten mit einer Drahtbürste entstaubt werden
  • Ein Primer für späteres Füll- und Versiegelungsmittel muss vor dem Einbringen aufgetragen werden
  • Die Fugenschnur muss breiter als die Fuge sein, um „gestopft“ werden zu können
  • Am den Fugenstirnseiten müssen zehn Millimeter Materialüberschuss geplant werden
  • Fugenschnur mit Brandschutz nur mit Atem- und Augenschutz verarbeiten

Kann durch eine Fugenschnur Fugenfüllmaterial gespart werden?

Beim Berechnen, wie viel Fugenmörtel pro qm Sie brauchen, können Sie die obere Höhe der Fugenschnur als Fugenboden definieren. Dadurch reduziert sich die Fugentiefe bis auf etwas einen Zentimeter. Ist die Originalfuge sehr tief, ist auch möglich, zwei Fugenschnüre übereinander zu platzieren. Achten Sie darauf, dass die Fugenschnur an der Unterseite auf dem Fugenboden aufliegt. Ansonsten ist es möglich, dass durch späteres Nachgeben Ihre über der Schnur aufgebrachte Fugenfüllung den Halt verliert und reißt.

Tipp: Fugenbreite und Durchmesser der Fugenschnur
Damit die Fugenschnur gestopft werden kann und sich gequetscht in der Fuge stabilisiert, schlagen Sie etwa zwanzig Prozent der Fugenbreite auf den Durchmesser auf. Für eine zehn Millimeter breite Fuge wählen Sie eine Fugenschnur mit zwölf Millimeter Durchmesser. Steigern Sie das Verhältnis proportional, sodass der Durchmesser für eine 47 bis 55 Millimeter breite Fuge sechzig Millimeter beträgt.

Artikelbild: Myfotoprom/Shutterstock