Die richtige Abdichtung für Ihr Fundament
Um die passende Abdichtung für Ihr Fundament auszuwählen, sollten Sie mehrere Faktoren berücksichtigen: die Tiefe des Fundaments, die Art des Baugrunds, die chemischen Eigenschaften des Grundwassers und die Art der Feuchtigkeitsbelastung. Diese Faktoren bestimmen die Wahl der geeigneten Abdichtungsmaterialien und -methoden.
Auswahl der Abdichtungsmaterialien
Je nach Feuchtigkeitsbelastung und baulichen Gegebenheiten können verschiedene Materialien genutzt werden:
- Bitumenbeschichtungen: Ideal für den Schutz gegen Bodenfeuchte und nicht-drückendes Wasser. Sie bieten eine nahtlose und dichte Schutzschicht.
- Flüssigkunststoffe: Besonders geeignet für komplexe Oberflächen und schwer zugängliche Bereiche. Diese Materialien sind flexibel und anpassungsfähig.
- Mineralische Dichtschlämme: Diese Materialien sind resistent gegen chemische Einflüsse und eignen sich gut für feuchte, aber nicht stark beanspruchte Bereiche.
- Kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB): Diese sind für Bereiche mit aufstauendem Sickerwasser und Fließwasser bestens geeignet.
Untergrundvorbereitung
Die Vorbereitung des Untergrunds ist entscheidend für den Erfolg der Abdichtungsmaßnahmen. Gehen Sie wie folgt vor:
- Reinigung: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund sauber, trocken und frei von haftungsmindernden Rückständen ist.
- Ebnen: Gleichen Sie alle Unebenheiten aus und verspachteln Sie Löcher und Risse im Mauerwerk.
- Grundierung: Tragen Sie auf saugfähigen Untergründen eine geeignete Grundierung auf.
Abdichtungsmethoden
Je nach Lastfall, der auf Ihr Fundament einwirkt, sollten Sie die passende Abdichtungsmethode wählen:
- Bodenfeuchte: Ein Bitumen-Voranstrich und Mehrlagen-Isolieranstrich sind in diesen Fällen ausreichend.
- Nicht-drückendes Wasser: Eine zusätzliche Dichtschlämme oder eine dünne Bitumenschicht sind sinnvoll.
- Drückendes Wasser: Verwenden Sie eine mehrlagige KMB-Beschichtung, eventuell mit eingearbeitetem Vlies für die Rissüberbrückung.
- Durchfeuchtete Untergründe: Flüssigkunststoffe bieten eine flexible und dauerhafte Lösung.
Praktische Hinweise
- Trocknungszeiten: Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen. Beachten Sie die vom Hersteller angegebenen Trocknungszeiten.
- Mechanischer Schutz: Schützen Sie die Abdichtungsschicht während der Bauarbeiten vor mechanischen Beschädigungen, z.B. durch Noppenbahnen.
- Drainage: Bei drückendem Wasser kann eine Drainage hilfreich sein, um überschüssiges Wasser kontrolliert abzuführen und den Feuchtigkeitsdruck auf das Fundament zu minimieren.
Abdichtung gegen Bodenfeuchte
Um Ihr Fundament effektiv gegen kapillar aufsteigende Bodenfeuchtigkeit zu schützen, sind spezielle Abdichtungsmaßnahmen erforderlich:
- Niederzug und Wandanschluss beachten: Bei nicht unterkellerten Gebäuden sollte der Niederzug mindestens 25 cm betragen. Stellen Sie sicher, dass die Übergänge zwischen Wand und Boden fachgerecht abgedichtet werden.
- Abdichtungsmaterialien auswählen: Einlagige Bitumenschweißbahnen oder PVC-Dichtungsbahnen bieten einen zuverlässigen Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit.
- Flüssigabdichtungen in Betracht ziehen: Flüssige Abdichtungsmaterialien bilden nahtlose Schutzschichten und sind wasserbeständig, wodurch sie das Eindringen von Feuchtigkeit in die Poren des Betons verhindern.
- Auftrag der Abdichtung: Tragen Sie das Abdichtungsmaterial gleichmäßig auf die vorbereiteten Flächen auf. Mehrere Lagen können eine besonders dauerhafte Schutzschicht bieten.
- Wand- und Bodenfugen abdichten: Sorgfältige Fugenabdichtung verhindert, dass Feuchtigkeit von einem Bauelement in das andere übergeht.
Abdichtung gegen Fließwasser
Für den Schutz Ihres Fundaments bei starker Belastung durch Fließwasser sind gezielte Maßnahmen notwendig:
- Voranstrich auftragen: Beginnen Sie mit einem Bitumen-Voranstrich auf die gut vorbereitete und trockene Wandfläche, um die Haftung zu verbessern.
- Erste Schicht Bitumendickbeschichtung: Nach dem Trocknen des Voranstrichs tragen Sie die erste Schicht KMB auf. Diese Schicht sollte sorgfältig und gleichmäßig verteilt werden.
- Panzer-Vlies einlegen: In die noch feuchte erste Schicht legen Sie ein Panzer-Vlies ein, um zusätzliche Stabilität und Rissüberbrückung zu erzielen.
- Zweite Schicht Bitumendickbeschichtung: Tragen Sie nach dem Trocknen der ersten Schicht eine zweite Lage KMB auf.
Wichtige Hinweise
- Trocknungsdauer: Schützen Sie die beschichtete Fläche während der gesamten Trocknungszeit vor Regen und Frost. Dies dauert in der Regel zwischen 3 und 7 Tagen.
- Trockenschichtdicke: Die KMB sollte mindestens 3 mm betragen, bei Flächen mit aufstauendem Sickerwasser mindestens 4 mm.
Alternative: Abdichtung mit Noppenbahnen
Noppenbahnen bieten eine effektive Methode, um Ihr Fundament gegen mechanische Einflüsse und Wassereintritt zu schützen:
- Mechanischer Schutz: Die Noppenstruktur schützt die darunterliegende Abdichtung vor mechanischen Beschädigungen durch Steine und Wurzeln.
- Drainagefunktion: Noppenbahnen verhindern, dass sich Wasser ansammelt, indem sie Kanäle bilden, durch die Wasser effizient abgeleitet wird.
- Zusätzlicher Wärmeschutz: Die Luftpolster in den Noppenbahnen bieten eine gewisse Wärmedämmung und verbessern die energetischen Eigenschaften der Baukonstruktion.
Schritte zur Verlegung von Noppenbahnen
- Vorbereitung: Reinigen Sie die zu schützende Fläche gründlich und stellen Sie sicher, dass die Abdichtung vollständig intakt und trocken ist.
- Bahnen ausrichten: Rollen Sie die Noppenbahnen entlang der Außenwand aus, wobei die Noppenseite zur Wand zeigen sollte.
- Befestigung: Fixieren Sie die Bahnen mit geeigneten Befestigungsmaterialien wie Stahlnägeln oder speziellen Profilen, die oberhalb des abzudichtenden Bereichs angebracht werden.
- Verbindung: Überlappen Sie die Bahnen an den Nahtstellen, um eine durchgängige Schutzschicht zu gewährleisten.
- Sicherung: Sichern Sie die Noppenbahnen gegen Umkippen, indem Sie sie provisorisch mit Holzlatten fixieren, bis die Baugrube wieder verfüllt wird.
Durch diese Maßnahmen wird Ihr Fundament nicht nur vor Wasser geschützt, sondern auch mechanisch stabilisiert. Dies erhöht erheblich die Langlebigkeit und Sicherheit Ihrer Bausubstanz.